Am Montag hatte die Notenbank ihre standardmäßigen wöchentlichen Refinanzierungsgeschäfte für Geschäftsbanken vorläufig gestoppt. Kredite vergibt sie nur über andere, höher verzinste Instrumente. Experten bezeichnen dieses Vorgehen als Straffung der Geldpolitik durch die Hintertür, da der Leitzins unverändert bei 24 Prozent bleibt.

Ende vergangener Woche war die Lira unter die Räder gekommen. Börsianer erklärten den Ausverkauf mit der wieder aufgeflammten Furcht, dass sich die diplomatischen Spannungen zwischen der Türkei und den USA verschärfen und die türkische Wirtschaft dadurch in Mitleidenschaft gezogen wird.

Als Reaktion auf den Lira-Absturz leitete die türkische Bankenaufsicht Ermittlungen gegen mehrere Banken wie das US-Institut JPMorgan wegen möglicher Kursmanipulationen ein. Außerdem drohte Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan, all jene, die auf einen Verfall der Lira wetteten, müssten dafür einen "sehr hohen Preis" zahlen.

reuters