Die Welt der Fonds ist groß. Allein hierzulande sind etwa 2.000 dieser Finanzvehikel aufgelegt. Dazu kommen noch einmal rund 10.000 ausländische Publikumsfonds, die in Deutschland zum Vertrieb zugelassen sind. So gibt es jedenfalls der Branchenverband BVI in seinem zuletzt erschienenen Jahrbuch an. Dass bei dieser Masse nicht jedes Produkt klasse ist, versteht sich fast von selbst. Und dass Anlegern bei der gigantischen Auswahl schwindlig werden kann, ist ebenfalls leicht nachzuvollziehen.

Vor diesem Hintergrund tun Investoren gut daran, auf die nüchterne Leistungsbilanz der Produkte zu blicken. Eine wertvolle Hilfe leisten dabei die €uro-FundAwards. Sie werden bereits seit 2006 von €uro am Sonntag und den Schwesterpublikationen vergeben. Ausgezeichnet werden jene Fonds, die in ihrer Anlagekategorie über ein, drei, fünf, zehn und 20 Jahre jeweils die beste Wert­entwicklung gezeigt haben beziehungsweise auf dem zweiten oder dritten Platz gelandet sind. Um einen FundAward zu gewinnen, müssen Fonds oder ETFs mindestens 20 Millionen Euro groß sein und von Privatanlegern über Banken oder die Börse problemlos gekauft werden können.

Nachfolgend präsentiert die Redaktion einige besonders empfehlenswerte Portfolios aus wichtigen Anlagekategorien. Sie konnten ihre Qualität allesamt über verschiedene Zeiträume beweisen. Eine umfangreiche Übersicht der FundAward-Preisträger finden Sie im hinteren Heftteil auf den Seiten 56 bis 60. Insgesamt erhielten in diesem Jahr 657 Produkte aus 80 Anlagekategorien die begehrten Auszeichnungen. Stichtag für die Bewertung war der 31. Dezember 2018.

Im Folgenden stellen wir Ihnen insbesondere Fonds und ETFs vor, die in mindestens zwei Zeiträumen zu den Top- Platzierten zählen. Eine herausragende Leistung lieferte zum Beispiel der Siemens Global Growth. Das kleine Port­folio der Kapitalanlagegesellschaft des Münchner DAX-Konzerns, das jeder Privatanleger kaufen kann, landete über drei, fünf und zehn Jahre auf Platz 1.

Risiken genau abwägen

Bei Fonds, die es geschafft haben, über mehrere Zeiträume vorn mitzuspielen, können Anleger sicher sein: Die jeweiligen Manager verstehen ihr Handwerk und wägen sehr genau ab, welche Risiken sie bei der Anlageverteilung eingehen. Denn einfach nur "Vollgas" zu fahren, mag zwar eine gewisse Zeit gutgehen und hohe Renditen bringen.

Aber bei Börsenrückschlägen werden solche Fonds meist weit zurückgeworfen. Dann wieder zur Spitze aufzuholen ist sehr schwer. Es gilt die alte Erkenntnis: Um 50 Prozent Verlust auszubügeln, müssen erst wieder 100 Prozent Gewinn eingefahren werden. Insofern ist eine Auszeichnung mit mehreren Fund­Awards für ein Portfolio auch eine Aussage über die Qualität der Risikosteuerung bei dem betreffenden Fonds.

Ein herausragendes Portfolio muss deshalb auch nicht in jedem Jahr zur absoluten Spitzengruppe seiner Kategorie zählen. Denn zuweilen positioniert sich ein guter Fondsmanager bewusst etwas vorsichtiger (und lässt damit manchen "Vollgas"-Fonds die Vorfahrt), um dann nach einer schwachen Marktphase wieder die Nase vorn zu haben. Daher hat die Redaktion einen besonderen Fokus auf Fonds mit einer herausragenden Zehn-Jahres-Performance gelegt.

Neben aktiv gemanagten Portfolios räumten in diesem Jahr auch börsengehandelte Indexfonds (ETFs) zahlreiche FundAwards ab. Sie erweisen sich damit als günstige und renditestarke Anlagealternative für viele Märkte. Allein der Marktführer iShares gewann mit seinen rund 200 ETFs, die in der Wertung waren, 83 Auszeichnungen - so viel wie kein anderer Anbieter. Aktiven Fonds ist zweifellos eine starke Konkurrenz erwachsen.

