Cathie Wood, Gründerin und CIO von ARK Invest, hat ihre legendäre Bitcoin-Prognose von 1,5 Millionen US-Dollar bis 2030 neu kalibriert. So viel erwartet sie jetzt.
Als Cathie Wood 2015 ihren ersten Bitcoin-Report veröffentlichte, basierte ein wesentlicher Teil der These auf der Annahme, dass Bitcoin in Schwellenländern die Funktion eines digitalen Dollars übernehmen würde. Dieses Narrativ hat sich inzwischen verschoben.
Vor allem während der COVID-Pandemie entdeckten Millionen Menschen in Ländern mit Kapitalverkehrskontrollen Stablecoins als einfachen, internetbasierten Zugang zu US-Dollar – ohne Schwarzmarkt und ohne Banken. Tether wurde so zu einem zentralen Instrument für den grenzüberschreitenden Werttransfer.
„Wir dachten, Bitcoin würde diese Rolle übernehmen, weil es damals Stablecoins schlicht noch nicht gab“, erklärt Wood im Gespräch mit der Krypto-Plattform CoinDesk. „Heute würden wir in unserem Modell einen Teil des Schwellenländer-Potenzials von Bitcoin auf Stablecoins umschichten.“
Die beiden großen Treiber bleiben intakt
Trotz dieser Anpassung hält Wood an ihrer Grundüberzeugung fest: Bitcoin bleibt das strategische Kernasset im Krypto-Sektor. Erstens sei es für institutionelle Anleger das Eintrittstor in digitale Assets – ein „Gateway Asset“. Zweitens werde Bitcoin immer mehr als digitaler Ersatz für Gold wahrgenommen, insbesondere in einer Welt mit wachsenden geopolitischen Spannungen und expansiver Geldpolitik.
Beide Faktoren stützen laut Wood das langfristige Aufwärtspotenzial. Auch wenn das ursprünglich kommunizierte Ziel von 1,5 Millionen US-Dollar nicht mehr wörtlich im Modell steht, liegt ihr optimistisches Szenario („Bull Case“) klar „weit über einer Million“ – und das in einem kürzeren Zeithorizont: fünf Jahre statt bis 2030.
Regulatorische Wende als Katalysator
Ein weiterer Treiber ist für Wood die politische Großwetterlage. Nach Jahren, in denen die US-Regulatoren Innovationen im Blockchain-Bereich eher ausgebremst hätten, sieht sie jetzt eine „dramatische Kehrtwende“ – inklusive gesetzlicher Leitplanken, die Investitionen institutioneller Anleger erleichtern.
Insbesondere die Ernennung von Unternehmer und Investor David Sacks zum „Crypto & AI Czar“ deutet für sie auf einen technologieoffensiven Kurs hin. Die daraus entstehende Verknüpfung von Blockchain, Smart Contracts und agentenbasierter KI könnte Bitcoin als Anker-Asset in diesem Ökosystem weiter stärken.
Aufwärtspotenzial von mehr als 800 Prozent?
Cathie Wood mag ihr Bitcoin-Kursziel nach unten justiert haben – von 1,5 Millionen auf „deutlich über 1 Million“ –, doch die Kernaussage bleibt hochgradig bullish. Mit der institutionellen Adaption und der wachsenden Rolle als digitales Gold sieht sie Bitcoin an einem Punkt, an dem die großen Kurstreiber erst beginnen, ihre volle Wirkung zu entfalten.
Für Bitcoin-Besitzer wäre das Szenario ein Rendite-Traum von über 800 Prozent binnen einer halben Dekade. Aktuell notiert Bitcoin bei 120.000 knapp unter Allzeithochs. Die mutmaßlich nächste Bewährungsprobe könnte schon in wenigen Monaten folgen, wenn die These überprüft wird, ob sich Bitcoin weiter in 4-Jahreszyklen bewegt oder nicht. Historisch betrachtet würde der aktuell Bullenmarkt im Herbst auslaufen. Tut er das nicht, könnte sich das Paradigma für die wertvollste Kryptowährung der Welt maßgeblich ändern.
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