Der Lebensversicherer Eurovita ist pleite. Ein Konsortium aus verschiedenen Lebensversicherern soll nun die Verträge übernehmen.

Der italienische Lebensversicherer Eurovita kann seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Dabei handelt es sich um einen eher kleineren Versicherer mit 350.000 Versicherungsnehmern und Policen im Wert von 15,3 Milliarden Euro.  Eurovita hatte während der Niedrigzinsphase viel in Anleihen investiert, darunter deutsche und französische Staatsanleihen. Diese sind aufgrund der rapide gestiegenen Zinsen deutlich weniger wert und belasten das Portfolio des Lebensversicherers.

Ein vermehrter Mittelabfluss an Kunden konnte Eurovita so nicht mehr bewältigen. Die italienische Versicherungsaufsicht Ivass hat deswegen Anfang 2023 den Konzern unter die Kontrolle eines Sonderverwalters gestellt. Zudem forderte die Ivass den Eurovita-Eigentümer Cinven, einen britischen Private-Equity-Fonds, auf, das Eigenkapital um 250 Millionen Euro aufzustocken, da es unter die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestwerte für die Solvabilität zu fallen drohte. Doch Cinven zahlte nur 100 Millionen Euro - zu  wenig für eine Rettung. Es zeichnet sich nun ab, dass die Vermögenswerte von Eurovita unter führenden Versicherern in Italien, darunter die Allianz und Generali, aufgeteilt werden. Daneben sind noch Intesa Vita, Unipol und die italienische Post mit dabei. Insgesamt soll das Schätzungen zufolge die Versicherer eine halbe Milliarde Euro kosten.

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