Zehn Jahre sind eine lange Zeit. Als Folge der globalen Finanzkrise steckte Deutschland 2009 in der schlimmsten Rezession seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Um fünf Prozent schrumpfte die Wirtschaftsleistung in jenem Jahr. Die Börsen hingegen hatten damals bereits im März ihren Boden gefunden und begannen ihren bemerkenswerten Aufstieg, der bis in die heutige Zeit reicht.

Natürlich liefen die Kurse nicht immer glatt nach oben. Anfang des Jahrzehnts etwa kochte die griechische Schuldenkrise hoch, und der Eurorettungsschirm wurde installiert, was die Finanzmärkte belastete. Und 2016 sorgten sich die An­leger um Chinas Wachstum und wurden vom Ergebnis des britischen EU-Referendums sowie der US-Wahl überrascht. Gerade die Präsidentschaft Donald Trumps hat die Aktienmärkte in der jüngeren Vergangenheit sowohl positiv als auch negativ stark beeinflusst.

Kurzum: In zehn Jahren kann viel passieren. Entsprechend zufrieden dürfen Fondsmanager mit sich sein, die über eine ganze Dekade hinweg gute Leistungen zeigen. Auf den folgenden Seiten nimmt €uro am Sonntag Anlageprofis unter die Lupe, denen genau das gelungen ist. Aus den wichtigsten Fondskategorien hat die Redaktion die renditestärksten Portfolios der vergangenen zehn Jahre herausgefiltert. Untersucht wurden Fonds für deutsche, europäische und globale Aktien sowie offensive und ausgewogene Mischfonds. Insgesamt rund 1.500 Produkte kamen in die Auswertung.

Die Analyse konzentriert sich auf Produkte, die Bluechips kaufen oder einen All-Cap-Ansatz verfolgen. Reine Nebenwertefonds blieben außen vor. Ebenso ausgeschlossen wurden Portfolios, die eine sehr enge Strategie verfolgen, also zum Beispiel nur Aktien kaufen, die dem Thema Sicherheit zuzuordnen sind. Ins Rennen um die stärksten Fonds der vergangenen zehn Jahre gingen damit breit aufgestellte Produkte, die sich als Basisinvestment für die jeweilige Region eignen.

Harte Konkurrenz


In der Kategorie "Aktienfonds Deutschland" traten 52 Portfolios gegeneinander an, die seit mindestens zehn Jahren auf dem Markt sind. Mit deutlich mehr Konkurrenz mussten sich die Produkte in der Kategorie "Aktienfonds Europa" auseinandersetzen: Mehr als 300 Portfolios sind erhältlich, die bereits eine Dekade oder länger verfügbar sind. Hier mischte die Redaktion Fonds, die uneingeschränkt in ganz Europa ­anlegen, mit solchen, die Großbritannien außen vor lassen.

In der Kategorie "Aktienfonds global" wurden rund 450 Produkte miteinander verglichen, bei den Mischfonds sogar etwas mehr als 500. Bei Letzteren fasste die Redaktion die offensiven und die ausgewogenen oder flexiblen Portfolios zusammen.

Aus den Top Ten für jedes Anlage­segment hat €uro am Sonntag einen Fonds herausgegriffen, der besonders empfehlenswert ist, weil er nicht nur in der zurückliegenden Dekade, sondern auch aktuell ein gutes Bild abgibt. Zum einen weisen diese Empfehlungen mittelfristig ein hervorragendes Rendite-­Risiko-Profil auf, was sich in der €uro-FondsNote widerspiegelt: In die engere Auswahl kamen nur Portfolios mit Spitzenbewertung. Zum andern wurde untersucht, wie sich die Fonds in den vergangenen zwölf Monaten geschlagen haben. Pluspunkte sammelten Produkte, die in diesem Zeitraum zum besten Viertel ihrer Vergleichsgruppe zählten. Zuletzt wurden Fonds- und Managerbewertungen der Ratingagentur Morningstar zurate gezogen. Auch sie flossen in die Beurteilung mit ein.

So wurden vier Fonds herausge­filtert, die bewiesen haben, dass sie zu einer kontinuierlich starken Leistung fähig sind, und die zugleich momentan sehr gut dastehen. Mit ihnen ist also auch künftig zu rechnen.

