Der Kryptomarkt kennt seit gestern nur eine Richtung: nach unten. Grund dafür ist die Konsolidierung im Kryptomarkt und die Probleme von FTX. Doch könnte die Kryptobörse Coinbase das nächste Opfer sein? Von Johann Werther

FTX vor dem Aus

Am Dienstag waren die Gerüchte immer lauter geworden, dass FTX - unter CEO Sam Bankman-Fried - in arge Liquiditätsschwierigkeiten geraten war. Losgetreten hatte diese Binance-Gründer Changpeng Zhao, da er ankündigte, seinen Restbestand an FTX Token in Höhe von über einer halben Milliarden Dollar zu verkaufen.

Infolgedessen stürzte nicht nur das FTX Token, sondern auch Solana ab, die durch Sam Bankman-Fried, der 10 Prozent der Marktkapitalisierung hält, eng mit FTX verwoben ist. Was zuerst aber nur Gerüchte waren, wurde bald darauf bestätigt, denn ausgerechnet die Kryptobörse Binance unterzeichnete einen Vertrag zur Übernahme von FTX.

Laut den Gerüchten hatte FTX das Kostenproblem der Börse einfach nicht in den Griff bekommen können und war deswegen gescheitert.

Hohe Kosten & prozentuale Margen

Doch was hier wie ein Einzelproblem scheint, ist das einer ganzen Industrie. Der Geburtsfehler der Kryptobörsen sind prozentuale Handelsgebühren. Selbstverständlich profitiert das Unternehmen in Blütezeiten des Kryptobooms deutlich mehr vom steigenden Handelsvolumen, in einem Kryptomarkt wie jetzt ist dies allerdings ein Unternehmenskiller.

Denn die Börsen haben vergleichsweise hohe Fixkosten durch Personal und Betrieb, die natürlich auch in den Dürrephasen aufrechterhalten werden müssen. Dadurch schreiben diese allerdings  tiefrote Zahlen und verbrennen das Geld aus den guten Zeiten.

Eine ähnliche Entwicklung sieht man beim im letzten Jahr an die Börse gegangenen Unternehmen Coinbase. Die Coinbase-Aktie, welche im April 2021 zu etwa 300 Euro an die Börse ging, ist nun nicht mal mehr 50 Euro wert.

So geht es jetzt mit der Coinbase-Aktie weiter

Und auch hier kommen inzwischen ähnliche Gerüchte wie um FTX auf. Bereits in der Vergangenheit ging es bei Coinbase um das Thema Insolvenz, da laut dem CEO die auf der Börse gelagerten Coins der Anleger in die Insolvenzmasse der Börse zählen sollten.

Verständlicherweise schreckte dies Kunden und Investoren ab, sodass die Aktie einen beispiellosen Abwärtstrend erlebte und alleine im letzten Monat nochmals um 30 Prozent gefallen ist.

Positives für die Aktie gibt es allerdings auch, denn viel weiter nach unten kann es wirklich nicht mehr gehen. Ansonsten gibt es aber wirklich nicht vieles, was zum Kauf der Aktie rät. So sprachen auch die Quartalszahlen am 3. November eine deutliche Sprache, in denen die Coinbase-Aktie für das dritte Quartal einen Verlust von 544 Millionen US-Dollar auswies.