Betrugversuche in den Sozialen Medien wird immer schlimmer. Die neue Ausgabe des "Schwarzbuchs Börse" warnt Anleger vor unseriösen Angeboten – im schlimmsten Fall drohen massive Verluste.
In den sozialen Medien droht leichtgläubigen Nutzern nach Einschätzung der Aktionärsgemeinschaft SdK eine Welle des Anlagebetrugs. Die Plattformen hätten den Tätern den Zugang zu potenziellen Opfern leichter gemacht, heißt es in der neuen Ausgabe des alljährlich erscheinenden "Schwarzbuchs Börse" der in München ansässigen SdK. "Die sozialen Medien sind voll von gefälschten Profilen und ständig gibt es Schlagzeilen über neue Betrugsopfer."
Etliche Betrüger nutzen demnach in den sozialen Netzwerken gestohlene Identitäten Prominenter. Betroffen sind nicht nur bekannte Gesichter aus der Finanzindustrie wie Dirk Müller oder Thomas Kehl, auch Stars wie Günther Jauch und selbst Bundeskanzler Friedrich Merz werden von den Verbrechern als Maskerade missbraucht.
Täter oft im Ausland
Die übliche Masche laut SdK: Die Werbung um die Betrugsopfer beginnt mit einer Nachricht oder Einblendung, in der häufig ein per KI erzeugter Prominenter hohe Renditen verspricht. Die Täter sitzen demnach meistens im Ausland, sodass sie für die deutsche Justiz kaum zu erreichen sind. Wie hoch der Schaden sein könnte, ist unklar.
Allein in Nordrhein-Westfalen könnten Betrüger ihre Opfer im Jahr 2024 um mehrere Hundert Millionen Euro geprellt haben, die Dunkelziffer liegt nach Einschätzung der SdK weit höher. Gefahr außerhalb der sozialen Medien droht demnach auch auf falschen Kryptowährungs- und sonstigen Handelsplattformen. Die Aktionärsschützer verweisen auf die Vielzahl der Warnungen, die die Finanzaufsicht Bafin dazu publiziert hat.
Die Botschaft: Nicht blenden lassen
Die SdK appelliert an die Verbraucher, sich nicht von Emotionen oder Gier blenden zu lassen. "Ein paar Fotos aus einem teuren Hotel oder von einer Jacht reichen häufig aus, um der Community Glaubwürdigkeit vorzutäuschen und Follower anzuziehen, denen man dann Anlageideen verkauft", schreibt SdK-Vorstandsmitglied Markus Kienle.
Viele Anleger könnten falsche Versprechen nicht von echten Informationen unterscheiden, Regulierung helfe da kaum. "Was wirklich hilft, ist mehr Aufklärung und vor allem mehr Finanzbildung."
Enthält Material von dpa-AFX
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