Es gibt einige bullishe Indikatoren: Laut On-Chain-Analyseunternehmen Glassnode hatten die Kryptobörsen zuletzt massive Abflüsse beim Bitcoin und die niedrigsten Bitcoin-Bestände seit acht Monaten. Dies ist ein positives Zeichen. Denn der Abfluss der Bestände von den Kryptobörsen in die eigenen Wallets der Anleger spricht für eine Zunahme der HODLer, also derjenigen, die in nächster Zeit nicht verkaufen wollen. Bei neuer Nachfrage könnte der Bitcoin deshalb schneller und heftiger steigen.

Ebenfalls positiv ist der neue Höchststand des dollarbasierten Stable Coins Tether. Die Zunahme seiner Umlaufmenge war in der Vergangenheit öfter vor einem starken Bitcoin-Anstieg zu beobachten. Etwa vor der Bitcoin-Hausse von April bis Juni 2019 und vor dem starken Anstieg zu Jahresbeginn. Auch die Bestände anderer dollarbasierter Stable Coins sind zuletzt deutlich gewachsen. Dies könnte ein Zeichen dafür sein, dass derzeit große Beträge auf einen Einstieg bei Bitcoin und Co warten.

Charttechnisch kämpft der Bitcoin mit dem Widerstand bei 7000 Dollar. In den vergangenen zwei Wochen ist er mehrmals an dieser Marke gescheitert. Ein nachhaltiger Sprung darüber könnte einen kleinen Bullrun zunächst bis in den mittleren 8000-Dollar-Bereich auslösen. In diesem Fall könnten einige ausgewählte Altcoins wie Ethereum, Litecoin, Monero und NEO den Bitcoin kurzfristig outperformen. Mit Blick auf die wackelnde Geldwertstabilität bleibt der Bitcoin längerfristig aber erste Wahl.

Altcoins versus Bitcoin


Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Begriff Altcoins für alle Kryptowährungen außer Bitcoin gebraucht. Altcoins hängen zum einen in ihrer Kursentwicklung sehr stark vom Bitcoin ab. Schwächelt dieser, wird man auch mit Altcoins keine Performance machen. Im Gegenteil: Altcoins fallen in Schwächephasen des Bitcoin meist noch deutlich stärker als der Marktführer. In positiven Phasen der Kryptomärkte ist es umgekehrt. Vor dem Corona-Crash war dies in den ersten Wochen des Jahres der Fall, als viele der großen Altcoins teilweise mehr als 100 Prozent zulegten und eine extreme Outperformance zum Bitcoin zeigten. Durch die Pandemie wurde dies aber jäh beendet, sie kamen gegenüber dem Bitcoin deutlich zurück. Allerdings zeigt der Vergleich seit Jahresbeginn, dass fast alle großen Altcoins noch immer eine deutlich bessere Performance als der Bitcoin haben. Dies könnte sich bei einem neuerlichen Bullrun des Bitcoin fortsetzen.

Ripple als Amazon der Blockchain


In einem Interview auf SiriusXM sieht Ripple-Manager Asheesh Birla disruptive Veränderungen in der Bankenbranche durch die Blockchain-Technologie. Er nennt als großes Ziel, Ripple als "Blockchain-Version von Amazon" zu etablieren. Bereits jetzt hat das grenzüberschreitende Blockchain-Zahlungsnetzwerk RippleNet über 300 Kunden aus dem Bereich Banken und Finanzdienstleister auf seiner Plattform. Mit dem System der On-Demand Liquidity (ODL) werden sekundenschnelle internationale Geldüberweisungen zu minimalen Gebühren möglich, unter Verwendung der eigenen Kryptowährung XRP als Brückenwährung.

Das hat disruptive Veränderungen im internationalen Zahlungsverkehr zur Folge. So werden Unternehmen bei Auslandsgeschäften nicht mehr mit Vorfinanzierungskosten belastet. Usus ist dort meist, dass Produkte oder Dienstleistungen aus dem Ausland im Voraus bezahlt werden müssen. Das damit verbundene Prozedere ist umständlich. So müssen oft Konten im Land des Handelspartners in der jeweiligen Landeswährung unterhalten werden. Durch die Direktabwicklung über Ripples ODL-Kanal wird das überflüssig.

Das System läuft bisher nur in Bezug auf die Währungspaare US-Dollar gegen mexikanischen Peso, philippinischen Peso und australischen Dollar. Zwar zeigt sich ein klarer Nutzen für XRP. Jedoch dient XRP lediglich als Brückenwährung. Eine solche wird kurzfristig genutzt und nach Abschluss der Transaktion schnell - meist zum gleichen Preis - wieder verkauft. Dadurch sind zunächst wenig Impulse für eine Wertsteigerung gegeben. Schafft es Ripple, XRP als Standard zu etablieren, könnte sich das ändern und der Coin deutlich nach oben gehen.