Eine neue Auswertung zeigt: Einige Sparkassen und Volksbanken heben die Zinsen auf dem Festgeldkonto an - aber längst nicht alle. Wie Sparer jetzt das meiste aus dem Festgeld herausholen. In Zusammenarbeit mit Laura Tasios
Zuletzt hatten sich Sparkassen und Volksbanken nicht mit Ruhm bekleckert, was die Höhe der Tagesgeldzinsen und der Festgeldzinsen anbelangt. Dennoch erhöhten ein paar regionale Anbieter ihre Zinsen auf dem Festgeldkonto - das zumindest ergab eine neue Auswertung. Doch längst nicht alle Volksbanken und Sparkassen machen dabei mit. Wo es jetzt mehr Zinsen gibt und was Alternativen für Sparer sind.
Volksbanken erhöhen Zinsen auf dem Festgeldkonto
Volksbank | Höhe der Festgeldzinsen | Änderungen |
---|---|---|
Münchener Bank | 2,25 % bei 12 Monaten / 24 Monate 2,5 % p.a. | keine |
Dortmunder Volksbank | 2,5 % bei 12 Monaten / 36 Monate 3,0 % p.a | keine |
Volksbank Dresden / Bautzen | kein Festgeld | keine |
Volksbank Köln/Bonn | bis zu 1,8 % für bis zu 9 Monate | keine |
Berliner Volksbank | kein Festgeld | keine |
Hamburger Volksbank | 1,2 % bei 12 Monaten / 24 Monate 1,85 % p.a. | 1,8 % bei 12 Monaten/ 24 Monate bei 2,0 %p.a. |
Bremische Volksbank | Kein Festgeld | Keine |
Leipziger Volksbank | Kein Festgeld | Keine |
Volksbank Stuttgart | ab 1,8 % p.a. | 3,33 % p.a. bei 12 Monaten |
Frankfurter Volksbank Rhein/Main | ab 1,85 % bei 12 Monaten / 24 Monate ab 2,05 % p.a. | ab 1,85 % bei 12 Monaten / 24 Monate ab 2,10 % p.a. |
meine Volksbank Raiffeisenbank | 2,15 % bei 12 Monaten / 24 Monate 2,20 % p.a. | keine |
Bei der Hamburger Volksbank, der Volksbank Stuttgart und der Frankfurt Volksbank Rhein/Main heben ihre Festgeldzinsen im Vergleich zu unserer letzten Auswertung an. (Stand 23.Mai 2023).
Doch manche Volksbanken bieten nach gar keine Zinsen und bei anderen liegen die Zinssätze auf dem Tagesgeldkonto nur um die 2,0 Prozent für 12 Monate. Dabei liegt der Durchschnitt der 10 besten Festgeld-Anbieter in Deutschland im Mai 2023 bereits bei 3,68 Prozent. Und auch im BÖRSE ONLINE Festgeld-Vergleich erhalten bei 12 Monaten bereits Zinsen von bis zu 3,70 Prozent und bei 24 Monaten sogar bis zu 4,0 Prozent pro Jahr.
Für Sparer kann es also sinnvoll sein, den Anbieter für Festgeld zu wechseln. Wenn eine Volksbank etwas Zinsen zahlt, dann braucht man nicht zwingend zu wechseln. Denn ein Wechsel ist ja auch mit Zeit und Kosten verbunden. Doch wenn es gar keine Zinsen gibt und man etwas Geld angespart hat, dann kann das durchaus spannend sein. Für jede 10.000 Euro, die Sie auf dem Konto haben und die keine Zinsen abwerfen, können Ihnen bis zu 400 Euro pro Jahr durch die Lappen gehen.
Auch Sparkassen erhöhen Zinsen auf dem Festgeld
Sparkasse | Höhe der Festgeldzinsen | Änderungen |
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Kreissparkasse Köln | 2,22 % und mehr mit dem Sparkassenbrief | 2,4 % p.a. bei 24 Monaten |
Sparkasse München | 2,22 % und mehr mit dem Sparkassenbrief | 2,25 % bei 12 Monaten |
Sparkasse Dresden | - | - |
Sparkasse Dortmund | 2,00% für 12 Monate / 3 Jahre 2,5% und 5 Jahre 2,70% | keine |
Mittelbrandenburgische Sparkasse | 12 Monate 0,75% / 10 Jahre bis 2,00 % | keine |
Sparkasse Emsland | kein Festgeld | Festgeld möglich |
Sparkasse Köln/Bonn | Sparkassenbrief mit 2,00 bis 2,45% | keine |
Sparkasse Hamburg | 1,3% für 12 Monate / 24 Monate für 1,5% | keine |
Sparkasse Hannover | 1,6% für 12 Monate / 24 Monate für 1,75% | keine |
Stadtsparkasse Düsseldorf | kein klassisches Festgeld, aber Kündigungsgeld zu 1,641% und Renditesparen mit 2% bis 3% | kein klassisches Festgeld, aber Kündigungsgeld zu 1,641% und Renditesparen mit 2% bis 3% |
Sparkasse Bremen | 1,2 % bei 12 Monaten / 1,5 % bei 24 Monaten | keine |
Sparkasse Leipzig | Sparkassenbrief: 3 Jahre 1,7%/ 10 Jahre 2,2% | Sparkassenbrief: 3 Jahre 1,8 %/ 10 Jahre 2,2% |
Sparkasse Pforzheim | Sparkassenbrief 1,85% für 12 Monate / 2,00% für 24 Monate | keine |
Frankfurter Sparkasse | 2,5 % für 12 Monate | keine |
Bei den Sparkassen gibt es lediglich leichte Anpassungen. Viele regionale Anbieter zahlen aber nach wie vor unterdurchschnittliche Zinsen oder gar keine. Auch hier gilt das gleiche Prinzip wie bei den Volksbanken: Wer entsprechende Summen unverzinst auf dem Konto liegen hat und wer gar keine oder nur sehr geringe Zinsen bekommt, der sollte sich einen Wechsel durchaus durch den Kopf gehen lassen.
Dabei muss es ja auch nicht nur Festgeld sein. Für Sparer lohnt es sich sicherlich, etwas Geld auch als Liquiditätsreserve auf dem Tagesgeldkonto zu haben. Auch hier verzinst sich das Geld ja und es ist jederzeit abrufbar. Tagesgeld gibt es ebenfalls bei den Sparkassen und Volksbanken, aber auch hier werden teilweise unterdurchschnittliche Zinsen gezahlt.
Ob Sie jetzt besser Festgeld oder Tagesgeld anlegen, dass erfahren Sie übrigens in diesem Artikel: Festgeld: Jetzt gibt es bis zu 4,0 Prozent Zinsen - oder doch lieber auf höheres Tagesgeld warten?