Ob aktiv oder passiv gemanagt - die langfristigen Ergebnisse der Top-Portfolios können sich sehen lassen, wie die Illustration unten beweist. Der Anleger freilich muss auch noch seinen Teil dazu beitragen, um das Maximum an Rendite zu erwirtschaften. So kommt es bei der Fondsanlage nicht nur darauf an, gute Produkte zu kaufen, sondern die auch noch möglichst günstig. Auf Seite 21 geben wir deshalb Hinweise, wie Sie zu geringen Kosten ein Depot aufbauen können. Außerdem informieren wir, wie sich durch die 2018 reformierte Investmentsteuer die Spielregeln für Fonds­anleger geändert haben.

Auf Seite 2: Auswahl an ausgezeichneten Fonds





Deutschland:
Heimische Titel

Wer 2018 in deutschen Aktien investiert war, musste hart im Nehmen sein. Um 18 Prozent ging es für den Leitindex DAX nach unten. Diesem Absturz konnten sich auch die besten Deutschland-Fonds nicht entziehen und verloren entsprechend.

Auf längere Sicht sieht es dagegen glänzend aus. In den vergangenen fünf Jahren zählten die Klassiker DWS Aktien Strategie Deutschland und Fondak zu den besten Portfolios für heimische Werte. Für diese Leistung erhielten sie einen €uro Fund­Award. Zusätzlich konnte der DWS-Fonds eine Trophäe als bester Deutschland-Fonds über zehn Jahre einheimsen, der Fondak über 20 Jahre.

Beide Produkte verstehen sich als All-Cap-Fonds und investieren nicht nur in die 30 DAX-Titel, sondern auch zu rund 40 Prozent in Nebenwerte aus dem MDAX und dem SDAX. Das erhöht bei beiden Fonds die Renditechancen im Vergleich zu einem reinen Engagement in Standardwerte. Der DWS Aktien Strategie Deutschland ist dabei aber noch eine Spur offensiver als der Fondak. Er arbeitet regelmäßig mit einem Hebel, zum Beispiel mit Derivaten, um an Bewegungen des Marktes überproportional teilzunehmen. Während einer Hausse zahlt sich das aus.

Aktuell gehört Hansjörg Pack, Fondsmanager des DWS Aktien Strategie Deutschland, zu den Optimisten. Er erwartet keine Rezession für die deutsche Wirtschaft und geht davon aus, dass mehrere Trends den DAX in den kommenden Wochen und Monaten stabilisieren können.

Gleich vier FundAwards sammelte der iShares TecDAX ein. Sowohl auf ein Jahr, als auch auf drei, fünf und zehn Jahre zählt er zu den besten Fonds für deutsche Nebenwerte. Anleger, die seit Ende 2008 in den ETF investiert waren, konnten ihren Einsatz beinahe verfünffachen. Das Produkt folgt dem Index für deutsche Technologiewerte, der zu den stärksten deutschen Kursbarometern zählte. Weil seit September im TecDAX auch Großkonzerne wie Deutsche Telekom, Infineon und SAP enthalten sind, dürfte sich der Technologie­index künftig allerdings weniger ­dynamisch entwickeln.



Auf Seite 3: Europa





Europa:
Favoriten des Kontinents

Europa durchlebt momentan nicht seine besten Tage. Probleme und Schwierigkeiten, wohin man schaut: Großbritannien will die EU verlassen, Italien kämpft mit überbordenden Schulden, in Frankreich gibt es Bürgerproteste, und in vielen Staaten wenden sich Populisten gegen das bewährte Miteinander. Zudem entwickelt sich die Wirtschaft nicht gerade dynamisch.

Geld verdienen lässt sich auf dem Kontinent trotzdem. Erfolgreiche Aktienfonds versuchen, das politische und volkswirtschaftliche Rauschen auszublenden und Unternehmen aufzuspüren, die aus sich selbst heraus kraftvoll wachsen.

Ein Manager, dem das seit Jahren vorzüglich gelingt, ist Alexander Darwall. Er lenkt seit 2007 den Jupiter European Growth und führte ihn auf Sicht von fünf und zehn Jahren an die Spitze der Rangliste aller Europa-Fonds. Er investiert in Unternehmen, die langfristig stark wachsen können und überdurchschnittlich profitabel sind. Den Schwerpunkt legt Darwall auf Standardwerte, kleinere Titel mischt er bei.

