Dieser Fondsklassiker profitiert von Dollar-Schwäche und Goldrally. Die Ausschüttung steigt auf 5,10 Euro je Anteilschein und dürfte weiter zulegen.

Man muss nicht bei jedem großen Trendthema mitmachen. Im Fonds von Thomas Schüßler sind Techaktien deutlich untergewichtet. Das hat einen einfachen Grund: In diesem Sektor werden keine oder nur geringe Dividenden gezahlt. Schüßler gehört auch nicht zu denen, die extrem hohen Dividendenrenditen hinterherjagen. 

Wichtig sind zuverlässige und langfristig steigende Zahlungen. Für das vergangene Jahr hat der DWS Top Dividende jetzt 5,10 Euro je Aktie ausgeschüttet. Das ist eine Steigerung von vier Prozent zum Vorjahr und ein neuer Höchstwert. Weil der Fonds mit einer Anlagesumme von gegenwärtig mehr als 21 Milliarden Euro einer der ganz großen ist, fließt richtig viel Geld: 650 Millionen. 

Es geht auch ohne Big Tech

Die Strategie des Flaggschiffs der Vermögensverwaltung DWS ist langfristig ausgelegt: Man setze auf Unternehmen mit stabilen Geschäftsmodellen und soliden Bilanzen. Die Dividendenrenditen sollen zumindest über dem Marktdurchschnitt liegen. 

Komplett auf die Megatrends verzichten will Schüßler nicht. Größte Position im Fonds ist aktuell der Chiphersteller TSMC aus Taiwan. Es folgt der Minenkonzern Agnico Eagle Mines, einer der Profiteure des stark gestiegenen Goldpreises. Bei beiden Aktien ist die Dividendenrendite nach starken Kursgewinnen auf rund ein Prozent geschrumpft. Ausgeglichen wird das durch Aktien wie den Ölkonzern Total mit mehr als fünf Prozent. Typischer für die Strategie ist der Dividendenklassiker Johnson & Johnson. Der Pharma- und Konsumgüterriese aus den USA steigert seine Ausschüttung seit mittlerweile 62 Jahren in Serie. Die größte Branche im Fonds ist der Finanzsektor mit einem Anteil von rund 17 Prozent vor Gesundheit und Energie.

Der Dollar-Effekt

Auf Jahressicht hat DWS Top Dividende mehr als zwölf Prozent zugelegt. Zum Vergleich: Der MSCI World mit seinem hohen Anteil amerikanischer Techriesen ist mit einem Plus von 21 Prozent besser — aber nur auf Dollar-Basis. Durch die Schwäche der US-Währung schrumpft die Performance des Weltindex in Euro gerechnet auf knapp acht Prozent. Die deutliche Untergewichtung von US-Aktien hat sich für den DWS-Fonds also gelohnt. Wie geht es weiter? 

Der Euphorie um künstliche Intelligenz und die stark steigenden Gewinne der Technologiefirmen stehen historisch extrem hohe Bewertungen gegenüber. Das sei ein Hinweis auf höhere Risiken, betont Schüßler. Für eher defensiv ausgerichtete Dividendenstrategien ist ein solches Umfeld durchaus attraktiv. Die durchschnittliche Dividendenrendite des Portfolios liegt aktuell bei 3,5 Prozent. Das würde auf eine erneut steigende Ausschüttung im kommenden Jahr hinauslaufen.

Hinweis: Dieser Artikel erschien zuerst in der aktuellen BO Ausgabe. Hier geht es zum Magazin.

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