Rohstoffpreise steigen und steigen und steigen - zumindest hat man diesen Eindruck. Doch das stimmt gar nicht mehr. Viele Rohstoffe wie Gas, Stahl oder Kupfer stehen tiefer als vor einem Jahr. Und deswegen könnte die Inflation bald nachlassen. 

Vor allem die teuren Rohstoffe hatten die Inflation in den vergangenen Monaten angetrieben. Denn alle Materialien waren deutlich teurer geworden, was Auswirkungen auf unser aller Leben hatte. Vergleicht man jetzt aber die Preise von wichtigen Rohstoffe mit denen von vor 12 Monaten dann fällt auf: Ups, die sind ja teilweise deutlich tiefer. Was ist das los? 

So sinken jetzt die Preise für Gas, Stahl und Co

"Natural Gas" wie es im Rohstoffbereich heißt, ist aktuell drei Prozent günstiger als im letzten Jahr. Zwar ist der Future-Kontrakt TTF, auf den sich viele Medien beziehen, 35 Prozent höher. Doch von Horrorzahlen wie 500 oder 1000 Prozent, die noch vor Kurzem durch die Medien geisterten, ist das meilenweit entfernt. Öl ist tatsächlich noch sieben bis 14 Prozent teurer, je nachdem, auf welche Sorte man sich bezieht. Aber Silber (Minus 20 Prozent), Kupfer (Minus 19 Prozent), Stahl (Minus 23 Prozent) oder auch Eisen (Minus 21 Prozent) kosten deutlich weniger als noch vor 12 Monaten. Das hat vor allem den Grund, dass die Wirtschaft etwas lahmt und einfach nicht mehr so viel nachfragt. Und wenn Rohstoffe astronomisch teuer werden, dann hören Kunden irgendwann auf zu kaufen. So reguliert sich der Markt von alleine. 

Zugegeben: Heizöl und Kohle sind aktuell mit 64 Prozent, bzw. 73 Prozent deutlich teurer als vergangenes Jahr. Dennoch zeigt diese Auflistung einen überraschenden Trend: Bald könnte es mit der Inflation vorbei sein. 

Sinkende Rohstoff-Preise: Darum könnte die Inflation bald vorbei sein

In den vergangenen Monaten hatten vor allem teure Rohstoffe unser Leben und viele Produkte verteuert. Doch aktuell lässt der Preisdruck deutlich nach. Und das bedeutet: Die Inflationsraten werden bald deutlich sinken. Sie werden wohl nicht negativ werden, aber vermutlich auch nicht mehr 10 Prozent betragen. 

Zwar wird sich unser Leben weiter verteuern, denn nur wenn die Inflationsrate negativ wäre, was einer Deflation gleichkäme, würden die Preise sinken. Doch eine weniger starke Inflation wäre für die Wirtschaft ohnehin am besten. Denn dann floriert sie, kann Arbeitsplätze schaffen. Und auch die Zentralbanken müssten die Zinsen dann nicht mehr weiter anheben, könnten sie sogar senken, was einen positiven Einfluss auf die Aktienmärkte hätte. 

Anleger behalten die aktuell sinkenden Rohstoffpreise also im Blick.