Die Konkurrenz kann nicht mithalten: Dennis Lynch hat sich vom Feld abgesetzt und baut die Spitzenposition in der Anlageklasse Aktien USA weiter aus. Seit Jahresanfang erzielte der Morgan Stanley US Growth 62 Prozent. Eine Reihe von US-Fonds weist dagegen noch ein Minus auf. Auch der mit Techunternehmen gespickte Nasdaq-100-Index kommt nicht heran, das Börsenbarometer bringt es "nur" auf rund 30 Prozent Plus. Der Vorsprung ist nicht zufällig: Der 3,8 Milliarden Euro schwere Morgan Stanley US Growth erzielte in den vergangenen drei Jahren 140, auf Sicht von fünf Jahren 186 Prozent.

Dabei ist die Anlagestrategie weder hochkomplex, noch beruht sie auf geheimnisvollen mathematischen Formeln. "Wir suchen nach Unternehmen, deren Produkte oder Dienstleistungen für mehr Effizienz sorgen und den Menschen helfen, Zeit und Geld zu sparen", erklärt Lynch. Gute Geschäftsideen allein reichen aber nicht aus, um sich für einen Platz im Portfolio zu qualifizieren. "Die Unternehmen müssen auch über nachhaltig wettbewerbsfähige beziehungsweise einzigartige Geschäftsmodelle verfügen", sagt Lynch.

Sieht Lynch die Vorgaben erfüllt, hält er an dem Titel lange fest. Zu den Dauerbrennern mit bislang nicht zu erkennendem Verfallsdatum zählt er etwa Amazon. Neben seiner digitalen Plattform habe das Unternehmen eine leistungsstarke Logistik aufgebaut, die von anderen Unternehmen kaum kopiert werden könne, sagt Lynch. In einem Interview mit Bloomberg lobt er zudem die strategischen Qualitäten von Amazon-Gründer Jeff Bezos.

Die starke Leistung des Morgan Stanley US Growth in diesem Jahr hat neben der Kompetenz des Managers einen speziellen Grund: Lynch und sein über die Jahre eingespieltes Anlageteam haben schon vor Corona diejenigen Titel hoch gewichtet, die von den mit der Pandemie einhergehenden Veränderungen im Konsum- und Arbeitsleben besonders profitierten. Sie dürften sich auch künftig starker Nachfrage erfreuen.

Wenig Fantasie bei Industriewerten


Dazu gehört etwa der Videochat-Anbieter Zoom Video Communications. Einen zusätzlichen Nachfragschub erfuhr auch der Finanzdienstleister und Mobile-Payment-Anbieter Square. Das Unternehmen hilft mit seiner Software kleinen und mittelständischen Firmen, Onlineshops einzurichten.

Insgesamt besteht das Portfolio des Fonds aus 37 Aktien. Während es Industrieunternehmen nur auf knapp vier Prozent der Mittel bringen, ist die IT-Branche mit 46 Prozent gewichtet. Auf die Gesundheitsbranche wiederum entfallen fast 20 Prozent der Mittel. Einer der Favoriten aus dem Pharmasektor ist Moderna. Das in Massachusetts ansässige Biotechunternehmen sucht nach einer Therapie gegen Covid-19.