Nach dem Horrorjahr 2022 wird der Markt im neuen Jahr wieder an Stabilität gewinnen. Im Jahr 2023 sollte der Fokus auf geduldigem Investieren liegen. Die Ernte: ab 2024. Von Gerd Weger

Zum Jahresbeginn könnte der Blick nach einem Horrorjahr wieder nach vorne gerichtet werden. Der Scherbenhaufen durch die Zusammenbrüche von Terra im Mai und der Kryptobörse FTX im November wird langsam aufgekehrt. So will der US-Ableger der weltgrößten Kryptobörse Binance die Vermögenswerte des bankrotten Lendingdiensts Voyager Digital übernehmen, ein Wert von immerhin über einer Milliarde US-Dollar. Voyager kollabierte nach dem Terra-Crash, wurde von FTX übernommen, die kurz danach selber pleitegingen. Insgesamt ist im neuen Jahr 2023 nun wieder mehr Stabilität am Kryptomarkt zu erwarten. Böse Akteure wie bei Terra und FTX dürften künftig schneller in den Fokus geraten, da der Markt für solche Betrügereien und Manipulationen viel sensibler geworden ist.

Kryptowährungen: Krypto-Winter dauern nicht ewig

Kryptowinter dauern nicht ewig. Es könnte zwar durchaus noch zu einem ultimativen Sell-out kommen. Im Vergleich zur Zeitdauer der vorherigen großen Kryptowinter 2014 und 2018 wäre der aktuelle Kryptowinter jetzt vorbei. Belastungsfaktoren gibt es aber kurzfristig ­weiter genug. Neben den bekannten wie der anhaltenden Krisen und steigenden Zinsen gibt es auch einige kryptomarktspezifische Faktoren. So könnte es nach vielfachen Verzögerungen bald zur Auszahlung von 141 000 Bitcoin und der gleichen Anzahl von Bitcoin Cash an Geschädigte aus dem Mt.Gox-Untergang kommen. Bis zum 10. Januar 2023 müssen sich Geschädigte dazu bei einer Anwaltskanzlei in Tokio registrieren lassen. Als Optionen bei der Rückzahlung können die Gläubiger zwischen einer normalen Banküberweisung und einer Auszahlung in Kryptowährung wählen.

So geht es 2023 für Bitcoin und Ethereum weiter

Auch bei der zweitgrößten Kryptowäh­rung Ether ist bald mehr Angebotsdruck zu erwarten. Mit dem für März 2023 geplanten Shanghai-Upgrade von Ethereum könnten bisher im Staking eingeschlossene Ether dann abgezogen und verkauft werden. Immerhin liegen auf der Beacon Chain derzeit 15 Millionen Ether und damit rund zwölf Prozent der gesamten umlaufenden Stücke. Die Freigabe dieser gestakten Ether könnte den Preis drücken, auch in Anbetracht der nach dem FTX-Crash stark rückläufigen Bestände auf den Kryptobörsen. Von daher bleibt spannend, ob Ether die seit Jahresmitte neu gewonnene Stärke im Vergleich zum Bitcoin im neuen Jahr fortsetzen kann. 

In den vergangenen drei Jahren hat der Anteil an der gesamten Kapitalisierung des Kryptomarkts (Dominanz) bei Ethereum von 7,0 auf 18 Prozent zugenommen. Dagegen ist die Bitcoin-Dominanz im gleichen Zeitraum von 68 auf knapp 40 Prozent gefallen. Ein sinnvolles Basis­investment am Kryptomarkt sollte aus diesen beiden größten Kryptowährungen bestehen. Dabei würde der Anlagebetrag bei diesem Basisinvestment in etwa im Verhältnis der Marktkapitalisierungen aufgeteilt. Nach aktuellem Stand: etwa 70 Prozent in Bitcoin und 30 Prozent in Ether. Wie schon mehrfach erwähnt, sollte ein solches Basisinvestment sukzessive über einen Sparplan aufgebaut werden. Wer diese Strategie umsetzt, schafft mit den durchschnittlichen Einstandspreisen dann eine solide Basis, um vom zu erwartenden großen Kursanstieg ab dem Jahr 2024 steuerfrei zu profitieren. 

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