€uro fondsxpress hat analysiert, welche globalen Aktien- und Mischfonds seit Anfang 2020 vergleichsweise glimpflich davongekommen sind. Von Ralf Ferken

Anlegen in der Krise


Wer in Aktien anlegt, sollte sein Geld am besten fünf bis zehn Jahre arbeiten lassen, ohne es anrühren zu müssen. So lautet die Botschaft, bei der jeder Anleger bereitwillig nickt. Vorausgesetzt, die Aktienkurse steigen. Rauschen sie jedoch wie ein Wasserfall in die Tiefe, werden Anleger nervös. Plötzlich denkt niemand mehr daran, was in fünf bis zehn Jahren sein könnte, und der Anlagehorizont verkürzt sich auf wenige Tage oder Stunden. Jeder Anleger möchte dann schnell nachschauen, wie sein Fonds oder ETF die Krise meistert.

Tatsächlich ist diese Frage für Anleger relevant. Hält sich ihr Fonds oder ETF beispielsweise besser als der DAX oder MSCI World Index, werden sie aufatmen und nicht in Panik verkaufen. Wenigstens das. Andernfalls werden sie ihrem kurzfristigen Impuls folgen und ihre Anteile so schnell wie möglich verkaufen. Wer wollte es ihnen verdenken. Die Geldanlage ist auch Gefühlssache. Daher hat €uro fondsxpress geprüft, wie sich wichtige Aktien- und Mischfonds 2020 bislang geschlagen haben).

Globale Aktienfonds


Wer in Aktien investiert ist, muss derzeit tapfer sein. Selbst der defensive DWS Top Dividende büßte seit Jahresanfang deutlich ein. Unter den globalen Dividendenfonds hielt er sich gleichwohl recht gut. Härter traf es den SPDR Global Dividend Aristocrats ETF, der auf Firmen mit steigenden Ausschüttungen setzt. Richtig unter die Räder kam der Lingohr-Systematic-Invest, der in Firmen mit günstigen Bewertungskennzahlen investiert. Im Vergleich dazu hielt sich der Value-Klassiker Templeton Growth sehr wacker. In allen Marktphasen überzeugt momentan der Comgest Growth World Fund, dessen Manager einen Quality-Growth-Ansatz verfolgen und die jüngsten Verluste begrenzen konnten.

Globale Mischfonds


Auch Bert Flossbach konnte die Verluste beim aktienlastigen Mischfonds Flossbach von Storch Multiple Opportunities im Vergleich zum DAX oder MSCI World Index erneut begrenzen.Der ausgewogene Phaidros Balanced büßte dagegen mehr ein, hielt sich aber auch ganz ordentlich. Besser schnitt der ausgewogene Carmignac Patrimoine ab, der Anleger in den vergangenen zehn Jahren vielfach enttäuscht hat, der nun aber wieder seine defensiven Qualitäten aus früheren Jahren zeigen konnte. Das gilt genauso für den ausgewogenen Nordea Stable Return,dessen defensive Strategie sich in dieser Marktphase auszahlte. Sehr passabel hielt sich auf der flexible MFS Prudent Capital,dessen Manager Barnaby Wiener die steigenden Kurse seit einiger Zeit bereits mit großer Skepsis betrachtet hatte. Recht glimpflich kam auch Jan Ehrhardt davon, der den DJE Zins & Dividenden managt. Er hatte seine Aktienquote ab Mitte Februar von 48 Prozent auf nunmehr 27 Prozent gesenkt.