Rendite in Sicht. Dieser Spruch dürfte derzeit kaum einem Anleiheinvestor über die Lippen kommen. Denn fast alle deutschen Staatsanleihen rentieren negativ, und selbst für zehnjährige Anleihen von vermeintlichen Pleitestaaten wie Griechenland oder Italien bekommt man deutlich weniger als zwei Prozent. Wer nicht auf schlecht geratete High-Yield-Papiere oder wacklige Schwellenländer ausweichen möchte, hat daher fast nur noch eine Wahl, und die heißt China. Anleger bekommen dort noch gut 2,5 Prozent Zinsen. Aber nicht nur deshalb gewinnt der chinesische Anleihemarkt immer mehr an Bedeutung. Denn er ist der viertgrößte Markt für Staatsanleihen mit einer Marktkapitalisierung von 21,4 Billionen Renminbi (3,0 Billionen Euro). Zudem haben die Indexanbieter angefangen, die Anleihen in die großen globalen Indizes aufzunehmen. Dort wird ihr Anteil nun sukzessive steigen. Das dürfte sich in den nächsten Jahren in Investments im Umfang von rund 270 Milliarden Euro widerspiegeln. Daher sollten Renditejäger durchaus darüber nachdenken, in ETFs wie den neuen UBS JP Morgan CNY China Government 1-10 Year Bond UCITS ETF zu investieren.

Bei diesem Index sind die Gewichtungen der drei chinesischen Policy-Banken (China Development Bank, Agricultural Development Bank of China und Export-Import Bank of China) auf jeweils 20 Prozent beschränkt. Dadurch kann der ETF die tatsächliche Marktkapitalisierung der Policy-Bank-Bonds, die derzeit bei etwas mehr als 50 Prozent liegt, bestmöglich abbilden. Gleichzeitig bietet der ETF so Rendite- und Liquiditätsvorteile gegenüber anderen Produkten, die die Anleihen dieser Institutionen auf zehn Prozent je Emittenten begrenzen. Interessant sind auch Korrelationseigenschaften der China-Bonds. Zu europäischen Anleihen beträgt sie nur 0,05.

Fazit: Die Bedeutung des chinesischen Anleihemarkts nimmt zu. Zudem sind Renditen hoch und die Korrelationen gering. Ein Einstieg sollte sich lohnen.