Zwei FundAwards erringt auch der ETF Deka Stoxx Europe Strong Growth 20. Er verfolgt die Kurs­entwicklung von 20 europäischen Unternehmen, die mit ihrem historischen und erwarteten Gewinnwachstum überzeugen. Er ist gedacht für Anleger, die kostengünstig in Wachstumsaktien investieren wollen, eignet sich aber wegen seines engen Fokus nicht als Basisinvestment.

Bei den reinen Nebenwerte-Fonds sticht der Comgest Growth Europe Smaller Companies heraus. Er gewinnt FundAwards für die Zeiträume ein Jahr und drei Jahre. Aufgenommen werden Aktien von qualitativ hochwertigen Unternehmen, bei denen sich ein kontinuierliches Gewinnwachstum verlässlich prognostizieren lässt. Das Portfolio ist mit derzeit 31 Titeln sehr konzentriert.



Auf Seite 4: Welt und USA





Welt und USA:
Über alle Grenzen

Wer in einen globalen Aktienfonds einsteigt, holt sich damit meist einen ordentlichen Schwung US-Unternehmen ins Depot. Denn die USA sind nicht nur die größte Volkswirtschaft der Welt, sondern auch der mit Abstand bedeutendste Aktienmarkt. Im globalen Leitindex MSCI World haben US-Titel einen Anteil von etwas mehr als 60 Prozent.

Trotz der Vielzahl an globalen Portfolios ist es nur zwei Aktienfonds gelungen, mehr als einen FundAward einzuheimsen. Einer davon ist der Morgan Stanley Global Opportunity, der über drei und über fünf Jahre renditestärkstes Produkt seiner Kategorie ist. Auch er hat naturgemäß den überwiegenden Teil seines Vermögens in US-Titeln an­gelegt. Trotzdem kann man ihn als echten globalen Allrounder bezeichnen, weil Manager Kristian Heugh - anders als bei vielen andere Weltaktienfonds - nicht nur in Industrieländer, sondern auch in Schwellenländer investiert.

Eigene Sicht der Dinge

In den vergangenen fünf Jahren ist es Heugh gelungen, den Anteilswert des Fonds mehr als zu verdoppeln. Den hohen Wertzuwachs verdankt der Manager vor allem seinen Wetten auf die Stars der Techszene wie Amazon, Facebook oder Alphabet. Besonders häufig findet er attraktive Titel in den Sektoren Nichtbasiskonsumgüter und Informationstechnologie. Sie hat er gegenüber dem Vergleichsindex MSCI All Country World stark übergewichtet. Das zeigt, dass der Manager seinem eigenen Kopf folgt.

Deutlich weniger Glamour bringt der Siemens Global Growth mit sich. Der Performance des relativ kleinen Portfolios tut das keinen Abbruch. Innerhalb seiner Vergleichsgruppe der globalen Nebenwertefonds glänzt das Produkt gleich über drei Zeiträume.

Gekauft werden ausschließlich Wachstumsunternehmen mit dy­namischer Umsatz- und Gewinn­entwicklung. Der Fonds investiert überwiegend in innovative Zukunftsunternehmen in den wichtigsten Wachstumsmärkten, jeweils zu rund einem Drittel in Europa (insbesondere Deutschland), Nordamerika und Japan. Als Vergleichsindizes dienen hierbei der TecDAX, der Nasdaq 100 und der Tokyo Stock Exchange Mothers Index. Aktuell ist das Kräfteverhältnis etwas zugunsten von US-Titeln verschoben, die auf einen Anteil von 45 Prozent kommen. Der Anteil japanischer Aktien am Fondsvermögen liegt dagegen bei 19 Prozent. Anleger konnten mit dem Produkt seit Ende 2008 bemerkenswerte 384 Prozent verdienen.



US-Techwerte als Nonplusultra

Eine höhere Rendite wäre nur möglich gewesen, wenn man sich auf einen der drei genannten Indizes beschränkt hätte: Der ETF ComStage Nasdaq 100 legte in den vergangenen zehn Jahren um atemberaubende 572 Prozent zu. Das Kursbarometer, dem der ETF folgt, vereint die 100 wichtigsten Unternehmen der US-Technologiebörse. Deren Kursentwicklung seit der Finanzkrise ist konkurrenzlos. Größte Positionen sind Microsoft, Apple und Amazon.



Auf Seite 5: Schwellenländer





Schwellenländer:
Aufstrebende Nationen

Staaten wie China, Indien, Brasilien oder Südafrika gelten noch nicht als Industrie­länder. Doch sie stehen kurz davor, als solche anerkannt zu werden, und werden deshalb als Schwellenländer bezeichnet. Zahlreiche Fonds investieren explizit in diese aufstrebenden Volkswirtschaften, die teils hohes Wachstum zeigen und viel Potenzial haben.

