Das Jahr 2018 war geprägt durch eine heftige Abwärtsbewegung an den Kryptomärkten. Der Bitcoin rauschte von fast 20 000 Dollar bis auf etwas mehr als 3000 Dollar in den Keller. Nach diesem Crash folgte eine monatelange Seitwärtsbewegung auf dem niedrigen Niveau. Ab Anfang April ging es dann Schlag auf Schlag, wie ein Blick auf den Bitcoin-­Jahreschart zeigt. Nach dem Durchbrechen einer langfristigen Abwärtstrend­linie ereignete der erste Kurssprung, bei dem direkt die wichtige 200-Tage­Linie geknackt wurde. Ende April gab es ein weiteres charttechnisches Ausrufungszeichen. Der Bitcoin-Preis bildete ein Golden Cross, bei dem die 50-Tage-Linie die 200-Tage-Linie von unten nach oben durchbricht. Spätestens jetzt war der Kryptowinter beendet und der Bullenmarkt eingeläutet. Bis Ende Mai hatten sich die Preise von Bitcoin und Co dann mehr als verdoppelt.

Zu Juni-Beginn dann die erste größere Korrektur um 15 Prozent in wenigen Tagen. Nichts Außergewöhnliches nach einem solchen Bullrun. Diese Korrektur wird nicht die letzte sein, der Weg nach oben aber weitergehen. Der einflussreiche Bitcoin-Investor Tuur Demeester hat das Auf und Ab der Bitcoin-Preise vor den Halvings analysiert. Diese finden alle vier Jahre statt, das nächste im Mai 2020. Der Bärenmarkt in der Mitte der Halvings war immer heftig. Vor den Halvings und im Jahr danach kam es dann aber zu enormen Kursanstiegen. Wiederholt sich die Geschichte, hätte der Bitcoin bis Anfang 2021 Potenzial bis 140 000 Dollar.

Fantastische Kursziele wurden zwar schon häufiger ausgerufen, Kurse im mittleren fünfstelligen Bereich im nächsten Jahr sollten aber nicht überraschen. ­Warum?

Die Adaption von Kryptowährungen schreitet immer weiter voran. Einige der wichtigsten amerikanischen Unternehmen haben bereits Zahlungsmöglichkeiten mit Bitcoin eingeführt oder planen dies. Nicht zu unterschätzen ist die Fluchtmöglichkeit vieler Bürger in Staaten mit totalitären (Währungs-)Regimen. Von Simbabwe über Venezuela bis hin zu Türkei und China wurde vor allem der Bitcoin und in geringerem Maße auch andere Kryptowährungen genutzt, um Teile des Vermögens vor einer galoppierenden Inflation zu retten oder einem strikten Währungsregime zu entkommen.

Sollte die schwelende Finanzkrise in der westlichen Welt wieder hochkochen, könnte sich der Bitcoin trotz der sehr volatilen Bewegung in der Vergangenheit als Rettungsanker anbieten - ein nicht unwahrscheinliches Szenario. Denn der Bitcoin ist im Gegensatz zu allen Zentralbankwährungen aufgrund der limitierten Stückzahl auf keinen Fall unbegrenzt inflationierbar. Diese Gemengelage wäre für Bitcoin und Co ein perfekter Sturm, der die Preise extrem nach oben treiben würde.

Der Trend zum Einstieg der etablierten Finanzinstitutionen wird sich noch verstärken. Trendsetter sind hier Länder wie die USA oder auch Japan. Große Banken und Vermögensverwalter wie Fidelity bieten ihren Kunden Zugang zu den Kryptomärkten und steigen in den Handel ein. Auch die traditionellen Börsen kommen an der neuen Assetklasse nicht mehr vorbei. Nachdem vor eineinhalb Jahren an amerikanischen Terminbörsen Bitcoin-Futures eingeführt wurden, plant nun die neue Futures-Börse Bakkt die Testphase von Bitcoin-Futures mit einer physischen Belieferung der Kontrakte.

Hinter Bakkt steht der weltweit führende Börsenbetreiber Intercontinental Ex­change, zu dem mit der New York Stock Exchange die größte Wertpapierbörse der Welt gehört. Auch in Deutschland heißt es "crypto goes mainstream". Eine Tochter der Börse Stuttgart bietet über die "Bison App" auch für Otto Normalanleger einen einfachen Zugang zu Investments in die wichtigsten Kryptowährungen. Weitere Projekte der Börse Stuttgart werden für die Jahresmitte erwartet.

Geheimtipp: Zilliqa


An dieser Stelle werden auch aussichtsreiche Coins und Token kurz vorgestellt, die weniger bekannt sind. Zilliqa (ZIL) wird unter anderem an der Kryptobörse Binance gehandelt. Das Projekt aus Singapur könnte vom Boom bei Security Token profitieren. Über die Blockchain können Anteilseigner ihre nicht öffentlich handelbaren Aktien oder Anteile tokenisieren und handelbar machen. Zuletzt sorgte eine positive Analyse von Binance für gute Stimmung. Es gab sogar Spekulationen, die Zilliqa mit dem erwarteten Facebook-Coin in Verbindung bringen. Entgegen dem schwachen Trend am Kryptomarkt ist Zilliqa in den vergangenen Tagen um rund 30 Prozent gestiegen.