Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel erschien am 18.03.2019 erstmals online

Die Deutschen setzen auf Gold als wichtigen Baustein bei der Geldanlage. Die Wertschätzung lässt sich auch aus Umfrage immer wieder ablesen. Passend dazu generieren auch Artikel über Gold und dessen Preisentwicklung bei BÖRSE ONLINE viele Klicks.

Zu erklären sein dürfte das damit, dass Gold schon seit ewigen Zeiten als Zahlungsmittel dient. Im Laufe der Zeit hat sich das Edelmetall bei dieser Funktion somit als verlässlicher erwiesen als so manche Papierwährung. Im aktuellen Umfeld mit hohen Schulden weltweit spielt der auch damit verbundene Status aus Hort der Sicherheit bestimmt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Wertschätzung, die Gold erfährt.

Auch ein führender Vermögensverwalter wie Jens Ehrhardt von der DJE Kapital AG riet jüngst in seinem wöchentlich publizierten Börsenbrief Finanzwoche dazu, dass physisches Gold zum Zwecke der Absicherung Bestandteil jeder langfristigen Vermögens-Strategie sein sollte.

Der individuell passende Anteil am Vermögen richte sich nach dem eigenen Wunsch zur Absicherung (im Unterschied zum Wunsch des Wertzuwachses) sowie danach, wieviel sonstiges Realvermögen gehalten wird. Großer Immobilienbesitz erfordert beispielsweise weniger Gold-Absicherung, so Ehrhardt.

Der Goldpreis selbst befindet sich seit Oktober unter dem Strich wieder im Aufwind, zuletzt verlor er aber etwas an Schwung. Die Rohstoff-Experten bei der Commerzbank sind aber davon überzeugt, dass Gold im Jahresverlauf merklich zulegen wird und auch 2020 noch Luft nach oben hat. Im Schlepptau sagt man zudem auch anziehende Preise für Silber voraus. Auf den nachfolgenden Seiten erfahren Sie mehr zu den Hintergründen für diese Prognosen.

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Goldpreis-Entwicklung



Der Goldpreis rutschte Anfang März wieder unter die Marke von 1.300 Dollar je Feinunze. Gold hat damit fast alle Gewinne seit Jahresbeginn wieder abgegeben. Wenige Wochen zuvor verzeichnete Gold bei knapp 1.350 Dollar je Feinunze noch ein Zehnmonatshoch. Gold in Euro stieg im Februar sogar auf den höchsten Stand seit fast zwei Jahren bei knapp 1.190 Euro je Feinunze, verlor dann aber ebenfalls deutlich. Der Preisanstieg und auch der anschließende Rückgang vollzogen sich in beiden Währungen nahezu parallel.



Gold hatte sich somit von der für gewöhnlich richtungsweisenden Währungsentwicklung zuletzt weitgehend abgekoppelt. Der Goldpreis reagierte mit seinem deutlichen Anstieg nach Einschätzung von Commerzbank-Rohstoff-Experte Eugen Weinberg auf die plötzliche Kehrtwende der US-Notenbank Fed. Denn diese ging im Herbst noch von der Notwendigkeit weiterer Zinserhöhungen im Jahr 2019 aus. Inzwischen habe sie aber eine längere Phase unveränderter Zinsen angekündigt. Der Markt rechne inzwischen mit keiner weiteren Zinserhöhung mehr, sondern im nächsten Jahr sogar eher mit einer Zinssenkung.

Normalerweise hätte der Dollar daraufhin unter Druck geraten müssen. Dass der Dollar bislang nicht an Wert verloren hat, ist laut Weinberg daher bemerkenswert. Die Schere zwischen Goldpreis und Währungsentwicklung scheine sich nun wieder zu schließen, indem sich der Goldpreis dem niedrigeren Euro-Dollar-Wechselkurs annähere.