Von den weltweit aktiven Schwellenländer-Fonds hat es nur einer geschafft, mit zwei FundAwards ausgezeichnet zu werden. Der JP Morgan Emerging Markets Small Cap zählt auf fünf und auf zehn Jahre zu den erfolgreichsten Portfolios. Das Manager-Duo Amit Mehta und Austin Forey investiert ausschließlich in kleine Unternehmen wie die süd­afrikanische Drogeriekette Clicks Group oder das brasilianische Bekleidungshaus Lojas Renner. Positiv fällt die relativ ausgewogene regionale Verteilung aus. Chinesische Titel dominieren weniger stark als bei den meisten Schwellenländer-Fonds und machen nur ein Sechstel des JP Morgan-Portfolios aus.

Wem das nicht ausreicht, der kann mit dem UBS Equity Fund China Opportunity konzentriert ins Reich der Mitte einsteigen. Der Fonds übertrumpfte auf Fünfjahressicht alle anderen China-Portfolios und gewann auch über drei Jahre einen FundAward. In dem Produkt finden Anleger eine Auswahl der wichtigsten chinesischen Konzerne. Größte Positionen sind derzeit die Inter­netgiganten Alibaba und Tencent sowie das Bildungsunternehmen Tal Education.

Noch bessere Wachstumsaussichten als China hat das Nachbarland Indien, dessen Wirtschaft in den kommenden Jahren um rund 7,5 Prozent per annum zulegen soll. Anleger können mit dem Stewart Investors Indian Subcontinent in den dortigen Aktienmarkt einsteigen. Der Fonds gewinnt in seiner Kategorie gleich drei Auszeichnungen. Mit seinem Plus von 510 Prozent in den vergangenen zehn Jahren überstrahlt er selbst die übrigen hier vorgestellten Preisträger bei Weitem.



Auf Seite 6: Mischfonds





Mischfonds:
Feine Komposition

Mischfonds gibt es in unzähligen Ausprägungen. Die einen gewichten Aktien hoch, die anderen Anleihen. Wieder andere fügen ihren Portfolios Rohstoffe hinzu. Einige Produkte sind völlig frei in ihrer Vermögensaufteilung, andere halten sich an vorgegebene Investitionsquoten. Allen jedoch ist gemein, dass sie dem Sparer eine Mixtur unterschiedlicher Anlageklassen bieten und so noch einmal breiter diversifiziert sind als reine Aktien- oder Rentenfonds.

Um die vielen Hundert Mischfonds zu klassifizieren, arbeitet €uro am Sonntag mit drei Kategorien: aktienorientiert, ausgewogen/flexibel und anleiheorientiert. So erhalten Anleger einen Anhaltspunkt, ob die jeweiligen Manager eher offensiv oder defensiv unterwegs sind.

Aus der Gruppe der aktienlastigen Mixprodukte ragt der FU Fonds Multi Asset hervor. Er gewinnt gleich drei FundAwards. Gelenkt wird das Portfolio von der Heemann Vermögensverwaltung. Der Fonds investiert zu mindestens 60 Prozent in Aktien, die aus aller Welt stammen können. Im Vergleich zu vielen anderen globalen Fonds ist der Anteil an US-Titeln mit derzeit 42 Prozent etwas geringer, der Anteil deutscher Titel mit 27 Prozent deutlich höher. Auffällig ist auch die sehr breite Streuung der Werte.

Bei den flexiblen Mischfonds heimst der Acatis Datini Valueflex zwei Trophäen ein. Manager Hendrik Leber genießt bei der Ausgestaltung des Portfolios alle Freiheiten und verwirklicht darin seine chancenreichsten Investment­ideen. Das kann zu hohen Wertzuwächsen führen (wie die Drei- und Fünfjahresrenditen zeigen), ist aber nichts für zartbesaitete Anleger.

Drei Mal in seiner Kategorie ist der Kapital Plus erfolgreich. Der Misch­fonds ist ein echter Klassiker und feiert in Kürze seinen 25. Geburtstag. Markenzeichen ist seine konsequent verfolgte Gewichtung: Das Portfolio besteht stets zu 70 Prozent aus festverzinslichen Wertpapieren und zu 30 Prozent aus Aktien.



