Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Wachstumsprognosen jüngst noch einmal nach unten korrigiert: Das Bruttoinlandsprodukt der Eurozone werde in diesem Jahr lediglich um 1,2 Prozent und 2020 um 1,4 Prozent zulegen. Die Region trage wesentlich zur globalen Abkühlung bei, folgert Gita Gopinath, Chefökonomin des IWF.

Die nachlassende konjunkturelle Dynamik wird die Märkte nicht unbeeinflusst lassen. Ein Grund, auf europäische Aktien zu verzichten, ist das allerdings nicht. Es empfiehlt sich aber, im Depot den Anteil von Qualitätsunternehmen zu erhöhen. Diese verdienen auch in schwierigen Zeiten Geld und ihre Preismacht schützt sie zudem vor Kursverlusten, wenn die Börsen korrigieren.

Die Mühe, aus Europas Aktien­universum Qualitätsunternehmen einzeln herauszufiltern, müssen sich Investoren nicht machen. Der mit FondsNote 1 bewertete iShares MSCI Edge Europe Quality Factor ETF bildet die Wertentwicklung des MSCI Europe Sector Neutral Quality Index ab. Dieser umfasst 126 Unternehmen aus 23 Staaten. Auf deutsche Aktien wie etwa Allianz entfallen 9,5 Prozent des Depotvolumens. Die Unternehmen entsprechen der in der Investmentwelt gültigen Definition von Qualität: stabile Gewinnsteigerungen, geringe Verschuldung und hohe Eigenkapitalrendite. In den vergangenen drei Jahren legte der ETF um 32 Prozent zu.

Immun gegen Konjunkturflauten

Das französische Mineralölunternehmen Total etwa erfüllt die Indexkriterien. Trotz wirtschaftlichem Gegenwind wächst der Konzern durch Übernahmen oder Beteiligungen. Ende September kündigte Total an, bis zum Jahr 2025 die Dividende um jährlich fünf bis sechs Prozent anheben zu wollen. An der relativ niedrigen Verschuldung und der guten Bonität soll sich nichts ändern. Im kommenden Jahr will man zudem Kosten in Höhe von fünf Milliarden Euro einsparen.

Auch Roche zählt zu den Topwerten. Der Schweizer Pharmakonzern beweist in diesem Jahr einmal mehr seine geringe Abhängigkeit von Konjunkturzyklen. Dank neuer Medikamente und einer starken Nachfrage aus China wurden die Verkaufsziele im Laufe dieses Jahres bereits drei Mal nach oben korrigiert.

Brexit ohne Wirkung

Ein weiterer Qualitätstitel ist Diageo. Der britische Getränkehersteller hat mit Johnnie Walker, Smirnoff, Captain Mor­gan, Casamigos und Guinness starke beziehungsweise rezessionsimmune Marken im Angebot. Diese vertreibt der Konzern mittlerweile in 180 Staaten. Insbesondere in den Schwellenländern baut das Unternehmen seine Präsenz aus.

Mit AstraZeneca, Imperial Brands und der Mediengruppe Pearson finden sich zudem weitere Unternehmen mit Sitz in Großbritannien im Portfolio. Im ETF sind sie mit insgesamt 33 Prozent relativ hoch gewichtet. Die überwiegend internationale Ausrichtung schützt die Unternehmen vor möglichen Einbußen im Heimatmarkt in Folge des Brexits.