Der Nachhaltigkeits-Boom ist nicht zu bremsen. Das zeigt sich auch am europäischen ETF-Markt. Denn mit 2,7 Milliarden Euro Handelsumsatz pro Monat machen ESG-ETFs mittlerweile mehr als 16 Prozent des gesamten ETF-Handelsumsatzes auf Xetra aus. Im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres lagen die monatlichen Umsätze im Schnitt noch bei rund 780 Millionen Euro. ESG-ETFs verzeichneten im ersten Halbjahr 2021 somit ein Wachstum von 251 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, hieß es jüngst in einer Mitteilung der Deutschen Börse.

Darin enthalten war auch eine Rangliste mit den Top 10 ESG-ETFs auf Xetra im ersten Halbjahr gemessen am Handelsumsatz. Den 2. Platz hat dabei der UBS ETF (LU) MSCI World Socially Responsible UCITS ETF (USD) A-dis (ISIN: LU0629459743, 118,94 Euro) inne. Das Handelsvolumen betrug hier 615,26 Millionen Euro.

Beliebt ist dieses passiv gemanagte Anlagevehikel neben seiner Größe (Fondsvolumen von umgerechnet 3,66 Milliarden Dollar) vermutlich deshalb, weil er auf einem Konstrukt des weltgrößten Indexbetreibers basiert, relativ kostengünstig ist (jährliche Kostenquote von 0,22 Prozent p.a.) und seit der Auflage eine gute Wertentwicklung vorzuweisen hat (nach Angaben von MSCI hat der MSCI World SRI Low Carbon Select 5% Issuer Capped Index den MSCI World Index von November 2015 bis Juni 2015 geschlagen - Performanc-Vergleich: 220,33 Prozent zu 195,64 Prozent).

Konkret bildet der auch sparplanfähige ETF den MSCI World SRI Low Carbon Select 5% Issuer Capped Index ab. Dieser erfasst große und mittelgroße Unternehmen aus 23 Ländern der entwickelten Märkte. Der Index soll die Performance von Unternehmen abbilden, die eine geringere Kohlenstoffbelastung als der breite Markt aufweisen und eine hohe Umwelt-, Sozial- und Governance-Performance (ESG) haben.

Darüber hinaus zielt der Index darauf ab, eine Konzentration zu vermeiden, indem die Gewichtung der Emittenten innerhalb des Index gemäß der MSCI Capped Indexes-Methode auf maximal fünf Prozent begrenzt wird. Die Auswahl der Emittenten basiert auf Untersuchungen von MSCI ESG Research. Eine Ausschüttung der Erträge findet halbjährlich statt. Aus der Sicht des Emittenten eignet sich der ETF für Investoren mit einem Anlagehorizont von mindestens fünf Jahren.

Vergleichsweise niedrige CO2-Intensität


Nach Angaben von UBS hat man besteht der Prozess zur Bestimmung der jeweiligen Indizes aus den folgenden vier Schritten: Erstens Ausschluss der bezüglich der CO2-Emissionen schlechtesten 10 Prozent der Unternehmen. Ebenfalls keine Berücksichtigung finden die schlechtesten zehn Prozent hinsichtlich der potenziellen Emissionen. Keine Indexaufnahme erfolgt zweitens auch bei Unternehmen, die unter die Ausschlusskriterien gemäß dem MSCI-SRI-Ansatz fallen. Davon betroffen sind z.B. die Bereiche Waffen, Tabak, Glücksspiele oder gentechnisch veränderte Organismen.

Anschließend kommt es drittens zu einer Ausfilterung der Firmen mit Geschäftsbereichen, die unmittelbar schädlich fürs Klima sind wie z.B. der Kohleabbau oder der Betrieb von Kohlekraftwerken. Hier gilt eine Nulltoleranz, das heißt, es werden auch jene Firmen ausgeschlossen, die nur einen geringen Teil ihres Umsatzes im betreffenden Bereich erzielen. Der letzte Schritt ist viertens die Selektion der gemäß ESG-Rating 25 Prozent bestplatzierten Unternehmen pro Sektor gemäß dem Global Industry Classification Standard.

Das Resultat dieser Anpassung sind laut UBS Indizes, die im Vergleich zu den bisherigen Indizes ein deutlich günstigeres CO2-Profil haben. Die folgende Grafik zeigt das ESG-Score sowie das ESG-Rating des MSCI World SRI Low Carbon Select-Index im Vergleich zum bisherigen MSCI World SRI- und dem breiten MSCI World-Index.

Fazit: Der UBS ETF (LU) MSCI World Socially Responsible UCITS ETF (USD) A-dis kommt mit einem klaren Konzept daher, ist relativ kostengünstig und der mit einem intakten Aufwärtstrends ausgestattete Index-Chart sorgt dafür, dass auch die Charttechnik grünes Licht für Langfrist-Anleger bezüglich eines Einstiegs gibt.