Ripples Kryptowährung XRP war in den vergangenen Jahren mit kurzen Unterbrechungen immer wieder die Enttäuschung unter den großen Kryptowährungen. Dies zeigt ein Blick auf den Chart der Kursentwicklung gegenüber dem Bitcoin (BTC). Seit Anfang 2019 hatte sich der XRP/BTC-Preis bis zum Juni 2020 gefünftelt (vgl. XRP/BTC-Chart unten). Mitte Juli kam dann ein deutlicher Dreh nach oben und der Preis stieg wieder über die 200-Tagelinie. Aktuell läuft die XRP/BTC-Preisentwicklung sogar auf ein Golden Cross zu, bei dem die 50-Tagelinie die 200-Tagelinie von unten nach oben schneidet. Wie man am Chart erkennen kann, wäre es das erste Mal seit sehr langer Zeit, dass dieses sehr bullishe Zeichen aufgetreten ist.

Fantasie resultierte zuletzt aus der Nutzung der Ripple-basierten Überweisungs-App für internationale Zahlungen durch Santander, der größten Bank der Eurozone. Die Verbindung des Krypto-Unternehmens mit einer weltweit führenden Bank galt bisher als eine Art Leuchtturmprojekt. Die Partnerschaft gibt es bereits seit Jahren. Allerdings äußerte Santander zuletzt auch Zweifel aufgrund der des noch zu geringen Handelsvolumens des XRP-Tokens. Dies steht aus Sicht von Santander bisher einer Implementierung von XRP in das Zahlungsnetzwerk One Pay FX von Santander entgegen. Außerdem ist bisher auch noch immer unklar, inwieweit XRP überhaupt bei der Umsetzung eine Rolle spielt.

Trotzdem gibt sich Ripples CEO Brad Garlinghouse noch immer sehr optimistisch und zieht den Vergleich von Ripple mit Amazon. Er wies darauf hin, dass dieses weltweit führende Unternehmen auch zunächst nur mit dem Verkauf von Büchern begann. Seine Prognose gegenüber der Financial Times ist, dass sich in zwei Jahren Ripple auf Zahlungen auswirkt wie Amazon auf die Bücher. Mit Ripple als das Amazon der Kryptozahlungen legt Garlinghouse die Latte natürlich ein bisschen - zu - hoch. Trotzdem könnte Ripple sich bei internationalen Zahlungsnetzwerken als günstigste Alternative etablieren. Außerdem gibt es derzeit noch andere positive Faktoren.

So sollen über den Ripple-Partner Flare Network auch intelligente Verträge (Smart Contracts) in das Ripple-Netzwerk integriert werden können. Vor kurzem hatte bereits Ripples CTO David Schwartz darauf hingewiesen, dass DeFi-Dienstleistungen für institutionelle Partner sehr schnell angeboten werden könnten. Denn mit dem RippleNet ist man sehr gut mit einem Netzwerk positioniert, das auf für Banken und Finanzinstitute entwickelten Produkten basiert. Spekulationen um Ripple als DeFi-Brücke könnten deshalb schnell einmal zum Turbo für den XRP-Kurs werden.