Eine wichtige Rolle bei der Goldpreisentwicklung der letzten Monate habe auch der Aktienmarkt gespielt. Aktien gerieten Ende 2018 stark unter Druck, was Gold die Initialzündung für den Preisanstieg zu Jahresbeginn gegeben habe. Die kräftige Erholung der Aktienkurse seit Jahresbeginn ändere daran zunächst noch nichts. Die Gold-ETFs hätten im Januar mit 70 Tonnen sogar den stärksten Monatszufluss seit fast zwei Jahren verzeichnet und der Goldpreis legte entsprechend zu.

Dieser ungewöhnliche Umstand sei vermutlich mit der geänderten Geldpolitik der Fed zu erklären, wovon sowohl Aktien als auch Gold gleichermaßen profitieren. Von längerer Dauer sei ein derartiger Gleichlauf von Aktien und Gold allerdings nicht. Seit Anfang Februar sei es daher wieder zu Umschichtungen von Gold zurück in Aktien gekommen, was sich in entsprechenden ETF-Abflüssen geäußert und Gold letztlich unter Druck gesetzt habe.

Anfang März waren laut Weinberg fast alle Zuflüsse aus dem Januar wieder rückgängig gemacht. Davon betroffen sei insbesondere der in den USA gelistete weltgrößte Gold-ETF, SPDR Gold Trust gewesen, der vor allem institutionellen Investoren als Anlagevehikel in Gold diene. Viele dieser Investoren seien in erster Linie an kurzfristiger Performance interessiert und sähen Gold weniger als langfristige Beimischung zur Portfoliodiversifikation. Zunächst habe sich der Goldpreis den Abflüssen im Februar noch widersetzen können. Ab der letzten Februarwoche sei er aber doch merklich unter Druck geraten. Somit scheine sich bei Gold ein mittlerweile bekanntes Muster zu wiederholen, nämlich stark in das Jahr zu starten, um danach wieder den Rückzug anzutreten. 2014, 2015 und 2018 habe Gold sein Jahreshoch jeweils in den ersten drei Monaten des Jahres verzeichnet. Das jüngste Hoch liege zudem nicht weit von den Hochs der Jahre 2016, 2017 und 2018 entfernt.

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Goldpreis und Wechselkurs



Die Commerzbank glaubt aber nicht, dass Gold damit das Hoch schon gesehen hat. Man stuft die aktuelle Preisschwäche lediglich als eine scharfe Korrektur. Gold dürfte vielmehr im Laufe des Jahres noch deutlich höhere Preise sehen als im Februar. Dafür gibt es mehrere Gründe:

Die US-Notenbank Fed habe erstens Ende Januar angekündigt, die Leitzinsen für längere Zeit nicht weiter anheben zu wollen. Zudem soll der Abbau der Fed-Bilanz voraussichtlich zum Jahresende auslaufen. Es gebe somit keinen Gegenwind für Gold durch weiter steigende Zinsen oder den fortgesetzten Entzug von Liquidität. In der Vergangenheit sei der Dollar nach dem Ende eines Zinserhöhungszyklus zumeist unter Druck geraten. Dass er es diesmal noch nicht tat, hänge vermutlich mit überlagernden Einflussfaktoren wie dem weiterhin schwelenden Handelskonflikt, dem Richtungswechsel auch anderer Zentralbanken weg von geplanten Zinserhöhungen und der schwächelnden Konjunktur in der Eurozone zusammen.

Die EZB habe zweitens der stärker ausgeprägten Konjunkturabschwächung in der Eurozone Rechnung getragen und den Zeitpunkt für die erste Zinserhöhung ins nächste Jahr geschoben. Zudem habe sie neue zielgerichtete Langfristtender (TLTROs) angekündigt, um eine unerwünschte monetäre Straffung zu verhindern. Diese würde bei einer Rückzahlung der in einem Jahr auslaufenden TLTROs entstehen. Durch diese Maßnahmen werde zwar eine stärkere Abwertung des Dollar gegenüber dem Euro verhindert. Eine längere Beibehaltung der ultralockeren EZB-Geldpolitik - die Commerzbank rechnet auch 2020 nicht mit einer Zinserhöhung - sollte Gold aber ebenfalls zugutekommen. So lägen die Renditen deutscher Bundesanleihen bis einschließlich neun Jahren Laufzeit unter null Prozent. Die deutsche Zehnjahresrendite kratze an der Nulllinie. Die Realzinsen, also die Nominalzinsen abzüglich der Inflationsrate, seien somit deutlichnegativ. Negative Realzinsen seien ein starkes Kaufargument für Gold.

