Wäre das 70 Kilometer lange und 30 Kilometer breite, von drei Millionen Menschen bewohnte Silicon Valley im US-Bundesstaat Kalifornien ein Land, zählte es vermutlich zu den wohlhabendsten der Welt. Laut dem "Federal Bureau of Economic Analysis" beträgt die jährliche wirtschaftliche Gesamtleistung 275 Milliarden US-Dollar. Das entspricht in etwa dem Bruttoinlandsprodukt Finnlands. Erzielt wird der ökonomische Erfolg durch die in der Region angesiedelten Technologieunternehmen. In sie investiert Fondsmanager Jonathan Curtis. Der studierte Elektroingenieur, der selbst lange Jahre in der Techindustrie tätig war, managt den 2,9 Milliarden Dollar schweren Franklin Technology Fund. Der Fonds erzielte auf Sicht von fünf Jahren ein Plus von 205 Prozent.

Sein Büro hat Curtis in San Mateo, einer Stadt im Norden des Silicon Valley. Ein echter Standortvorteil. Der Manager hat so nicht nur unmittelbaren Zugang zu den Techfirmen, er ist auch in ständigem Kontakt mit Gesellschaften, die Start-up-Unternehmen mit Wagniskapital unterstützen. "Das hilft uns, frühzeitig junge Firmen zu identifizieren, die aufgrund ihrer Innovationsstärke etablierte herausfordern können", sagt Curtis.

Neben Techgiganten wie Facebook, Alphabet, Microsoft oder Amazon finden sich in dem rund 70 Aktien umfassenden Portfolio daher auch Privatanlegern weniger bekannte Small- und Midcap-Werte wie etwa ServiceNow. "Das Unternehmen bietet Cloud-basierte Plattformen und Anwendungen an, die es wiederum anderen Unternehmen ermöglichen, bislang noch analog ablaufende Geschäftsprozesse zu digitalisieren", erklärt Curtis. Dank Cloud-Computing arbeiteten die Unternehmen effizienter und könnten mithilfe sorgfältig aufbereiteter Daten zudem ihre Kundenbeziehungen optimieren. Seiner Meinung nach werden in den kommenden Jahren die Ausgaben für Cloud-Dienste kräftig steigen. Davon sollte beispielsweise die Firma Twilio profitieren. "Wir steigen dann ein, wenn wir klar erkennen können, dass ein Unternehmen über einen langen Zeitraum wachsen kann", erklärt Fondsmanager Curtis.

Zunehmend besser


Zu den ertragreichen Investment-themen im Technologiesektor zählt Curtis neben Cloud-Computing auch die Bereiche Internet der Dinge, E-Commerce, Cybersecurity und digitale Zahlungssysteme, wie sie etwa Paypal oder Visa und Mastercard anbieten.

Ebenso ist der Elektroautobauer Tesla für den Manager ein Kauf. Insbesondere vom Model 3 ist Curtis angetan und zieht Parallelen zum iPhone 3 von Apple. Beide Produkte hätten deutlich besser Kundenwünschen entsprochen als ihre jeweiligen Vorgängermodelle.