Sommer für Sommer werden Berechnungen veröffentlicht, die zeigen, in welchem Land Reisende aus Deutschland am meisten für ihr Geld bekommen. Dabei gilt oft folgende Faustregel: In Destinationen im Westen (etwa in Frankreich) und Norden (Schweden) hat der Euro deutscher Urlauber weniger Kaufkraft, im Osten (Tschechien) und Süden (Türkei) gibt es für einen Euro umgerechnet mehr als zu Hause. Was diese Umfragen natürlich nicht berücksichtigen, sind die Kosten, die vor Ort durch das Bezahlen an sich entstehen. Das wäre auch schwer möglich, denn die Kosten, die für das Geldabheben im Urlaubsland, den Umtausch in eine Fremdwährung oder das Bezahlen mit der Karte vor Ort anfallen, sind von Bank zu Bank verschieden. Wer häufig unterwegs ist, kann mit dem richtigen Konto aber sehr viel Geld sparen.

Um herauszufinden, welches Angebot für Menschen, die viel unterwegs sind, das beste ist, hat die FMH Finanzberatung für €uro mehrere Hundert Girokonten verglichen. Dabei ging es nicht nur um die Frage, was es vor Ort kostet, Geld am Automaten abzuheben, sondern auch um den Wechselkurs und die Kosten, die entstehen, wenn man mit der ­Girocard, sprich Maestro oder V-Pay, oder der Kreditkarte, in der Regel sind das Master- oder Visa Card, bezahlt. Zudem fragten wir nach den Kontogebühren. Denn was nutzt es, wenn ein Konto seinem Inhaber im dreiwöchigen Sommerurlaub ermöglicht, fern der Heimat kostenlos zu zahlen und Geld in der Landeswährung abzuheben, aber dafür pro Jahr rund 180 Euro Gebühr kostet.

Vor allem letztgenannter Punkt wurde gleich fünf Banken (siehe Tabelle rechts) zum Verhängnis: So hätte das "HVB ExklusivKonto" der Hypovereins­bank das Zeug, mit "sehr gut" bewertet zu werden. Doch die 14,90 Euro, die das Konto Monat für Monat kostet, lohnen sich bestenfalls für einen Menschen, der ständig unterwegs ist. Zur Ehrenrettung dieser Offerte sei jedoch erwähnt, dass das Konto noch eine Auslandsreisekrankenversicherung und weitere Extras bietet. Im vorliegenden Test war die Gebühr im Vergleich zu den beiden Testsiegern aber das K.-o.-Kriterium.

Denn die erstplatzierten Konten - das "DKB-Cash" von der gleichnamigen Direktbank und das "BestGiro" von Santander - sind, sofern man beim Bezahlen im Ausland die richtige Karte, nämlich Visa Card, zückt, tatsächlich kostenlos. Wer versehentlich die Girocard zieht, zahlt bei der DKB 1,75 Prozent vom Umsatz. Bei Santander werden ein Prozent des Umsatzes, mindestens aber ein Euro fällig. Alles in allem sind diese Kosten jedoch überschaubar.

Bei den übrigen in der Tabelle gezeigten Offerten gibt es stets einen oder ­mehrere Gründe für Punktabzug. Bei den meisten Angeboten mit der Note "gut" kommen zumindest passionierte Barzahler kostenlos davon, solange sie im Euroraum unterwegs sind. Lediglich zwei Institute aus dieser Gruppe verzichten auf Fremdwährungsentgelte. Wenn mit der Karte gezahlt wird, fallen indes stets Gebühren an.