Im Handelsstreit zwischen den USA und China scheine sich drittens eine Einigung abzuzeichnen. US-Präsident Trump und der chinesische Staatspräsident Xi könnten schon bald ein Handelsabkommen unterzeichnen. Damit würde ein wesentlicher Faktor entfallen, der den Goldpreis seit Mitte 2018 spürbar belastet hatte, wie der negative Zusammenhang zwischen dem Goldpreis und dem USD-CNY-Wechselkurs in diesem Zeitraum zeige.

Die Goldnachfrage in China würde von einem solchen Abkommen profitieren, weil darin auch eine kompetitive Abwertung des Renminbi ausgeschlossen werden dürfte. Die Abwertung des Renminbi habe zur Folge gehabt, dass die lokalen Goldpreise trotz fallender Preise auf dem Weltmarkt auf einem hohen Niveau blieben. Zudem habe der Handelskonflikt für Verunsicherung und Kaufzurückhaltung bei den chinesischen Konsumenten gesorgt. Die Goldnachfrage in China habe daher 2018 laut World Gold Council (WGC) nur ein mageres Plus von zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr verbucht und liege weiterhin deutlich unter dem bis 2015 verzeichneten Niveau. Der zuletzt merklich gesunkene Goldpreis in lokaler Währung sollte die chinesische Goldnachfrage bereits anschieben, so Weinberg. Auch die von der chinesischen Regierung angekündigten deutlichen Steuersenkungen dürften zu einer stärkeren Goldnachfrage beitragen.



Die Goldnachfrage in Indien sollte sich viertens ebenfalls beleben, nachdem sie im Vorjahr wegen rekordhoher lokaler Goldpreise enttäuscht habe. Laut WGC blieb sie ein Prozent hinter dem bereits schwachen Vorjahr zurück. Nur 2016 sei sie im laufenden Jahrzehnt noch niedriger gewesen. Insbesondere die Nachfrage nach Münzen und Barren sei verhalten gewesen. Mit dem Ende der Fed-Zinserhöhungen und der von der Commerzbank erwarteten Dollar-Abwertung sollte sich die indische Rupie stabilisieren, was sich dämpfend auf die lokalen Goldpreise auswirken dürfte.

Davon wiederum sollte laut Weinberg die sehr preissensitive Goldnachfrage in Indien profitieren. Weiterer Rückenwind könnte von den im Mai stattfindenden Parlamentswahlen ausgehen. Die Regierungspartei von Ministerpräsident Modi wolle die Einkommen der Landbevölkerung stärken, um die Wahl zu gewinnen. Die Landbevölkerung stelle nicht nur die wichtigste Wählergruppe dar, sondern stehe auch für etwa 70 Prozent der indischen Goldnachfrage. Höhere Einkommen für die Landbevölkerung würden daher auch der Goldnachfrage einen Schub geben.



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Goldnachfrage im Westen



Fünftens sollte sich die Investmentnachfrage im Westen von der Schwäche des Vorjahresspürbar erholen. Aufgrund höherer Zinsen und steigender Aktienmärkte sei Gold 2018 als Anlage für längere Zeit nicht en vogue gewesen, was sich in einer rückläufigen Nachfrage nach Münzen und Barren und nur verhaltenen Zuflüssen in die Gold-ETFs widergespiegelt habe. Dies habe sich erst mit der Aktienmarktkorrektur Ende2018 geändert und der damit einhergehenden Korrektur der Zinserwartungen.

