Continental: Viel Spielraum für höhere Dividenden

Es gibt nur wenige Zulieferer, die so gut entlang der automobilen Wertschöpfungskette positioniert sind wie Continental. Das liegt daran, dass das Unternehmen immer wieder mutige Übernahmen stemmte. Zurzeit steht die Optimierung der Aktivitäten im Vordergrund. Vor allem die Schulden konnten deutlich reduziert werden. Und dank erfolgreicher Refinanzierung sinken die Finanzierungskosten. Weit mehr als 400 Millionen Euro Nettogewinnzuwachs bringt das 2014. Die Kapitalrendite von Continental ist deutlich zweistellig. Das Unternehmen steigert diesen Wert kontinuierlich. Weil bei fallender Verschuldung auch der freie Cashflow wächst, könnte Continental die Dividende 2014 überproportional anheben. Independent Research führt die Aktie mit einem Kursziel von 200 Euro. Dem schließen wir uns (fast) an. Das Risiko ist jedoch hoch, da Conti vom globalen Autoabsatz abhängt. LA

Cancom: Qualitätsaktie günstig einsammeln

In der jüngsten Korrektur des Gesamtmarkts gerieten auch viele Qualitätstitel unter Druck. Einer davon ist Cancom. Die TecDAX-Aktie hat seit dem im Juni markierten Allzeithoch mehr als 17 Prozent verloren. Fundamentale Gründe gibt es dafür nicht. Im Gegenteil: Die jüngsten Quartalszahlen zeugen von einer Beschleunigung des Wachstums. Demnach hat das IT-Haus den Umsatz um 35,2 Prozent auf 189,3 Millionen Euro erhöht. Das bereinigte operative Ergebnis stieg überproportional um 46,2 Prozent auf 11,4 Millionen Euro. Entsprechend verbesserte sich die Marge von 5,6 auf 6,0 Prozent. Besonders erfreulich ist das organische Wachstum von 30 Prozent im margenstarken Cloud-Segment. Das zeigt, dass der Konzern mit seiner "Wolken"-Offensive in den USA auf dem richtigen Weg ist. Da die Kursdelle bald ausgebügelt sein dürfte, sollten risikobereite Anleger die Chance wahrnehmen und zugreifen. CS

Procter & Gamble: Stabile Aktie für unruhige Zeiten

In nervösen Börsenphasen wie diesen stehen Aktien aus stabilen Sektoren hoch im Kurs. Ein typisches Beispiel ist die Konsumgüterbranche. Denn dort laufen die Geschäfte weitgehend unabhängig vom Auf und Ab der weltweiten Konjunkturentwicklung. Unangefochtener Spitzenreiter in diesem Bereich ist Procter & Gamble. Das Produktangebot der Amerikaner ist mit Marken wie Pampers, Ariel, Gillette oder Wella so breit wie bei keinem anderen Konsumgüterhersteller rund um den Globus. Belastet vom starken Dollar stieg der Umsatz im per Ende Juni absolvierten Geschäftsjahr zwar nur um ein Prozent, doch der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft legte um ein Fünftel auf 0,95 Dollar je Aktie zu - deutlich mehr als erwartet. Raum für weitere Gewinnsteigerungen ist vorhanden, denn im laufenden Geschäftsjahr soll der Umsatz wieder stärker zulegen. Angesichts der hohen Profitabilität ist die Aktie nicht zu teuer. CS

De Longhi: Neuer Genussfaktor durch Gewinnsprung

Den deutschen Verbrauchern ist De Longhi mit seinen Espressomaschinen ein Begriff. International ist das italienische Unternehmen mit vier Kernmarken - De Longhi (Espressomaschinen), Kenwood (Küchenausstattung), Ariete und Braun (Elektrogeräte) - unterwegs. Der Heimatmarkt Italien steht für ganze zwölf Prozent der Erlöse. Zuletzt hat De Longhi das Markenportfolio erweitert. Diese Investitionen sollen in den kommenden Jahren einen neuen Gewinnschub auslösen. Eine Schlüsselrolle soll den Elektrogeräten von Braun zukommen, die De Longhi 2012 vom US-Konzern Procter & Gamble (siehe Seite 38) einlizenzierte. Die Umsatzzahlen für das erste Halbjahr 2014 bestätigen den Aufwärtstrend. Währungsbereinigt zogen die Erlöse um 5,7 Prozent auf 700 Millionen Euro an. Schafft De Longhi in Zukunft das erwartete Gewinnwachstum von 15 Prozent, sollte die Aktie bald deutlich höher notieren. SRI

Euro-Dollar-Short: Geldpolitik spricht für Dollar-Comeback

Im Juli gab der Euro gegenüber dem USDollar um mehr als zwei Prozent nach - ein kleines Konjunkturprogramm für die von Wechselkurseffekten geplagten deutschen Exportunternehmen. Auch wenn die Einheitswährung mit einer überfälligen Gegenbewegung in den August startete, dürfte sich die Korrektur über kurz oder lang fortsetzen. Das stärkste Argument für diese These liefert die Geldpolitik. In den USA ist die erste Zinserhöhung nach der Finanzkrise nur noch eine Frage der Zeit. Derweil dürfte die EZB eher über eine Ausweitung ihrer Liquiditätsmaßnahmen als über einen restriktiveren Kurs nachdenken. Einfach und effektiv lässt sich mit Knock-out-Scheinen auf weiter fallende Euronotierungen setzen. Ein Papier der Deutschen Bank münzt Verluste beim Gespann EUR/USD mit einem Hebel von aktuell 18,1 in Gewinne um. Risiko: Dreht der Euro nach oben, verliert der Schein kräftig an Wert. CI

KBC Equity High Dividend Fund: Dividenden für schwache Marktphasen

Für Microsoft lief es zuletzt nicht übel. Zwar muss Chef Satya Nadella die von Nokia übernommene Handysparte noch flottmachen, doch Bürosoftware und Cloud-Angebote kommen gut an bei den Kunden. Für Ian Madden und Tom Mermuys zählt aber nicht zuletzt, dass der US-Konzern seit über zehn Jahren stets Dividenden an seine Aktionäre ausschüttet - auf etwa 2,6 Prozent beläuft sich die Dividendenrendite aktuell. Damit passt die Aktie ins Portfolio der beiden Fondslenker. In ihrem KBC Equity High Dividend Fund spielen Titel mit hohen Ausschüttungsquoten die Hauptrolle. Gerade in turbulenten Marktphasen können die Zahlungen Kursverluste dämpfen. Eine möglichst breite Streuung über Aktien aus unterschiedlichen Ländern und Branchen soll zudem verhindern, dass sich Risiken zusammenballen. Auf Sicht von fünf Jahren stehen 100 Prozent Plus in den Büchern - ein guter Fonds für konservative Anleger. KK