Suchen Sie nicht die Nadel im Heuhaufen, kaufen Sie gleich den ganzen Heuhaufen." Dieses Bonmot von John Bogle, der als Erfinder von Indexfonds für Privatanleger gilt und den ETF-Pionier Vanguard gegründet hat, beschreibt kurz und prägnant das Prinzip von Exchange Traded Funds (ETFs).

ETF-Käufer erwerben eine breit gestreute Geldanlage zu besonders günstigen Kosten, die oft auch noch langfristig mehr Ertrag einbringt als vergleichbare Investments. Denn mit einem ETF schneidet man bekanntlich immer so gut oder so schlecht ab wie der zugrunde liegende Index - und ist nicht den (manchmal nur vermeintlichen) Künsten eines Fondsmanagements ausgeliefert, das auch längere Zeit danebenliegen kann.

In diesem April ist Jubiläum - seit 20 Jahren gibt es ETFs in Deutschland. Und seither sind nicht nur institutionelle Anleger, traditionelle Vermögensverwalter und moderne Robo-Advisors eingestiegen. Auch Privatanleger entdecken zunehmend deren Vorzüge - auch wenn Deutsche Bank Research kürzlich in einer Studie schrieb, ETFs seien für diese Gruppe noch immer ein Nischenprodukt. Laut dieser Untersuchung stecken deutsche Privatanleger im Schnitt monatlich 162 Euro in Sparpläne. Der Trend zu Sparplänen ist weiterhin ungebrochen, erklären Onlinebroker unisono. Lässt sich mit ETFs doch schon für wenig Geld eine breit gestreute Kapitalanlage erwerben und über Sparpläne gezielt Vermögensaufbau betreiben - für einen selbst ebenso wie für die Kinder.

Kein Wunder, dass die Onlinebroker ihr ETF-Sparplanangebot immer weiter ausgebaut haben - und sogar manche Filialbank inzwischen eingestiegen ist. Einen Überblick über das Angebot wichtiger Banken und Broker finden Sie in unserer Tabelle. Bei manchen sind Sparpläne bereits ab einem Einsatz von 25 Euro möglich, ab 50 Euro geht es immer. Die meisten ETF-Sparpläne unter den Anbietern unseres Vergleichs offeriert aktuell Flatex. Aber auch viele anderen Broker haben ein breites Angebot, das kaum Wünsche offen lässt. Wer langfristig breit gestreut Vermögen aufbauen möchte, setzt gerne auf ETFs auf den MSCI World Index, den MSCI All Country World Index oder alternativ den FTSE All World. Die beiden letzteren Indizes sind vergleichbar und umfassen zusätzlich zu Industrieländern auch Schwellenländermärkte.

Die Orderkosten der Banken und Broker unterscheiden sich teils deutlich. Vorteilhaft, wenn es bei Ihrem Anbieter einige Sparpläne kostenlos gibt. Denn dann fließt die Sparrate ganz ohne Abzug in den Vermögensaufbau. Allerdings kann es sein, dass der Anbieter irgendwann andere Umsonst-ETFs offeriert als bislang. Anleger sollten das im Blick behalten. Sollte Ihr bisheriger ETF künftig nicht mehr gebührenfrei sein, dafür ein anderer auf denselben Index, können Sie getrost das angesparte Geld stehen lassen und einfach die Rate auf einen neuen Kostenlossparplan umlenken.

Höhere Beträge empfehlenswert

Brokerneuling Trade Republic ist der einzige Akteur, bei dem alle von iShares angebotenen Sparpläne kostenlos sind. Bei anderen Brokern fallen meist prozentuale Gebühren oder Pauschalgebühren an, manchmal auch eine Kombination aus Fixum plus prozentualer Gebühr. Bei höheren Fixgebühren sind kleine Sparplanaufträge schnell recht teuer. Dann empfiehlt es sich, lieber seltener, dafür aber mit höheren Beträgen zu sparen. Wer monatlich mehr sparen kann, für den ist oft eine niedrigere Pauschale die günstigere Alternative.

Bei nahezu allen Anbietern unseres Vergleichs ist die Depotführung kostenlos, wenn man regelmäßig einen Sparplan unterhält. Bei der Hypovereinsbank gilt das nur bezogen auf die Sparplanbestände. Eine Ausnahme von der Regel ist wiederum Flatex: Der Broker erhebt seit März Depotgebühren von 0,1 Prozent pro Jahr - auch auf Sparplanbestände.