Um die Inflation zu bekämpfen, entzieht die US-Notenbank Fed den Märkten seit September vergangenen Jahres durch Anleiheverkäufe monatlich 95 Milliarden Dollar an Liquidität. Die Folge: Zum ersten Mal seit dem Ende der Finanzkrise sinkt die Geldmenge in den USA – und damit geht den Märkten die Droge aus, die die Kursrallye der vergangenen 10 Jahre befeuerte.

Auch in Euroland will die Europäische Zentralbank EZB ab März monatlich 15 Milliarden Liquidität abziehen. Das ist die stärkste monetäre Bremsung der Nachkriegszeit.

Was heißt das für die Börse? Starfondsmanager Jens Erhardt sieht schwarz: „In der Vergangenheit haben die Börsen mit einer Zeitverzögerung von circa sechs Monaten auf monetäre Bremsmaßnahmen reagiert. Die Börsen- und Konjunkturaussichten für 2023 sind damit aus rein monetärer Sicht schlechter als je zuvor.“

Und selbst wenn die US-Notenbank die Zinsen Ende des Jahres überraschenderweise wieder senken würde, gibt Börsenurgestein Erhardt keine Entwarnung: „In der Vergangenheit gab es fast immer eine Zeitverzögerung zwischen Zinssenkung und Börsenaufschwung. Zuerst reagierte immer der Anleihemarkt positiv auf rückläufige Inflationsraten. In den letzten 50 Jahren dauerte es 12 Monate, bis steigenden Anleihekurse auch steigende Aktienmärkte folgten.“ Es kann also in diesem Jahr noch ruckelig werden an den Börsen.

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