Extreme Unterschiede


Eines sollten Anleger beim Blick auf die historischen Renditen aber beachten: Die Zahlen können sehr unterschiedlich ausfallen, je nachdem, welche Zeiträume man zu welchem Zeitpunkt anschaut. Wie deutlich sich selbst Zehnjahresrenditen voneinander unterscheiden können, zeigt das laufende Jahr. Wer Mitte März einen Blick auf die Wert­entwicklung der vergangenen zehn Jahre geworfen hatte, sah ein wesentlich extremeres Bild als die aktuelle Auswertung ergibt.

Vor sechs Monaten lagen die Top-Aktienfonds der verschiedenen Kategorien auf Sicht einer Dekade etwa doppelt so stark im Plus wie heute. Der deutlich niedrigere Ausgangswert - im März 2009 markierten die Börsen weltweit ihren Tiefpunkt nach der Finanzkrise - ist ­dafür verantwortlich. Das zeigt, dass Anleger die Performance-Kennzahlen immer kritisch hinterfragen sollten.

Zudem sollten sie sich von attraktiven Renditen in der Vergangenheit nicht zu unrealistischen Annahmen hinreißen lassen. Niemand kann in die Zukunft blicken, und es mag durchaus sein, dass auch die kommenden zehn Jahre hohe Renditen bringen. Doch es ist unwahrscheinlich, dass Anleger mit Aktien - so wie es die Top-Portfolios geschafft haben - erneut jährliche Zuwächse von durchschnittlich elf Prozent und mehr erzielen werden.

Guten Fonds wird es dennoch gelingen, mehr aus den Märkten herauszukitzeln als ein Mittelmaß­portfolio. Genau diese Produkte gilt es fürs eigene Depot aufzuspüren. Die Auswertung auf den folgenden Seiten soll dabei helfen.

Aktienfonds Deutschland:
Auf die Stärke der Heimat setzen


Rund 50 Fonds für deutsche Aktien sind bereits seit zehn Jahren auf dem Markt. Um über diesen Zeitraum unter die besten zehn zu kommen, ist ein Wertzuwachs von mindestens 120 Prozent nötig. Auffällig in dieser Auswertung ist die Dominanz der DWS. Der Gesellschaft gelingt es, gleich vier Portfolios in den Top Ten zu platzieren.

Besonders der DWS Aktien Strategie Deutschland ragt hervor: Mit einem Plus von 231 Prozent führt er die Rangliste mit großem Abstand an. Der Fonds setzt auf Unternehmen mit überdurchschnittlichem Wachstum und investiert bis zu 40 Prozent seines Vermögens in kleine und mittlere Firmen. Etwas konservativer agiert der DWS Deutschland. Er kauft weniger Nebenwerte und achtet stärker auf eine moderate Bewertung. Auch wenn er in den vergangenen Jahren nicht mehr zu den absoluten Spitzenportfolios für deutsche Aktien zählte, ist seine langfristige Leistung top.

Sowohl über zehn Jahre als auch mittel- und kurzfristig erstklassig ist der Auftritt des Fidelity Germany. €uro am Sonntag empfiehlt den Fonds deshalb als Basisinvestment für Anleger, die ein aktiv gemanagtes Portfolio für deutsche Aktien suchen. Verantwortlich für das Produkt ist seit fast neun Jahren Christian von Engelbrechten. Er kombiniert DAX-Titel mit Nebenwerten, die etwa 20 bis 40 Prozent des Portfolios ausmachen.

Im Fokus des Managers stehen qualitativ hochwertige und zugleich wachstumsstarke Firmen. "Ich achte vor allem darauf, welche Unternehmen durch Innovationen und Marktanteilsgewinne nachhaltig überdurchschnittlich wachsen können und eine möglichst hohe Rendite auf das Kapital erzielen", erklärt er. Als Faustregel gilt, dass die Summe aus Cashflow-Wachstum, Dividendenrendite und Aktienrückkäufen oberhalb von zehn Prozent liegen sollte - und zwar nachhaltig. "Mich interessiert, ob ein Unternehmen auch in späteren Jahren hohe Wachstumsraten aufrechterhalten kann", betont er.

Auch wenn von Engelbrechten nicht auf bestimmte Wirtschaftszweige festgelegt ist, findet er passende Unternehmen häufig in den Bereichen Gesundheit, Technologie, Software und Konsum. "Untergewichtet sind dagegen tendenziell kapital­intensive und wachstumsschwache Branchen wie Stahl, Chemie, Automobil, Versorger und Telekommunikation", sagt er.

Die aktuell schlechten Konjunkturdaten hat der Manager im Blick, ist aber deswegen nicht verzweifelt: "Die Entwicklung in Deutschland ist momentan schwach, aber aufgrund des stabilen Binnenkonsums nicht dramatisch." Obwohl er die weltweiten Handelskonflikte als entscheidenden Faktor ansieht, versucht von Engelbrechten, sich mit seinem Fonds unabhängig von deren Ausgang zu positionieren. "Ich suche weiterhin sowohl bei Zyklikern als auch bei defensiveren Titeln nach denjenigen mit strukturell überdurchschnittlichem Wachstum und hohen Renditen auf das vom Unternehmen eingesetzte Kapital", erklärt er. Dieser Ansatz habe sich in der Vergangenheit in verschiedenen Marktphasen gut bewährt.

Aktienfonds Europa:
Die Wachstumsstars des Kontinents


Bei Aktienfonds, die in Europa unterwegs sind, ist das Angebot ungleich größer als bei reinen Deutsch­land-­Fonds. Mehr als 300 Portfolios sind erhältlich, die bereits ihren zehnten Geburtstag feiern konnten.

Mit knappem Vorsprung sichert sich der Jupiter European Growth den ersten Platz in der Auswertung. Hinter dem Fonds steht ein Ausnahmemanager: Alexander Darwall lenkt das Portfolio seit mehr als zwölf Jahren und arbeitet bereits seit 1995 bei Jupiter. Ihm ist es fast jedes Jahr gelungen, den Fonds auf den vorderen Plätzen der Rendite-Rangliste zu platzieren. Nur in der jüngeren Vergangenheit war die Leistung ein wenig schwächer, weshalb das Portfolio aktuell nicht mehr mit FondsNote 1 bewertet wird. Erschwerend kommt hinzu, dass Darwall die Leitung des Fonds im vierten Quartal aufgeben wird. Dann muss sich zeigen, ob seine Nachfolger seine Erfolgsserie fortsetzen können.

Mit ihrer Strategie, auf qualitativ hochwertige Wachstums­unternehmen zu setzen, schaffen auf Zehnjahressicht zwei Fonds von Comgest den Sprung unter die besten Europa-­Aktien­fonds. Besonders hoch fällt der Zuwachs beim Comgest Growth Europe Opportunities aus. Sowohl Firmen mit gut etablierten Geschäftsmodellen als auch ­Unternehmen, die sich in einer frühen Wachstumsphase befinden, gelangen ins Portfolio. Dementsprechend finden sich einige Nebenwerte im Fonds. Die vergangenen zwölf Monate waren allerdings wenig rühmlich für das Produkt, das in dieser Zeit zweistellig verlor.

Besser läuft es beim Fidelity European Dynamic Growth. Er glänzt nicht nur auf lange Sicht, sondern macht auch mittelfristig eine gute Figur. Fondsmanager Fabio Riccelli lenkt das Portfolio nun schon im elften Jahr - die ausgezeichnete Zehnjahresperformance darf er sich also guten Gewissens auf die eigene Fahne schreiben.

Gleichwohl betont der Manager, wie entscheidend der Rückgriff auf die personellen und technischen Ressourcen seines Arbeitgebers sei. "Der Umfang und die Reichweite unseres firmeneigenen Researchs ist einer unserer größten Wettbewerbsvorteile in der Branche", sagt er. Nur mit einem extrem kompetenten und engagierten Investmentteam sei es möglich, Unternehmenskennzahlen differenziert auszuwerten.

Die Fundamentaldaten benötigt Riccelli, um zu ermitteln, welche Renditen die Konzerne auf ihre Investitionen voraussichtlich erzielen werden. Mindestens zehn Prozent per annum sollten es sein, damit eine Aktie sein Interesse weckt. Der Manager agiert langfristig und betrachtet Anlagezyklen von fünf Jahren. "In allen Unternehmen suche ich Qualitätsmerkmale wie starke Bilanzen und solide Cashflow-Generierung, die durch rentable Wiederanlage von Cashflows langfristig wachsen können", erklärt er.

Der Fokus des Fonds liegt auf mittelgroßen Werten, wenngleich Firmen jeglicher Größe aufgenommen werden dürfen. Im Portfolio finden sich viele ­Gesundheitsunternehmen - et­wa die spanische Firma Grifols, die weltweit Blutplasma-The­rapien anbietet.

Wichtig ist für Riccelli, dass das Wachstum eines Konzerns nicht von äußeren Faktoren abhängt, sondern aus eigener Kraft erfolgen kann. "Makro­ökonomische Daten sind für mich nicht primär relevant", sagt er. Auch deshalb ist der Fonds strukturell in zyklischen Sektoren untergewichtet, in denen die Aktien von externen volkswirtschaftlichen Faktoren beeinflusst werden.

Aktienfonds Global:
Weltweit auf der Suche nach Qualität


Das Renditepotenzial von Aktien nutzen, ohne sich auf den heimischen Markt oder die Region Europa zu beschränken, das ist mit global investierenden Portfolios möglich. Sie suchen weltweit nach Anlagechancen und diversifizieren das Kapital damit so breit wie möglich.

Das zahlt sich offenbar aus. So waren mit den besten globalen Aktienfonds in den vergangenen zehn Jahren Wertzuwächse von mehr als 270 Prozent möglich. Auf dieses Ergebnis kommt der Vontobel Global Equity, der seine Titel nach recht konser­vativen Kriterien auswählt und deshalb auch mit einer relativ niedrigen Schwankungsbreite überzeugen kann.

Noch einen Tick stetiger entwickelte sich der Comgest Growth World. Neben seiner guten Wertentwicklung über die vergangenen zehn Jahre überzeugen auch seine Fünfjahresperformance und seine auffallend niedrige Volatilität in diesem Zeitraum. Für uns Grund genug, diesen Fonds Langfristanlegern ans Herz zu legen.

Das Portfolio des Comgest Growth World unterscheidet sich nicht von dem des bekannteren Comgest Monde. Sein Vorteil gegenüber dem in Frankreich aufgelegten Originalfonds sind allerdings deutlich günstigere Verwaltungsgebühren. Auf längere Sicht resultiert das in einer höheren Rendite, woran jedem Anleger gelegen sein sollte.

Die Fondsboutique Comgest ist bekannt für ihren Quality- Growth-Ansatz. Das bedeutet: Fondsmanager Zak Smerczak und seine Teamkollegen suchen weltweit nach wachstumsstarken Unternehmen. Diese müssen jedoch viele Qualitätskriterien erfüllen. "Neben soliden Bilanzen und einer niedrigen Verschuldung legen wir Wert auf stetige und wachsende Erträge", so Smerczak. "Wir mögen Unternehmen, deren Umsätze sich für die kommenden Jahre gut pro­gnostizieren lassen und die einen hohen Anteil an organischem Wachstum aufweisen."

Daneben sollten die Firmen auch über hohe Markteintrittsbarrieren verfügen. Denn das verschafft ihnen eine bessere Möglichkeit, ihre Preise durchzusetzen. Im Gegensatz zu vielen anderen globalen Aktienfonds investieren Smerczak und seine Kollegen nicht nur in Unternehmen der Industrienationen, sondern auch in solche aus Schwellenländern. Aktuell ist zum Beispiel der chinesische Versicherungsriese Ping An mit rund sechs Prozent die größte Position im Portfolio.

Generell ist für die Fondsmanager unwichtig, aus welcher Region oder Branche ein Unternehmen stammt. "90 Prozent unserer Mehrrendite gegenüber dem Index erzielen wir durch die Einzeltitelauswahl", erklärt Smerczak. Im Portfolio sind US-­Titel mit rund 36 Prozent weniger stark repräsentiert als üblich. Dafür nehmen japanische Aktien mit rund 17 Prozent ein größeres Gewicht ein.

