Für die Erkenntnis, mit wissenschaftlichen Methoden an der Börse Überrenditen zu erzielen, erhielt Robert Shiller den Nobelpreis. Anleger können mit einem ETF profitieren.

Preisfrage: Wie schaffte man es, seit Anfang 2020 einen Gewinn von rund 55 Prozent zu erzielen und den breit gestreuten MSCI World Index um rund 18 Prozentpunkte zu schlagen? Antwort: Indem man auf besonders unterbewertete Aktien setzte. Und wie findet man die besonders unterbewerteten Aktien? Indem man in einen ETF investiert, der auf die Erkenntnisse eines Nobelpreisträgers setzt.

Die Nobelpreisträger-Strategie mit ETFs umsetzen

Die Anlagestrategie des Ossiam Shiller Barclays Cape US Sector Value TR UCITS ETF basiert auf dem Cyclically Adjusted Price Earnings (CAPE) Ratio. Die Methode wurde von dem Nobelpreisträger Robert Shiller und der Investmentgesellschaft Barclays entwickelt und zielt darauf ab, die Bewertung von Aktien- und Aktiensektoren zu bestimmen.

Das CAPE-Verhältnis, auch Shiller-KGV genannt, ist eine Variation des klassischen Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV), das Preise von Aktien im Verhältnis zu den Gewinnen eines Unternehmens betrachtet. Der Unterschied besteht darin, dass das CAPE-Verhältnis die inflationsbereinigten Gewinne der letzten zehn Jahre im Durchschnitt verwendet, anstatt nur auf die Gewinne des letzten Jahres zu schauen. Dies soll dazu dienen, kurzfristige Gewinnschwankungen auszugleichen und ein genaueres Bild von der längerfristigen Rentabilität eines Unternehmens zu erhalten.

Der ETF konzentriert sich auf globale Aktien und setzt auf Sektoren, die basierend auf dem CAPE-Verhältnis unterbewertet sind. In der Praxis bedeutet dies, dass der Fonds in Aktien von Unternehmen investiert, die in Sektoren angesiedelt sind, die im Vergleich zu ihren historischen Bewertungen und im Vergleich zu anderen Sektoren als günstig erscheinen.

Nobelpreisträger ETF

Von der Unterbewertung des ETFs profitieren

Hauptziel dieser Strategie ist es, von der potenziellen Aufwertung dieser Sektoren zu profitieren, wenn der Markt ihre „wahre“ Bewertung erkennt und die Preise entsprechend steigen.

Das Portfolio ist über viele Branchen breit gestreut: Zu den Top-Positionen zählten Ende Mai: Meta, Microsoft, Apple, Linde, Alphabet, JP Morgan, Visa und der Industriegashersteller Air Products & Chemicals.

Die Aktien werden mit der Cyclically Adjusted Price Earnings (CAPE) Ratio monatlich neu ausgewählt und gewichtet. Die laufenden Kosten von 0,65 Prozent im Jahr sind überschaubar. Die Chancen stehen gut, dass die Nobelpreisträger-Strategie durch ihre intelligente Aktienauswahl auch künftig den Markt schlägt.

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Dieser Artikel erschien zuerst in BÖRSE ONLINE 25/2023. Hier erhalten Sie einen Einblick ins Heft.