Viele Anleger setzen bei ihrer Geldanlage auf den MSCI World. Doch wer 2025 wirklich klug investieren will, muss weiterdenken, sagt Philipp Vorndran von Flossbach von Storch. Im Interview erklärt er, worauf es jetzt ankommt – und warum junge Sparer besonders gute Karten haben.

Der MSCI World ETF ist gut – aber nicht die ganze Wahrheit

„Viele junge Menschen haben den MSCI World ETF im Portfolio. Die machen Sparpläne auf den MSCI World, weil sie sagen: A kostet weniger. B hat er in den vergangenen Jahren die aktiven Portfoliomanager outperformed“, sagt Philipp Vorndran. Doch der Anlageprofi warnt davor, sich nur auf den bekannten Index zu verlassen. Wer sein gesamtes Vermögen in den MSCI World investiere, sei stark vom US-Dollar und den US-Techwerten abhängig. Deshalb rät Vorndran: „Ich würde sicher darüber nachdenken, vielleicht einfach vom MSCI World Kapital-gewichtet auf den MSCI World equal-weight zu wechseln.“ So lasse sich das Übergewicht einzelner Regionen und Branchen abmildern.

Gleichzeitig stellt Vorndran klar, dass der durchschnittliche deutsche Privatanleger noch weit von solchen Überlegungen entfernt ist. „Der deutsche Privatanleger hat alles andere als hohe Dollarbestände und hohe Bestände in US-Aktien“, erklärt er. Vielmehr sei das Bild von der breiten Aktienkultur in Deutschland ein Mythos – über 35 Prozent der Gelder liegen laut Vorndran immer noch auf Festgeldkonten.

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Wie junge Anleger es besser machen können

Wie ein gutes Anlagekonzept heute aussehen kann, veranschaulicht Vorndran mit einer persönlichen Anekdote: „Die Betreiberin unseres Strandkorbverleihs, also ich wohne ja in Scharbeutz, hat mich angesprochen – ihr Sohn wolle mit mir über Geld sprechen.“ Der junge Mann investiert monatlich 700 Euro, davon 200 in den MSCI World und 500 in aktiv gemanagte Fonds. Zusätzlich bezieht er Mitarbeiteraktien und plant den Immobilienkauf. Vorndran lobt: „Besser kann man es nicht machen.“

Für junge Menschen unter 40 sei das ein sinnvoller Weg, um sich von der unsicheren gesetzlichen Rente unabhängiger zu machen. Und auch ein kleiner spekulativer Anteil ist erlaubt: „Der eine wettet bei Wind, der andere bei Kryptowährungen – ist okay, damit die Freude nicht ganz verloren geht“, sagt Vorndran augenzwinkernd. Entscheidend sei, früh mit einem durchdachten Sparplan zu beginnen – und bereit zu sein, dafür auch bei Konsumausgaben zurückzustecken.

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