Die anhaltenden Niedrigzinsen und die zahlreichen wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten sprächen 2019 insbesondere in Europa für eine stärkere Investmentnachfrage. Zu nennen seien hier die zunehmenden Rezessionsängste in Europa, der bevorstehende Brexit, die sich abzeichnenden Zuwächse EU-kritischer Kräfte bei der Europa-Wahl Ende Mai und die spätestens danach wohl wieder hochkochende Debatte um das italienische Haushaltsdefizit. Zudem bleibe die Politik von US-Präsident Trump ein latenter Unsicherheitsfaktor. So drohe Trump mit Strafzöllen auf europäische Autoimporte in die USA. Auch der problematische Umgang der Trump-Administration mit westlichen Verbündeten und die rücksichtslose Androhung von Sanktionen zur Durchsetzung von US-Interessen auch gegenüber Verbündeten sorgen für Verunsicherung.



Die Zentralbanken dürften sechstens weiterhin beträchtliche Mengen Gold kaufen. Im Vorjahr beliefen sich die Zentralbankkäufe laut WGC auf 651 Tonnen. Das seien 74 Prozent mehr gewesen als 2017 und die höchste Menge in einem Jahr seit dem Ende von Bretton Woods Anfang der 1970er Jahre. Neben den üblichen "Verdächtigen" wie Russland, Türkei und Kasachstan seien in der Käuferliste auch Namen anderer Zentralbanken aufgetaucht. Darunter seien für längere Zeit abwesende Adressen wie China und Indien gewesen, aber auch vollkommen neue wie Ungarn und Polen. Dies stelle die Zentralbankkäufe auf eine wesentlich breitere Basis.

Aufgrund des weiterhin niedrigen Anteils von Gold in den Währungsreserven vieler Zentralbanken sollte das Kaufinteresse des offiziellen Sektors hoch bleiben. Hinzu komme, dass einige Zentralbanken (insbesondere China, Russland) versuchen dürften, als Antwort auf die US-Sanktionspolitik ihr Dollar-Exposure zu reduzieren. Es dürfte zwar schwierig werden, dass die Zentralbankkäufe 2019 das außerordentlich hohe Niveau des Vorjahreserreichen. Sie sollten aber dennoch deutlich höher sein als 2016 und 2017, als sie jeweils unter 400 Tonnen lagen, so Weinberg.



Alles in allem gebe es somit hinreichend Gründe für einen steigenden Goldpreis. Dies sei aber keine Einbahnstraße, wie die ersten zweieinhalb Monate des laufenden Jahres gezeigt hätten. Die Commerzbank erwartet Ende 2019 einen Goldpreis von 1.400 Dollar je Feinunze. Dies bedeutet eine Aufwärtsrevision um 50 Dollar gegenüber der bisherigen Prognose. Bis zum vierten Quartal 2020 sieht man den Goldpreis dann weiter bis auf 1.500 Dollar je Feinunze steigen.

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Silberpreis Entwicklung



Silber ist laut Commerzbank-Rohstoff-Analyst Weinberg weiterhin zu keinem Eigenleben fähig. Vielmehr hänge die Entwicklung hier nach wie vor stark vom Goldpreis ab. Silber habe Ende Februar ein Achtmonatshoch bei gut 16 Dollar je Feinunze markiert. Am selben Tag habe auch Gold sein bisheriges Hoch verzeichnet. Das Tief bei Silber Anfang März knapp unterhalb von 15 Dollar falle ebenfalls mit dem Tief beim Gold zusammen.

Auffallend sei zudem, dass sich Silber seit Jahresbeginn spürbar schlechter entwickelt habe als Gold. Den Preisanstieg von Gold im Januar und Februar habe Silber nur unterproportional nachvollzogen, den Preisrückgang Ende Februar / Anfang März dagegen stärker. In der Folge sei das Gold/Silber-Verhältnis Anfang März auf mehr als 85 gestiegen. Es näherte sich damit wieder dem 25-Jahreshoch von Ende November.



