Value oder Growth? Da prallen Welten aufeinander. Die Anhänger der Growth-Strategie lieben Wachstumsaktien, die eine gewisse Dynamik mitbringen und - sofern das Wachstum anhält - auch zukünftig steigende Aktienkurse erwarten lassen. Nicht selten sind das kleine Firmen mit einer erfolgreichen Geschäftsidee, die Jahr für Jahr Umsatz und Gewinn steigern. Um so schlimmer kann indes die Enttäuschung sein, sofern das Wachstum abbricht und sich die Geschäftsentwicklung eines vormaligen Wachstumstitels seitwärts bewegt. Dann verkaufen enttäuschte Anleger nicht selten en masse und der Kurs bricht ein.

Demgegenüber schätzen Value-Fans an ihren Favoriten die Beständigkeit und die Ertragskraft, die sich meist in hohen und regelmäßigen Dividendenzahlungen niederschlägt. Die sogenannten Substanzwerte sind nicht selten Marktführer in ihrem Wirtschaftssegment mit einer signifikanten Marktmacht und Vorsprung vor der Konkurrenz. In der Regel schlagen indes die Kurse von Value-Aktien weniger stark aus als diejenigen von Growth-Titeln. Aber es gibt natürlich auch immer wieder Abweichungen von der Regel. Die Experten von Franklin Templeton Investments sind nun sogar der Meinung, dass Value-Titeln eine große Zeit bevorsteht.

"Nach der längsten und am stärksten ausgeprägten Underperformance, die je verzeichnet wurde, haben Substanz- gegenüber Wachstumsaktien im ersten Quartal deutlich aufgeschlossen", stellt Heather Arnold fest Sie ist Director of Research bei Franklin Templeton und managt zugleich den Templeton Euroland Fund. Den Analysen der Templeton-Experten zufolge bedeutete eine solche Entwicklung in der Vergangenheit "häufig den Beginn einer längerfristigen Outperformance von Substanztiteln". Dabei schwingt zugleich die Hoffnung mit, dass die "lang erwartete Erholung in diesem Anlagesegment" begonnen habe.

"Wir bei Templeton sind stärker von Substanzaktien überzeugt als je zuvor", erklärt Arnold. Sie sieht die jüngste Marktentwicklung als Wendepunkt an. Zwar hätten Substanzaktien im bisherigen Jahresverlauf die höchste Outperformance seit zwei Jahren erzielt, doch dies sei möglicherweise nur der Anfang gewesen. Beispielsweise deshalb, weil Value-Titel verglichen mit Wachstumsaktien noch als preiswert angesehen werden können. "Zum 31. März 2016 waren beliebte Momentum-Aktien gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis fast dreimal so teuer wie die scheinbar ungeliebten Value-Aktien", stellt Arnold fest. Und sie bemüht die Geschichte: "Immer wenn Value-Aktien derart billig waren, folgten darauf enorme langfristige Renditen."

In Zahlen ausgedrückt hätten sich Value-Titel von derartigen Bewertungen wie heute aus gesehen im Durchschnitt binnen eines Jahres im Kurs verdoppelt, nach drei Jahren verdreifacht und nach fünf Jahren mehr als vervierfacht. Zwar erwarten Arnold und Kollegen dieses Mal nicht unbedingt wieder derart hohe Renditen, "doch auf der Grundlage der Daten und unserer 60-jährigen Erfahrung bei der Geldanlage über viele Marktzyklen hinweg sind wir überzeugt, dass das Risiko-Rendite-Verhältnis derzeit eindeutig für langfristig orientierte Value-Anlagen spricht". Zu bedenken sei aber auch, dass die massive Value-Erholung, so sie denn kommt, abrupt auftreten könnte. Die Templeton-Manager raten daher, rechtzeitig positioniert zu sein, "um davon profitieren zu können".

Der Templeton Euroland Fund (ISIN: LU0093666013) ist einer der Fonds, mit dem die Value-Strategie des Hauses umgesetzt wird. Der Euroland-Fonds investiert auf Basis der "bewährten Value-Strategie des Hauses" mindestens 75 Prozent des Fondsvermögens in Unternehmen, die ihren Hauptsitz in der Europäischen Union haben. Innerhalb dieses Segments suchen die Fondsmanager mithilfe des Bottom-up-Ansatzes "und einer gründlichen Einzeltitelselektion" nach unterbewerteten Aktien. Dabei wird zur Anlagesicherheit auf eine breite Streuung des eingesetzten Kapitals geachtet. Überdies soll eine enge Zusammenarbeit des Fondsmanagements mit dem globalen Templeton-Team mit über 30 Investmentexperten helfen, die besten Chancen aufzuspüren und Risiken zu meiden.

Zu den aktuellen Favoriten der Fondsmanager zählen Tecnicas Reunidas, Royal Dutch Shell, HeidelbergCement, BNP Paribas, Société Générale, TOTAL, Telefonica, Lanxess, AEGON und Ipsos. Von der Branchenselektion stehen derzeit Finanzwesen, Energie, Gesundheitswesen, Industrie und Rohstoffe oben. In der Länderselektion des 230 Millionen Euro schweren Fonds sind insbesondere Aktien aus Frankreich, Deutschland, Niederlande und Spanien berücksichtigt.

Der im Januar 1999 aufgelegte Templeton Euroland Fund (ISIN: LU0093666013) hat per 30. April 2016 ein Plus von 95 erzielt, gegenüber 77 Prozent, die der Vergleichsindex in dieser Zeit einbrachte. Pro Jahr gerechnet ergibt das eine Performance von 3,95 Prozent. Der maximale Ausgabeaufschlag des Note-3-Fonds beträgt 5,54 Prozent, die Gesamtkosten (TER) liegen bei 1,85 Prozent im Jahr. Die laufenden Erträge werden nicht ausgeschüttet, sondern thesauriert.

Fazit

: Value-Titel sind lange Zeit hinter dem Wachstumssegment zurückgeblieben. Nun rechnen die Experten von Franklin Templeton mit einer Aufholjagd - und haben den Templeton Euroland Fund entsprechend darauf ausgerichtet.