Mit einem ausgefeilten Ansatz können Anleger in Europa über diesen ETF erfolgreich auf Small-Cap-Value-Aktien setzen.

Europäische Small Caps waren in den vergangenen zwölf Monaten wieder im Aufwind. So konnten Anleger in dieser Zeit mit einem ETF auf den MSCI Europe Small Cap Index ein Plus von knapp 15 Prozent erzielen. Noch besser wären sie jedoch mit dem SPDR MSCI Europe Small Cap Value Weighted ETF (WKN: A12HU7) gefahren, der um rund 23 Prozent zulegen konnte. Mit dem SPDR-ETF können Anleger gezielt in rund 820 europäische Nebenwerte investieren, die im Schnitt günstiger bewertet sind als im MSCI Europe Small Cap Index. Dazu investiert der SPDR-ETF in alle Aktien aus dem MSCI Europe Small Cap Index, gewichtet diese aber nicht wie üblich anhand der Börsenwerte, sondern anhand der Buchwerte, der Gewinne und der Umsätze.

Eine andere Gewichtung macht den ETF-Unterschied

Bei der Aufteilung der Länder und Sektoren ändert sich erstaunlich wenig, wenn man beide Strategien vergleicht. In beiden Fällen bilden britische und Industriewerte den größten Anteil. Etliche Aktien allokiert der europäische Value Weighted ETF anhand der drei Kennziffern Buchwert, Gewinn und Umsatz aber anders als der vergleichbare MSCI-Index. So gewichtet der SPDR-ETF Thyssenkrupp-Aktien zum Beispiel mit 1,0 Prozent, während der MSCI-Index den deutschen Industriekonzern nur mit 0,4 Prozent gewichtet. Auch die italienische Bank Banca Monte dei Paschi di Siena ist im Value Weighted ETF deutlich prominenter vertreten, ebenso die Raiffeisen Bank International aus Österreich sowie der französische Automobilzulieferer Forvia.

Im Gegenzug gewichtet der europäische Value Weighted ETF andere Firmen deutlich geringer. Darunter etwa den Schweizer Maschinenbauer Accelleron Industries, den Schweizer Haustechnikwert Belimo oder den deutschen Rüstungstitel Hensoldt.

Bewertung mit FondsNote 1

Zudem unterscheiden sich die Bewertungen beider Ansätze gravierend. Der SPDR-ETF weist für das laufende Jahre ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 11,9 auf, während der MSCI-Index auf ein KGV von 17,4 kommt. Beim Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) ist es ähnlich. Die Titel im SPDR-ETF werden im Schnitt mit einem KBV von 1,2 bewertet, die im MSCI-Index mit einem KBV von 1,6.

BÖRSE ONLINE bewertete den SPDR- ETF für sein sehr gutes Rendite-Risiko-Verhältnis in den vergangenen vier Jahren mit FondsNote 1. Auf der Skala von 1 bis 5 ist das beim Fonds- und ETF-Rating von BÖRSE ONLINE die Bestnote.

Hinweis: Der Artikel stammt aus der aktuellen Heftausgabe von BÖRSE ONLINE, die Sie hier finden.

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