Der Bitcoin hat zu Wochenbeginn an seiner jüngsten Erholungsrallye weiter anknüpfen können. Eine Einheit kostet am Montagmorgen über 22.200 Dollar und damit so viel wie seit rund einem Monat nicht mehr. Vor Veröffentlichung bedeutender Inflationsdaten decken sich Anleger mit Bitcoin und Co ein. Es herrscht eine Prise Optimismus, dass der Inflationsdruck in den USA nachlassen könnte. Von Timo Emden 

Inflations-, Zins- und Rezessionssorgen rücken temporär in den Hintergrund

Die zuletzt schwelenden Inflations- und Zinssorgen und die damit im Zusammenhang stehende Furcht vor einer Rezession dies- und jenseits des Atlantiks haben zum Start in die neue Woche weniger dominiert. Am Markt herrscht eine gewisse Spät-Sommer-Sorglosigkeit, was insbesondere Schnäppchenjäger hellhörig werden lässt. Den jüngsten Kurseinbruch auf zwischenzeitlich unter 18.500 Dollar dürften vor allem kurzfristig orientierte Marktteilnehmer als willkommene Einstiegsgelegenheit in den Markt erachtet haben.

EZB-Zinserhöhung stärkt Euro – Dollardynamik lässt nach

Die bereits am vergangenen Donnerstag vollzogene EZB-Zinserhöhung hat am Markt offensichtlich ihre Spuren hinterlassen. Mit einem sogenannten XXL-Zinsschritt in Höhe von 75 Basispunkten korrigierte der Währungshüter das Zinsniveau auf 1,25 Prozent nach oben. Innerhalb von zwei Monaten hat die EZB damit die Zinsen erhöht. Im vergangenen Juli erfolgte ein Zinsschritt um 50 Basispunkte und damit das gleichzeitige Ende der Nullzinspolitik. Zudem war dies die erste Erhöhung seit elf Jahren.

An den Börsen ist eine gewisse Erleichterung nach dem Zinsentscheid der EZB zu spüren. Die Katze ist damit offensichtlich aus dem Sack. Eines der zentralen Fragen für Anleger bleibt, welches Tempo die EZB im zukünftigen Zinserhöhungszyklus einschlägt. In Zukunft erneut rasche Zinsschritte sind nicht ausgeschlossen.

Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise am Dienstag im Fokus

Neben einer nachlassenden Dollarstärke, welche Anleger bei Bitcoin und Co zugreifen lässt, gilt der Blick der Veröffentlichung der US-Inflationsdaten am morgigen Dienstag. Erwartet wird, dass sich Teuerungsdynamik weiter nach unten bewegt. Nach zuletzt 8,5 Prozent könnten die Verbraucherpreise inklusive der Treiber Energie und Lebensmittel auf 8,1 Prozent fallen. Im Juli notierte die Teuerung noch bei 9,1 Prozent und damit auf dem höchsten Stand seit vier Dekaden. Langfristig verfolgt die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) eine Zielrate von 2,0 Prozent.

Anleger laufen sich für Ethereum Upgrade „The Merge“ warm – erhöhte Volatilität denkbar

Neben den geldpolitischen Treibern laufen sich Anleger weiterhin für das Ethereum-Upgrade warm. Die technische Verbesserung der zugrunde liegenden Ethereum-Blockchain wirft die Aufmerksamkeit nicht nur auf das zugehörige Asset Ether, sondern auch auf den Gesamtmarkt. In erster Linie versprechen sich Investoren eine deutliche Verbesserung der Technik in puncto Skalierbarkeit, Sicherheit und Nachhaltigkeit.

Bereits in den kommenden Tagen könnte es zu einer finalen Umsetzung des Upgrades kommen. Bis dahin sollten sich Börsianer auf eine erhöhte Volatilität bzw. teils unkonventionelle Schwankungen einstellen.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin