Blick zurück



Als Andrew Rose Anfang der 1980er-Jahre in die Fondsbranche einstieg, notierte der Nikkei 225 Index bei rund 7000 Punkten. In der Folgezeit erlebte der Schroders-Fondsmanager, wie der japanische Leitindex bis Ende 1989 fast auf 40 000 Punkte anstieg. "Es fühlte sich damals wie eine Blase an und es war eine Blase", sagt der Brite rückblickend. Dass Japans Börse anschließend in eine langjährige Baisse geriet, wundert ihn nicht. Wer bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 45 in einen Aktienmarkt einsteige, könne anschließend nicht mit hohen Renditen rechnen, betont Rose, der sich seit 37 Jahren mit japanischen Aktien befasst. Bis zum Frühjahr 2009 fiel der Nikkei-225-Index schließlich auf knapp unter 8 000 Punkten, heute notiert er bei rund 21 500 Punkten.

Makro-Lage



Viele Anleger betrachten Japan nach wie vor skeptisch. Das liegt an der Überalterung der Bevölkerung und den hohen Schulden des Landes. Rose verweist jedoch darauf, dass japanische Frauen immer häufiger arbeiten und sich Japan gegenüber ausländischen Arbeitskräften öffne. Das steuert der Überalterung entgegen. Zumal japanische Firmen in der Produktion verstärkt Roboter einsetzen würden, was dem Arbeitskräftemangel entgegenwirke und die Produktivität erhöhe. Die hohen Schulden wiederum könne Japan finanzieren, weil es sich überwiegend im eigenen Land verschulde, was die Gefahr einer Schuldenkrise reduziere. "In der langen Frist wirken beide Faktoren jedoch negativ", sagt Rose, der seit 14 Jahren den hierzulande nicht vertriebenen Schroder Tokyo Fund managt.





Mikro-Lage



Für Aktionäre bleibe Japan indes attraktiv. "Denn als Fondsmanager investieren wir nicht in Volkswirtschaften, sondern in Unternehmen", sagt Rose. In dieser Hinsicht stünde Japan gut da, weil es über viele weltweite Marktführer verfügte, darunter etwa im Bereich Automation & Robotics. "Zudem berücksichtigen japanische Unternehmen in den vergangenen Jahren immer häufiger die Interessen der Aktionäre", erklärt der Brite, der selbst 13 Jahre in Japan gelebt hat. Und anders als im Jahr 1989 sei Japan momentan einer der weltweit günstigsten Aktienmärkte. So weisen japanische Unternehmen im Schnitt ein Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von rund 1,3 auf. "Rund 50 Prozent von ihnen haben sogar ein KBV von unter eins und dies bei einer hohen Qualität der Bilanz und Vermögenswerte", ergänzt Rose. Zum Vergleich: US-Titel kommen im Schnitt auf ein KBV von 3,2.

Schroder-Fonds



Mit dem Schroder ISF Japanese Equity (ISIN: LU 001 205 056 2) investieren Anleger in 70 bis 90 Qualitätswerte, die Kazuhiro Toyoda anhand eines sogenannten "Growth at a reasonable price"-Ansatzes auswählt, sprich "Wachstum zu einem angemessenen Preis". Beim Schroder ISF Japanese Opportunities (siehe Tabelle) setzt Ken Maeda auf rund 100 Qualitätswerte mit einem Value-Bias.