Das Silver Institute veröffentlichte laut Weinberg Anfang Februar eine Kurzeinschätzung zu den Aussichten am Silbermarkt 2019. Diese sei vorsichtig optimistisch ausgefallen. Die Industrienachfrage, mit einem Anteil von rund 60 Prozent die wichtigste Nachfragekomponente bei Silber, solle demnach moderat steigen. Insbesondere von der Photovoltaik (PV) sollen positive Impulse ausgehen.

Dahinter stehe die Bemühung vieler Länder, den Ausbau der Solarenergie voranzutreiben, um die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu reduzieren. Zwischen 2018 und 2022 sollen weltweit pro Jahr mehr als 100 GW an neuen Solarkapazitäten hinzukommen. Der mit Abstand größte Markt sei weiterhin China, dessen Anteil an den Neuinstallationen allerdings falle, gefolgt von den USA und Indien. Gebremst werde der Silberbedarf der PV-Industrie allerdings durch eine fortgesetzte Reduktion des Silberanteils in den Solarzellen.

Auf Seite 6: Nachfrage nach Silber





Nachfrage nach Silber



Das auf Edelmetalle spezialisierte Research-Unternehmen Metals Focus beziffert den Rückgang des Silbereinsatzes in den Solarzellen mittelfristig auf fünf bis zehn Prozent pro Jahr, wie Weinberg ausführt. Damit der Silberbedarf steige, muss die Zahl der produzierten Solarzellen also noch deutlicher steigen. Metals Focus rechne kurz- bis mittelfristig mit einem jährlichen Anstieg der weltweiten PV-Silbernachfrage um fünf bis zehn Prozent. Aber auch andere industrielle Anwendungen von Silber, insbesondere in der Automobilindustrie, bei chemischen Anwendungen und in der Textilindustrie sollen laut Silver Institute einen positiven Beitrag leisten. Ob sich dies bei einer langsameren Gangart der Weltwirtschaft erreichen lässt, bleibe allerdings abzuwarten.

Die physische Investmentnachfrage(Münzen und Barren) soll dieses Jahr um fünf Prozent zulegen. Dies sei allerdings im Kontext eines Rückgangs um fast 60 Prozent in den vergangenen drei Jahren zu sehen. Damit die Prognose des Silver Institute von ETF-Zuflüssen in Höhe von acht Millionen Unzen in diesem Jahr in Erfüllung gehe, müsse in den kommenden Monaten einiges passieren. Denn von Jahresbeginn bis Mitte März seien 6,6 Millionen Unzen aus den Silber-ETFs abgeflossen. In der Vergangenheit habe es aber immer wieder auch Phasen mit kräftigen ETF-Zuflüssen gegeben. So hätten sich die Zuflüsse im dritten Quartal 2018 auf knapp 12 Millionen Unzen belaufen.

Zwar sei Silber sowohl absolut als auch relativ betrachtet preiswert. Aufgrund der deutlich schlechteren Preisentwicklung gegenüber Gold habe Silber aber an Attraktivität eingebüßt. Damit Silber für ETF-Anleger wieder interessant werde, müsste es gegenüber Gold aufholen. Danach sehe es derzeit wie oben beschrieben aber nicht aus. Das Minenangebot solle laut Silver Institute um zwei Prozent schrumpfen, weil weniger Silber aus der Primärproduktion und der Förderung anderer Metalle gewonnen werden soll. Das Angebot aus Altsilber solle dagegen moderat steigen. Dies setzt nach Einschätzung der Commerzbank allerdings höhere Preise voraus.

Alles in allem erwarte das Silver Institute für 2019 einen ausgeglichenen Silbermarkt. Die Commerzbank sieht das Risiko eines erneuten Angebotsüberschusses. Der Silberpreis dürfte zwar 2019 steigen, aber nur, weil man mit einem steigenden Goldpreis rechne. Merklich darüber hinausgehende eigene Stärke traut Weinberg Silber nicht zu. Er erwartet einen Silberpreis von 16,50 Dollar je Feinunze am Jahresende. Das würde ein Gold/Silber-Verhältnis von 85 bedeuten. Die Preisprognose für das vierte Quartal 2020 beträgt 18,00 Dollar je Feinunze.