Die US-Großbank erwartet für 2023 einen "ökonomischen Hurrikan". Doch er könnte milder ausfallen, als die Experten anfangs gedacht hatten. Welche Chancen und Risiken jetzt auf Anleger zukommen. 

Der ökonomische Sturm, vor dem Jamie Dimon, der CEO von JPMorgan, noch im Juni diesen Jahres gewarnt hatte, könnte laut einem neuen Bericht der US-Großbank JP Morgan weniger intensiv sein als ursprünglich befürchtet.

Denn am Mittwoch schrieben die JPMorgan-Ökonomen Michael Feroli und Daniel Silver, dass sie die USA in der zweiten Jahreshälfte 2023 in einer „milden Rezession“ sehen. Denn die Fed könnte bald damit enden, die Inflation zu bekämpfen. 

Deswegen erwartet JP Morgan einen "ökonomischen Hurrikan"

Die beiden Analysten Feroli und Silver erwarten, dass die Fed die Zinsen zwar noch leicht anheben werde, dann aber schon bald im Jahr 2023 davon aufhören kann. Konkret gehen sie davon aus, dass es noch eine Erhöhung um 0,5 Prozentpunkte im Dezember geben wird, gefolgt von einem 0,25-Prozentpunkte-Schritt im Februar und einem im März. Insgesamt könnten die Leitzinsen in den USA also laut JP Morgan noch um einen Prozentpunkt steigen. 

Viele Experten erwarten ja eine Rezession, ausgelöst durch die hohen Leitzinsen. Doch diese blieb bislang überraschend aus, weil sich der Arbeitsmarkt so stark gezeigt hat. Doch hier warnt JP Morgan: „Es gibt bereits Anzeichen dafür, dass die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen nachlässt. Und wir gehen davon aus, dass dies im nächsten Jahr so ​​weit anhalten wird, dass wir im zweiten Halbjahr einen absoluten Rückgang der monatlichen Beschäftigungszahlen sehen“, schreiben Feroli und Silver. Doch was bedeutet das dann für Anleger? 

Deswegen können Anleger dennoch durchatmen

JP Morgan geht zwar davon aus, dass es zu einem "ökonomischen Hurrikan" kommen kann, doch dieser sollte nur die leichteste Stufe 1 erreichen. Denn: Mittlerweile geht jeder von der Rezession aus und alle bereiten sich darauf vor. Sie kann die Wirtschaft also nicht überraschen. Zudem wären die Leitzinsen in den USA dann bei fünf Prozent, wenn die Fed sie weiter so erhöht, wie JP Morgan es erwartet. Diese hohen Leitzinsen haben den Vorteil, dass die Fed die Zinsen auch schnell wieder senken kann, um die Märkte zu beruhigen. 

Und so schreiben Feroli und Silver auch: "Unter der Annahme, dass die Wirtschaft später im nächsten Jahr in eine Rezession rutscht und es zu erheblichen Arbeitsplatzverlusten kommt, sehen wir, dass der Zinssatz ab dem zweiten Quartal 2024 um 50 Basispunkte pro Quartal gesenkt wird, sodass die Zinsen bis zum Jahresende 2024 bei 3,5 Prozent sind." 

Und sinkende Zinsen bedeuten meistens, dass die Märkte wieder steigen.