Auch mit ETFs können Börsianer regelmäßig Dividenden kassieren und gleichzeitig das Risiko reduzieren. Wir geben einen ersten Überblick.
Wer Aktien kauft, wird Miteigentümer eines Unternehmens und sollte darum an den Bilanz gewinnen beteiligt werden. Das geschieht über die Dividende. Im Idealfall wird diese jedes Jahr größer. Selbst das beste Unternehmen aber kann in eine Krise geraten. Dividenden können dann sinken oder komplett ausfallen. Durch ein breites Portfolio lässt sich das Risiko reduzieren.
Der Aktienindex Stoxx Global Select Dividend 100 investiert in Unternehmen aus 23 Industrienationen. Um aussichts reiche Aktien zu identifizieren, wird nach festgelegten Kriterien ausgesiebt: Die Mitglieder müssen unter anderem in vier der vergangenen fünf Jahre gezahlt haben. Die Ausschüttung darf in diesem Zeitraum nicht gesenkt worden sein. Auch für die Ausschüttungsquote gibt es Obergrenzen. Aus den verbliebenen Kandidaten werden jene mit der höchsten Dividendenrendite ausgewählt. 40 Plätze sind für Aktien aus Nordamerika reserviert, jeweils 30 aus Europa und Asien. Die Zusammensetzung des Stoxx Global Select Dividend 100 weicht deutlich vom MSCI World ab. Die USA sind mit weniger als 20 Prozent vertreten. Größte Branche mit etwas mehr als 20 Prozent sind Banken. Die Ausschüttungsrendite lag zuletzt bei mehr als viereinhalb Prozent.
Bei den Dividenden-ETFs geht es noch breiter
Breiter aufgestellt ist der Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield, der auf dem globalen Aktienindex All-World basiert und dort im Wesentlichen die Titel mit hoher Dividendenrendite herauspickt. Das sind immer noch mehr als 2000 Positionen. Rund 40 Prozent des Dividendenportfolios kommen aus den USA. Größte Branche sind Finanzwerte. Zu den wichtigsten Einzelposten gehören JP Morgan, Exxon Mobil oder auch Proc ter & Gamble. Die Ausschüttungsrendite des ETF lag zuletzt bei etwas mehr als drei Prozent. Die im Vergleich zum Stoxx Global Select Dividend 100 niedrigere Prozentzahl erklärt sich etwa durch die größere Zahl der Indexmitglieder, durch die auch Titel mit niedriger Dividendenrendite ins Portfolio rutschen. Die breitere Aufstellung sollte aber im Gegenzug das Risiko reduzieren. Zudem dürfte die Aus schüttung auf lange Sicht steigen.
Zwei Varianten bei Dividenden-ETFs
Die meisten Dividenden-ETFs gibt es in zwei Versionen: Ausschüttende Produkte zahlen die eingesammelten Dividenden an die Investoren aus, entweder jährlich auf einen Schlag oder in kürzeren Intervallen. Bei thesaurierenden ETFs werden die Dividenden dagegen automatisch in neue Aktien investiert. Vor allem für jüngere Menschen, für die der Vermögensaufbau im Vordergrund steht, macht das Sinn. Die Dividende ist in diesem Fall vor allem ein Kriterium, um zuverlässige Unternehmen zu ermitteln.

Hinweis: Der Artikel stammt aus der aktuellen Heftausgabe von BÖRSE ONLINE, die Sie hier finden.
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