Die Bonitätsauskunft Schufa wünscht sich mehr Macht und mehr Daten und will deswegen auch Einblick in ihre Kontodaten haben. Allerdings formiert sich dagegen aktuell Widerstand. Das ist der aktuelle Stand der Dinge.

An der Schufa geht in Deutschland nichts vorbei. Ob ein Kredit, eine neue Wohnung oder ein neues Auto – zuvor wird von Unternehmen fast immer eine Auskunft bei der Schufa über ihre Kreditwürdigkeit eingeholt. Um diese Auskunft nun zu verbessern, will das Unternehmen Einblicke in mehr ihrer persönlichen Daten nehmen.

Schufa will Einblick in ihre Kontodaten

Bereits vor drei Jahren hatte die Schufa versucht Bürger zur Zustimmung zum Einblick in die eigenen Kontodaten zu überzeugen. Damals scheiterte das Vorhaben allerdings, weswegen das Unternehmen jetzt einen neuen Versuch startet.

Mit der 2022 übernommenen Plattform Bonify soll es Bürgern nun möglich sein, der Schufa “freiwillig” ihre Kontodaten zu überspielen. Laut der Schufa soll dies zu einem besseren Score und zu einer höheren Kreditwürdigkeit bzw. der Chance auf Verbesserung führen. Allerdings formiert sich hier einiges an Kritik.

Harte Kritik an der Schufa

So kritisierte Gerhard Schick, der Vorsitzende des Vereins “Finanzwende” das Vorgehen der Schufa heftig. So hieß es von ihm:

„Ist die Datenweitergabe wirklich freiwillig, wenn ich ohne gute Schufa-Bewertung keine Mietwohnung bekomme und diese gute Schufa-Bewertung nur mit dem Kontoeinblick erreiche?“

Tatsächlich ist Schick damit nicht allein, denn eine ganze Reihe von Datenschützern und Finanzexperten vermutet, dass die Schufa im Zuge solcher Maßnahmen zu viel Macht erhalten könnte.

Problematisch ist dies vor allem, da das Unternehmen mit den sensiblen Daten keinesfalls fehlerfrei umgeht. So gab es schon häufig Fälle von Verwechslungen, falschen Zuordnungen und ungerechtfertigten Einträgen was für manche Betroffene arge Konsequenzen hatte.

Das müssen Sie jetzt wissen

Positiv bleibt für Sie aber zunächst, dass es sich bei dem Einblick in die Kontodaten nur um eine freiwillige Maßnahme handelt. Trotzdem könnte diese aber langfristig negative Auswirkungen haben, wie zum Beispiel, dass Menschen, die der Schufa keinen Einblick gewähren, ein niedrigeres Bonitätscoring als der Durchschnitt erhalten.

Aus diesem Grund hat der Verein “Finanzwende” auch eine Petition unter dem Titel “Finger weg von meinem Konto” gestartet. Diese hat Stand 29. Juni bereits 230.323 Unterstützer.

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