ANLEIHEN



Die große Frage ist, ob die Europäische Zentralbank (EZB) 2018 ihre umstrittenen Anleihekäufe beendet. Durch diese werden die Renditen von Staatsanleihen nach Meinung von Experten künstlich niedrig gehalten. Kommt der Ausstieg, würden die Renditen der zehnjährigen Bundesanleihen voraussichtlich auf rund ein von derzeit etwa 0,3 Prozent zulegen, prognostiziert Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege der Deutschen Bank. Raphael Chemla, Leiter Finanz- und Hochzinsanleihen beim Vermögensverwalter Edmond de Rothschild rechnet dagegen lediglich mit 0,5 Prozent. "EZB-Chef Mario Draghi wird darauf achten, dass die Renditen nicht allzu stark steigen."

DEVISEN



Wegen der erwarteten US-Zinserhöhungen dürfte der Dollar zum Euro zulegen. Experten der DekaBank erwarten 2018 zwei weitere Zinsschritte der Notenbank Fed um je einen Viertel Prozentpunkt auf dann 1,75 bis 2,00 Prozent. In der Euro-Zone sehen sie dagegen frühestens ab 2020 eine Abkehr von der Nullzins-Politik. Allerdings dürfte nach Einschätzung der Experten der Deutschen Bank das Auslaufen der Euro-Anleihekäufe die europäische Währung stützen. Sie erwarten einen Anstieg auf rund 1,20 von derzeit 1,17 Dollar.

ROHÖL



Am Ölmarkt dürfte sich 2018 Börsianern zufolge erneut alles um die Förderbremse der großen Exportländer drehen. Die aktuelle Vereinbarung, die den Preis der Nordseesorte Brent im Dezember erstmals seit zweieinhalb Jahren über die Marke von 65 Dollar je Barrel (159 Liter) hievte, läuft Ende 2018 aus. Da dies das kostspieligere Fracking in den USA und Kanada wieder attraktiver macht, werde zusätzliches Öl auf den Markt drängen und den Preis wieder auf etwa 60 Dollar drücken, prognostizieren die Analysten der Commerzbank. Von Reuters befragte Analysten sagen für Brent einen Durchschnittspreis von 58,84 Dollar und für die US-Rohölsorte WTI 54,78 Dollar voraus.

METALLE



Beim Gold rechnen Analysten nicht mit größeren Kursbewegungen. Wegen anhaltender politischer Unsicherheiten und weiterhin vergleichsweise niedriger Leitzinsen sagen die Experten der Commerzbank einen Preisanstieg auf 1350 von derzeit 1241 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) voraus. Silber dürfte auf 17,50 von 15,80 Dollar zulegen.

Bei den Industriemetallen sehen die Analysten von Goldman Sachs nur wenige Ausreißer nach oben. Kupfer profitiere vom weltweit starken Wirtschaftswachstum. Branchenverbände erwarten, dass es bei Kupfer ein Angebotsdefizit geben wird - aber ein deutlich geringeres als 2017.

BITCOIN



Wie sich der Kurs der bekanntesten und größten Cyberdevise im kommenden Jahr entwickeln wird, traut sich kein Experte vorherzusagen. 2017 verteuerte sie sich um 1400 Prozent auf rund 14.000 Dollar. Nach der Einführung von Bitcoin-Futures sehen Experten die virtuelle Währung an der Schwelle zum Eintritt in den Massenmarkt. 2018 dürften weitere handelbare Bitcoin-Produkte folgen.

AKTIEN



Der zur Zeit bei rund 13.000 Zählern notierende Dax dürfte im neuen Jahr die Marke von 14.000 Punkten überspringen. Hauptargument der Optimisten ist der globale Wirtschaftsboom. Die Schwankungen dürften allerdings zunehmen.

rtr