Mit den erfolgreichsten Mischfonds haben Anleger gute Chancen, dass ihr Vermögen stetig wächst, ohne dass sie allzu große Verluste befürchten müssen. Von Jörg Billina, Ralf Ferken, Stephan Haberer und Stefan Rullkötter

Viele Investoren würden gern stärker in Aktien investieren, scheuen vor deren hohen Schwankungen aber zurück. Für diese Gruppe sind Mischfonds ideal, um mit angezogener Bremse in Aktien einzusteigen. Allerdings ist Mischfonds nicht gleich Mischfonds. Bei einigen Fonds wissen Anleger von vornherein, dass die Aktienquote maximal 30 oder 60 Prozent beträgt und der restliche Anteil in Anleihen fließt. Bei anderen Fonds entscheidet ein Manager je nach Börsenlage darüber, wie viel Aktien und Anleihen er halten möchte.

Feste Quoten. Große Klarheit bieten hier der Siemens Balanced und der Kapital Plus von Allianz Global Investors. Beide Fonds halten jederzeit 30 Prozent in Aktien sowie 70 Prozent in Anleihen - egal ob die Aktienkurse gerade steigen oder fallen. Gleichwohl gibt es zwischen ihnen feine Unterschiede. So investiert der Kapital Plus nur in europäische Aktien, der Siemens Balanced zusätzlich auch in US-Aktien. Bei den Anleihen wiederum kaufen beide Fonds nur Titel, die auf Euro lauten. Allerdings hält der Siemens-Fonds nur Unternehmensanleihen, der Kapital Plus überwiegend Staatsanleihen. Alles in allem entwickeln sich beide Fonds aber recht ähnlich.

Etwas flexibler handhabt Andreas Beck die Aktienquote beim Xtrackers Portfolio Income ETF, die er zwischen 15 und 30 Prozent variieren kann. Aufgrund der niedrigen Zinsen liegt sie seit einiger Zeit aber nahe bei 30 Prozent.



Beim PremiumStars Chance und beim PremiumStars Wachstum können sich Anleger ebenfalls darauf verlassen, dass die Aktienquote nicht deutlich über 60 oder 80 Prozent liegen wird. Bestenfalls darunter, wenn Fondsmanager René Gärtner von Allianz Global Investors die Verluste bei Krisen begrenzen möchte. So wie im März und April 2020, als er die Aktienquote jeweils auf 50 beziehungsweise 70 Prozent senkte. Zugleich investierte Gärtner bereits vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Fonds, die erfolgreiche Bereiche wie Cloud-Computing, digitale Gesundheit, Fintech oder Software abdecken. Jüngst kaufte er aber auch wieder mehr Fonds, die profitieren könnten, wenn es der Wirtschaft besser geht. Beim Seilern Global Trust wiederum beträgt die Aktienquote meist um die 80 Prozent. Dabei besteht das Portfolio durchgängig aus 20 bis 25 Wachstumsaktien.

Feste Regeln. Flexibel, aber berechenbar agiert Robert Beer beim aktienlastigen LuxTopic Flex. Beer wählt mit einem selbst entwickelten Algorithmus 70 Bluechips aus Asien, Europa und den USA aus, deren Kurse zuletzt am besten gelaufen sind. Zugleich sichert er das Portfolio mit Optionen permanent gegen Verluste ab, sodass der LuxTopic Flex die Corona-Pandemie ohne Blessuren überstanden hat.

Auch Ulrich Althoff vom unabhängigen Vermögensverwalter Rosenberger, Langer & Cie. agiert beim Multi-Axxion Concept Fonds regelbasiert und kann die Aktienquote zwischen null und 100 Prozent variieren. So senkte er sie im Februar 2020 fast auf null Prozent, um sie im April 2020 wieder auf fast 100 Prozent zu erhöhen. Idealer ging dies kaum, auch wenn es Kosten verursachte. "Letztlich zählt nur, ob die risikoadjustierte Nettorendite nach Kosten überdurchschnittlich ist", sagt Althoff.