Auf Seite 7: Auf die Kosten achten, Steuertipps





Auf die Kosten achten:
Wer langfristig Geld anlegen will, der sollte seine Aufmerksamkeit auf die Kosten richten. Denn auch kleine Pro­zentbeträge addieren sich über die Jahre zu ordentlichen Summen und schmälern die Gesamtrendite. Diese Gebührenposten gilt es im Blick zu behalten:
Verwaltungsgebühren: Die Verwaltungsgebühren sind die Vergütung für das Fondsmanagement. Bei aktiv gemanagten Aktienfonds liegen sie meist bei 1,5 Prozent oder mehr. Wesentlich günstiger sind ETFs. Produkte auf gängige Indizes wie den DAX oder den S & P 500 sind mittlerweile für 0,1 Prozent pro Jahr oder weniger zu bekommen. Bei der Verwaltungsvergütung gibt es für Privatanleger faktisch keine Möglichkeit zu sparen. Sie wird jährlich dem Fondsvermögen entnommen und verringert entsprechend die Rendite. Nur im Vorfeld können sich Anleger entscheiden: aktiver Fonds mit teurerer Gebühr oder günstiger ETF?
Ausgabeaufschlag: Sehr wohl sparen können Anleger dagegen beim Ausgabeaufschlag, auch Agio genannt. Der wird oftmals beim Kauf eines Fonds (nicht eines ETFs) erhoben und soll die Vertriebskosten finanzieren. Wer über eine Filialbank einen Aktienfonds kauft, zahlt üblicherweise ein Agio von fünf Prozent. Viele Onlinebanken wie Comdirect oder ING bieten Fonds dagegen ohne Agio oder zumindest mit deutlichen Rabatten an. Eine detaillierte Übersicht zu den ­Angeboten finden Sie im Onlinebroker- Test ab Seite 76 in diesem Heft. Auch über Internet-Fondsvermittler und die mit ihnen verbundenen Fondsbanken wie Ebase lassen sich Fonds günstig kaufen.
Depotgebühr: Knausern können Sie ebenfalls bei der Depotgebühr. Während viele Filialbanken immer noch ein Prozent des Depotvolumens als jährliche Gebühr kassieren, ist ein Wertpapierdepot bei etlichen Onlinebrokern kostenlos.

Steuertipps:
Grundsatz der Besteuerung: Veräußerungsgewinne und Ausschüttungen von Investmentfonds unterliegen der Abgeltungsteuer, die 25 Prozent beträgt. Hinzu kommen 5,5 Prozent Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer. Sie liegt je nach Bundesland bei acht oder neun Prozent. Um die Abgeltungsteuer müssen sich die Anleger nicht kümmern: Die Depotbank fungiert als Zahlstelle des Fiskus und führt sämtliche Abgaben auf Kapitalerträge an die zuständigen Finanzämter ab.
Freistellungsauftrag: Jedem Anleger steht ein Sparerpauschbetrag in Höhe von 801 Euro zu. Dieser muss per Freistellungsauftrag bei der Depotbank geltend gemacht werden. Fondserträge bis zu dieser Summe sind dann von der Abgeltungsteuer befreit. Der Betrag kann auch auf mehrere Institute auf­geteilt werden.
Neue Regeln für Fonds: Seit Anfang 2018 werden Investmentfonds anders besteuert als zuvor. Wenn ein Fonds deutsche Dividenden und Erträge aus Immobilien kassiert, muss er rund 15 Prozent Körperschaftsteuer auf diese Erträge abführen. Als Ausgleich für diese neue Belastung werden die Ausschüttungen der Fonds und Veräußerungsgewinne auf der Ebene der Anleger teilweise freigestellt. Das bedeutet, dass die Sparer auf einen Teil ihrer Einnahmen keine Abgeltungsteuer zahlen müssen.
Teilfreistellung: Wie hoch die Teilfreistellung ausfällt, richtet sich nach der Art des Fonds. Bei reinen Aktienfonds werden 30 Prozent der Ausschüttungen und Veräußerungsgewinne freigestellt. Gleiches gilt für Mischfonds, die mindestens zu 51 Prozent in Aktien investiert sind. Mischfonds, die mindestens 25 Prozent Aktien halten, erhalten eine Teilfreistellung von 15 Prozent. Bei Immobilienfonds fällt auf 60 Prozent der Erträge keine Abgeltungsteuer an. Haben sie ihren Anlageschwerpunkt im Ausland, sind es sogar 80 Prozent.