Er hat sich gut geschlagen: Seit Auflage im Jahr 1950 erzielte der Fondak pro Jahr im Schnitt 10,6 Prozent - trotz einer Reihe von Korrekturen an den Aktienmärkten. Die kontinuierlich gute Wertentwicklung bescherte dem Fonds erhebliche Mittelzuflüsse. Thomas Orthen, der seit Jahresanfang den mehrfach ausgezeichneten Traditionsfonds verwaltet, kann über zwei Milliarden Euro in deutsche Aktien anlegen. Die intensive Beobachtung, die dem ältesten Aktienfonds Deutschlands zuteil wird, spornt Orthen an. "Mein Team und ich sind hochmotiviert, die Erfolgsgeschichte des Fonds weiterzuschreiben."

Der Manager hat den grundsätzlichen Charakter des Fonds beibehalten. Um den Fondak fit für die Zukunft zu machen, hat er jedoch ein paar "Adjustierungen" vorgenommen. So misst sich der Fonds nicht mehr ausschließlich am deutschen Leit-index. "Wir wollten kleineren und mittleren Unternehmen ein höheres Gewicht im Portfolio verleihen", erklärt Orthen die Entscheidung für einen neuen Vergleichsmaßstab. Dieser setzt sich aus nur noch 60 Prozent DAX, dafür aber 30 Prozent MDAX und zehn Prozent TecDAX zusammen. "Der Fonds bildet so die deutsche Wirtschaft noch breiter als bislang ab", meint Orthen. Zu den Mid-Cap-Favoriten des Fondak zählen derzeit der Gabelstaplerspezialist Kion und der Kunststoffhersteller Covestro.

IT-Branche stark vertreten



Dagegen findet sich unter den Top-Ten-Aktien kein einziger Automobilhersteller, obwohl die Branche in Deutschlands wichtigstem Börsenbarometer stark vertreten ist. "Wir sehen die deutschen Autobauer insbesondere auf dem Gebiet E-Mobilität derzeit vor enormen Herausforderungen, zu deren Bewältigung hohe Investitionen notwendig sind. Wer zu den Gewinnern zählen wird, lässt sich noch nicht prognostizieren", begründet Orthen die Auto-Abstinenz. Er konzentriert sich stattdessen bislang auf die Zulieferer. Vom Trend der zunehmenden Vernetzung des Automobils dürften etwa Firmen wie Infineon profitieren. Die IT-Branche wiederum hat Orthen im Vergleich zum DAX mit insgesamt 24 Prozent gleich um fast elf Prozentpunkte höher gewichtet. Die IT-Branche wiederum hat Orthen im Vergleich zum DAX mit insgesamt 24 Prozent gleich um fast elf Prozentpunkte höher gewichtet.

Die neue Schwerpunktsetzung hat dem Fonds nicht geschadet. Seit Jahresanfang erzielte er ein Plus von 22 Prozent. Damit übertrifft er den Vergleichindex um rund vier Prozentpunkte. Trotz der bereits guten Entwicklungen in diesem Jahr, erwartet der Manager auch 2018 "Wertsteigerungspotential im Rahmen der Gewinnerwartungen". "Deutschlands Firmenlenker sind insgesamt positiv gestimmt und wollen auch die Anleger angemessen am Gewinn beteiligen", sagt Orthen. Im kommenden Jahr werden Rekordausschüttungen von rund 35 Milliarden Euro erwartet. Auch lägen die Aktienbewertung nur knapp über den langfristigen Durchschnittswerten. "Die Gefahr, dass sich Blasen bilden, sehen wir momentan nicht", sagt Orthen.