Krypto erlebt zurzeit nicht seine beste Phase. Und trotzdem ist Star-Investorin Cathie Wood davon überzeugt, dass der Bitcoin bald bei einer Millionen stehen kann. Doch wie realistisch ist das wirklich? Von Johann Werther

Cathie Wood, bekannte Investorin und Fondsmanager aus den USA, hat wieder mal mit einem ihrer Kursziele für Aufmerksamkeit gesorgt. Diesmal soll der Bitcoin, die Mutter aller Kryptowährungen, bis 2030 auf einen Wert von eine Millionen US-Dollar pro Coin steigen.

Das bedeutet also nichts anderes, dass die Marktkapitalisierung des Bitcoin bei insgesamt 21 Millionen verfügbaren Coins bei 21.000.000.000.000 also 21 Billionen US-Dollar läge. Damit wäre Bitcoin mehr als fünfmal so viel wert wie Apple, die aktuell teuerste Firma der Welt.

Dass dies allerdings theoretisch möglich wäre, zeigt die Marktkapitalisierung klassischer Fiat-Währungen. Zwar gibt es hier keinen genauen Wert, doch liefern Schätzungen etwas zwischen 600 Billionen und 1,2 Billiarden US-Dollar als Gesamtwert aller großen Währungen. In diesem Kontext wäre der Bitcoin weiterhin ein kleines Licht und könnte auch die 4600 Prozent Kurssteigerung ohne größere Probleme meistern.

Cathie Wood & die ambitionierten Kursziele

Allerdings ist Cathie Wood schon dafür bekannt, sich mit steilen Prognosen nicht gerade zurückzuhalten. Die Fondsmanagerin prognostizierte für ihren eigenen Fonds schon 50 Prozent Wachstum pro Jahr, während dieser in Wirklichkeit über zwei Drittel verloren hat.

Ähnliches kann man auch bei Aktien wie Tesla beobachten, die das Management der ARK Fonds bei 3000 US-Dollar sah und die um den vergangenen Split bereinigt bei 630 US-Dollar stehen.

Tatsächlich sind solche Aufregerkursziele eher Teil des Marketingmanagements der Frau Wood, die mit solchen Prognosen Aufmerksamkeit für sich und ihre ETFs erzeugen will. Ob der Bitcoin hier wirklich auf eine Millionen US-Dollarr steigt, ist nicht relevant, vor allem dann nicht wenn es bis 2030 die meisten wieder vergessen haben werden. Wichtig aus Sicht des Ark Managements sind nur weitere Zuflüsse an Privatanlegergeldern in die vergleichsweise teuren ETF-Produkte.

Wie geht es mit dem Bitcoin weiter?

Doch wie geht es eigentlich jetzt mit dem Bitcoin weiter? Immerhin läuft das einstmals so gefeierte Asset schon seit einiger Zeit in einer Seitwärtsspirale zwischen den Marken von 19.000 US-Dollar und 21.000 US-Dollar.

Ohne hier gleich alle Hoffnungen auf schnell steigende Kurse nehmen zu wollen, wird es aber wohl erst einmal so weitergehen. Immerhin ist der Markt vorerst von spekulativen Investments mit viel Zukunftsmusik gesättigt und konzentriert sich lieber auf echte Unternehmensgewinne im Hier und Jetzt.

Für eine neue Rallye braucht es beim Bitcoin also vor allem eines: Eine neue Kapitalmarktstory. Diese dürfte allerdings noch bis 2024 auf sich warten lassen, da hier das nächste Halving bei der Kryptowährung ansteht.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin