Dieser US-Titel übertrifft die Gewinnerwartungen deutlich, aber die Anleger reagieren dennoch schockiert. Ein vorsichtiger Ausblick schickt die Aktie trotzdem (weiter) auf Talfahrt.
Quartalszahlen lösen Kursrutsch aus
Nike hat am 18. Dezember 2025 die Zahlen für das zweite Quartal des laufenden Geschäftsjahres vorgelegt und die Analystenerwartungen klar übertroffen. Der Sportartikelhersteller meldete einen Gewinn je Aktie von 0,53 US-Dollar, während der Markt lediglich 0,375 US-Dollar erwartet hatte. Damit lag Nike um 41 Prozent über den Schätzungen. Auch der Umsatz fiel mit rund 12,4 Milliarden US-Dollar etwas besser aus als prognostiziert. Trotzdem brach die Aktie im Anschluss deutlich ein. Bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 33,7, was für einen Konsumgütertitel viel ist, reagieren Anleger besonders empfindlich auf jede Form von Unsicherheit.
Gewinnüberraschung ja – Qualität des Wachstums bleibt umstritten
Auf operativer Ebene zeigte Nike im Quartal durchaus Lichtblicke. Effizienzmaßnahmen wirkten, und das Management hielt die Kosten besser im Griff als befürchtet. Dennoch blieb die Qualität des Wachstums umstritten. Das Direktkundengeschäft entwickelte sich weiter schwach, während das Großhandelssegment zwar stabilisierte, aber geringere Margen liefert. Besonders problematisch zeigte sich erneut das China-Geschäft, das weiter unter Druck steht. Auch die Marke Converse enttäuschte und entwickelte sich deutlich schwächer als andere Segmente.
Vorsichtiger Ausblick verunsichert den Markt
Denn der Auslöser für den Kurssturz lag nicht in den gemeldeten Zahlen, sondern am Ton in der Analystenkonferenz. Analysten kritisierten, dass Nike kurzfristig keinen klaren Fortschritt signalisiere. Das Management stellte für das dritte Quartal weder eine klare Beschleunigung des Umsatzwachstums noch eine spürbare Verbesserung der Bruttomarge in Aussicht. Die anhaltenden Probleme in China sowie die schwache Entwicklung einzelner Marken verstärkten die Skepsis der Zuhörer zusätzlich.
Fazit:
Nike kämpft weiter mit Margendruck durch höhere Importkosten, gestiegene Marketingausgaben und der Zurückhaltung der Konsumenten. Die hatte auch Lululemon zuletzt als Grund für einen eher vorsichtigen Ausblick genannt. Gleichzeitig fehlt dem Markt aktuell das Vertrauen in eine kurzfristige Trendwende bei Umsatz und Profitabilität. In diesem angespannten Umfeld genügte bereits ein vorsichtiger Ausblick von Nike, um die zuvor wieder aufgebaute Hoffnung zunichtezumachen. Trotz einer Gewinnüberraschung von 41 Prozent gegenüber den Erwartungen überwiegt die Sorge, dass sich die operative Erholung länger hinziehen könnte als bislang einkalkuliert.
Damit dürften die am Donnerstag veröffentlichten Geschäftszahlen wahrscheinlich nicht zu einem Ausbruch aus dem mittlerweile seit November 2021 vorliegenden Abwärtstrend der Nike-Aktie (ISIN: US6541061031) führen. Anleger behalten den Titel folglich derzeit noch auf der Watchlist und warten erst eine klare Bodenbildung ab, bevor sie wieder einen Fuß in die Türe stellen.
Anleger, die nicht auf Einzelaktien setzen wollen, werden vermutlich mit dem «Aktien für die Ewigkeit Index» glücklicher.
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