Das DAX-Unternehmen enttäuschte neuerlich mit seinen Geschäftszahlen. Einstiegschance für Anleger oder Abverkauf? Eine Einordnung der fundamentalen Zahlen und der technischen Lage der Aktie.
DAX-Unternehmen Brenntag SE – das sind die heute, 13.8.2025, publizierten Geschäftszahlen im Überblick:
- Der Umsatz sank im zweiten Quartal 2025 um gut 7 Prozent auf rund 3,87 Milliarden Euro. Damit hat die Brenntag SE (ISIN: DE000A1DAHH0) die Konsensanalystenschätzung von 3.95 Mrd. Euro verfehlt.
- Der Gewinn nach Steuern und Dritten 42.9 Mio. Euro (0.30 Euro / Aktie; Vorjahreswert: 1.03 Euro / Aktie). Dies entspricht einem massiven Rückgang im Umfang von knapp 150 Mio. Euro und einer deutlichen Verfehlung der Analystenschätzungen von 0.80 Euro / Aktie.
Kommt dies überraschend oder war dies allenfalls schon (zumindest teilweise) im Aktienkurs eingepreist? Eine sichere Antwort ist nicht möglich, aber es gibt hierzu zwei zu beachtende Punkte, die dafür sprechen, dass immerhin eine gewisse Einpreisung schon stattgefunden hat:
Einerseits hat die Brenntag SE bereits vor gut einem Monat im Rahmen vorläufiger Zahlen mitgeteilt, dass die Prognosen wohl nicht gehalten werden können.
Gleichzeitig ist es bei Brenntag (gemäss der Datenquelle Tradingview.com) so, dass die Brenntag SE regelmässig die Prognosen um ca. 20% verfehlt:

Ausblick des DAX-Unternehmens Brenntag SE
Der von Brenntag SE gelieferte Ausblick für 2025 sieht nun ein operatives EBITA im Bereich von 950 Mio. Euro bis 1.05 Mrd. Euro vor, was einer Korrektur nach unten von zuvor 1.10 Mrd. bis 1.30 Mrd. Euro entspricht. Ursächlich für die schlechte Lage sei der bestehende grosse Preisdruck bei gleichzeitiger Nachfrageflaute.
Technische Lage der Aktie des Chemieriesens
Die für den Privatanleger entscheidende, mittelfristige technische Lage der Brenntag SE steht derzeit an einem kritischen Punkt:
Der MACD (blaue Markierungen) zeigt drei Dinge: Einerseits liegt eine bullische Divergenz (tieferes Tief im Kurs bei gleichzeitig geringerem Tief im MACD) vor und die Aktie befindet sich im überkauften Bereich (was für das Einstiegstiming gut ist). Andererseits zeigt sich bei den Linien des MACD (MACD-Linie und Grundlinie) noch keine Kreuzung nach oben.
Ferner ist zu erkennen, dass der Aktienkurs just an der bedeutenden Unterstützungslinie (violette Markierung) liegt. Hält die Linie nicht, droht ein Abverkauf.
Zudem liegt auch die Stochastik just im Übergang zwischen der neutralen Zone und dem überverkauften Bereich (türkise Markierung). Zu beachten ist hier, dass eine Aktie, die in den überverkauften Bereich eintritt, damit nicht zum Kauf wird, da sie lange dort verweilen kann. Bei der Stochastik tritt ein Kaufsignal grundsätzlich erst dann ein, wenn die überverkaufte Zone wieder verlassen wird.

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