Großer Widerstand gegen Libra


Der Facebook-Coin Libra stößt auf immer größeren Widerstand. US-Senatoren haben Druck auf Mitglieder der Libra Association gemacht, das Projekt aufzugeben. Den Unternehmen wurde sonst starker regulatorischer Druck auch auf Zahlungsaktivitäten jenseits von Libra angedroht. Facebook gilt aufgrund diverser Skandale der jüngeren Vergangenheit als nicht vertrauenswürdig. Die wichtigen Mitglieder des Libra-Konsortiums Mastercard, Visa, PayPal, eBay und Stripe haben bereits das Konsortium verlassen. Andere werden wahrscheinlich folgen. Zwar haben die Unternehmen verlauten lassen, das Projekt zu einem späteren Zeitraum noch einmal zu prüfen. Doch dies scheint unwahrscheinlich. Die Zweifel mehren sich, ob das Projekt im nächsten Jahr oder überhaupt umgesetzt wird. Dem angekratzten Image von Facebook wird diese Entwicklung weiter zusetzen. Obwohl auch in absehbarer Zukunft die Aussage über Facebook stimmt: Keiner mag es - fast jeder hat einen Account.

Alternative Bitcoin


Der mögliche Facebook-Coin Libra wäre keine Konkurrenz für den Bitcoin. Denn Libra wäre nur ein digitalisierter Fiat-Währungskorb aus US-Dollar, Euro, Pfund, Yen und Singapur-Dollar. Der Wert würde also mit den hinterlegten Währungen schwanken. Dagegen führt der Bitcoin und seine Wertentwicklung ein völliges Eigenleben. Nun laufen neue Entwicklungen darauf hinaus, dass man auch Bitcoin über soziale Medien übertragen kann. Dies wird mit einer App dann auf Twitter, YouTube, Instagram und einigen kleineren Plattformen möglich. Facebook ist nicht dabei. Die Entwicklungen zeigen, dass Bitcoin den Libra überflüssig machen kann. Die leichte Übertragbarkeit von Bitcoin über soziale Medien könnte ein großes Thema werden. Bitcoin wird auf lange Zeit unangefochten die Leitwährung unter den Kryptowährungen bleiben, vergleichbar der Dollar-Dominanz unter den Weltwährungen. Daneben wird es dann auch staatliche Stable Coins geben, die aber ebenfalls keine Alternative zum Bitcoin sein werden. Dann stellt sich die Frage: Wer braucht dann überhaupt noch Libra?

Telegram-Token vor dem Aus?


Ist das Projekt bereits am Ende, bevor es am 31. Oktober starten soll? Die amerikanische Börsenaufsicht SEC geht gegen den gigantischen 1,7 Milliarden US-Dollar ICO von Telegram in 2018 vor. Allerdings überrascht, dass die SEC erst so spät und kurz vor Umsetzung der Token-Verteilung reagiert. Jedenfalls behauptet die SEC nun, dass es sich bei den GRAM-Token um Wertpapiere handelt und diese nicht registriert wurden. Die Token wurden an 171 Erstkäufer weltweit (darunter 39 US-Käufer) verkauft. Bis zum 31. Oktober sollten die GRAM-Token an die Erstkäufer geliefert werden. Mit einer Notverordnung soll dies nun unterbunden werden. US-Investoren dürfen GRAM weder durch Verkauf noch auf andere Weise erhalten. Zwar ist das Verbot auf die USA beschränkt, andere Länder sind davon zunächst nicht betroffen. Fraglich ist, ob die US-Käufer eine Rückerstattung ihrer Mittel bekommen - die wahrscheinlich beste Lösung für Telegram. Von daher darf man auf die Entwicklung in den nächsten zwei Wochen bis Ende Oktober gespannt sein. Zuletzt gab es große Erwartungen an die Entwicklung von GRAM als Kryptowährung des Telegram Open Network (TON). Analysten sahen GRAM in den nächsten Jahren in die Top10 der Kryptowährungen aufsteigen.