ETFs sind die Basisanlage in jedem guten Portfolio geworden. Welche ETFs benötigt man allerdings wirklich? Und welche nicht? Diese Indexfonds sind geeignet für Buy & Hold forever.

Erst seit einigen Jahren sind ETFs unter Privatanlegern bekannt und immer beliebter geworden. Die passiven Körbe voller Aktien sind günstig und bieten zumeist eine einfache Möglichkeit einen Sektor, ein Thema oder die ganze Welt abzubilden.

Allerdings ist in der ETF Industrie auch einiges an Geld zu holen, weshalb einige Fondshäuser scheinbar immer wahnwitzigere Fonds aufsetzen, die mit hohen Kosten verbunden sind und teilweise nicht einmal mehr 15 Positionen aufweisen. Auch gibt es inzwischen ETFs mit Hebel und auf einzelne Aktien.

Das Billigste ist oft das Beste

Doch in Portfolios von langfristigen Anlegern haben solche Werte eigentlich grundsätzlich nichts zu suchen, weswegen man sich die Frage stellen muss: Welche ETFs brauche ich für ein Buy & Hold Portfolio und welche nicht?

Grundsätzlich ist es optimal dabei bei der Kostenfrage anzufangen, denn obwohl ETFs eigentlich immer billiger werden, gibt es auch sehr teure Nischenprodukte mit Gesamtkosten von über 0,5 Prozent. Solche sollten Anleger prinzipiell besser meiden.

Eine Frage der Philosophie

Aber eigentlich alles, was nicht die Kosten eines Fonds für das eigene Portfolio betrifft, geht schon in die Richtung der Glaubenssätze und der Anlagephilosophie. Grundsätzlich gilt allerdings, dass ein globales Aktienportfolio eines der kleinsten Risiken am Kapitalmarkt bietet, mit Gegenzug für historisch durchschnittliche sieben bis acht Prozent Rendite pro Jahr. 

Um dieses abzubilden, sollten Anleger deswegen auf möglichst günstige Produkte setzen, da die Indizes, die abgebildet werden, identisch oder sehr nah beieinander liegen.

Diese ETFs braucht jeder Anleger

Für die Abbildung dessen braucht man also einen Industrie- und einen Schwellenländeranteil. Dieser sollte den Kern des ETF-Portfolios abdecken und mindestens 70 Prozent insgesamt betragen. 

Insgesamt sollten dann mindestens 50 Prozent Industrieländer-Aktien ausmachen, wobei hier die aktuell günstigste Variante der Amundi Prime Global UCITS ETF mit jährlichen Gesamtkosten von 0,05 Prozent ist. Zudem sollten mindestens 20 Prozent des Depots Schwellenländer-Aktien ausmachen. Hierbei wäre die günstigste Variante der Amundi Prime Emerging Markets UCITS ETF, mit jährlichen Kosten von 0,1 Prozent.

Je nach Bedarf könnte man noch Rohstoffe, Europa, Smallcaps, Anleihen und Co. zumischen. Empfehlenswert ist vor allem eine Rohstoff- und Smallcap Komponente, da den klassischen ETFs stark unterrepräsentiert sind.  Für Rohstoffe wäre die günstigste Variante der L&G All Commodities UCITS ETF und für Smallcaps der iShares MSCI World Small Cap UCITS ETF. Wer es aber lieber ganz einfach haben will, nimmt das 70/30-Portfolio.

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