Von sehr stark zyklischen Unternehmen lassen die Fondsma­nager eher die Finger. Ebenso von Firmen, deren Geschäftsentwicklung stark von Energie- und Rohstoffpreisen abhängig ist. Und auch Banken mit ihren undurchsichtigen Bilanzen wird man nur in den seltensten Fällen im Portfolio finden.

Mischfonds:
Mit Aktien und Cash an die Spitze


Wer sein Geld in einem Mischfonds anlegt, hat dafür meist folgenden Beweggrund: Er möchte zwar von den Chancen der Aktienmärkte profitieren, aber nicht voll ins Risiko gehen. Ihm ist es recht, wenn ein Teil des Kapitals in renditeschwächere, dafür aber schwankungsärmere Anlageklassen wie Anleihen fließt.

Solche Erwartungen kann und will die Fondsgesellschaft Seilern mit ihrem Portfolio Seilern Global Trust nicht erfüllen. "Seit 2015 sind wir überhaupt nicht mehr in Anleihen in­vestiert", sagt Tassilo Seilern-­Aspang vom Investmentteam des Fonds. "Das Risiko in dieser An­lageklasse ist uns zu hoch."

Der Fonds setzt seit einigen Jahren nur noch auf Aktien und Cash (derzeit liegt die Bargeldquote bei rund 16 Prozent). Grund: "Die Bewertung von Aktien im Vergleich zu Anleihen erscheint uns immer noch als sehr attraktiv", so Seilern-Aspang.

Anleger finden in dem 40-Millionen-Euro-Portfolio eine ex­treme Form eines Mischfonds. Denn die Fondsmanager könnten sehr wohl in Anleihen in­vestieren (früher bevorzugten sie sichere Staatsanleihen und ­solide Unternehmensbonds). Doch weil sie die Zinspapiere für noch überbewerteter halten als viele Aktien, haben sie die Quote eben auf null gesenkt. Stattdessen soll ihnen ein flexibler Cash­anteil helfen, das Risiko des Portfolios zu steuern.

Dieses liegt für einen derart aktienlastigen Mischfonds voll im Rahmen. So beträgt die Volatilität über fünf Jahre nur gut zehn Prozent. Vor allem aber ist es der Anlageansatz, der für ein gutes Rendite-Risiko-­Profil sorgt und den Fonds an die Spitze unserer Zehnjahresbetrachtung gebracht hat.

Seilern-Aspang und seine Kollegen setzen auf wachstumsstarke Qualitätsunternehmen, die sich durch geringe Verschuldung und hohe Markteintrittsbarrieren auszeichnen. Damit verfolgen sie eine ähnliche Strategie wie der globale Aktienfonds von Comgest (siehe unten). Kein schlechtes Rezept, so scheint es, um langfristig gute Renditen bei moderatem Risiko zu erzielen.

Wem die Vorgehensweise des Seilern-Fonds dennoch zu offensiv ist, der findet in den Dauerläufer-Top-Ten (Tabelle unten) auch traditioneller ausgerichtete Produkte, darunter das beliebte Dickschiff Flossbach von Storch (FvS) Multiple Opportunities. Auch bei diesem Mischfonds spielen weltweite Qualitätsunternehmen die wichtigste Rolle. Daneben setzt Fondsmanager Bert Flossbach aber auch auf Anleihen und mischt als Versicherung gegen Extremrisiken stets rund zehn Prozent Gold bei. Das schlägt sich in einer verglichen mit dem Seilern-Fonds niedrigeren Volatilität nieder.

Ebenfalls bei Anlegern beliebt ist der Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen. Portfoliolenker Frank Fischer setzt dort stark auf unterbewertete Nebenwerte. Um die Risiken zu steuern, blickt er auf Stimmungs­indikatoren und passt die An­lagequoten je nach Marktumfeld an. Das hat lange Jahre exzellent funktioniert. 2018 jedoch musste sein Fonds ein größeres Minus verkraften und hat sich auch in diesem Jahr noch nicht davon erholt. Entsprechend ist auch die FondsNote aktuell auf eine Vier abgerutscht.

Wie bei den Deutschland- Fonds fällt auch bei den Mischportfolios auf, dass die DWS stark in den Top Ten vertreten ist. Denn unter ihrem Dach ist auch der Capital Growth Fund beheimatet, der auf Platz 4 rangiert.