Könnte der deutsche Leitindex DAX diese Woche etwa die Marke von 18.000 Punkten durchbrechen? Worauf es jetzt ankommt und was unter anderem bei den Aktien von Volkswagen und Fresenius los ist

Der DAX verhält sich heute relativ stabil, liegt nur 0,23 Prozent im Minus und steht bei 17.693 Punkten. Könnte der deutsche Leitindex etwa diese Woche die Marke von 18.000 Punkten durchbrechen und damit erstmals diesen Meilenstein erreichen?

US-Börsen auf Rekordniveau haben den DAX am heutigen Montag gestützt. Vor dem Wochenende hatte der deutsche Leitindex bei rund 17 817 Zählern eine Bestmarke erreicht, bevor leicht enttäuschende Inflationsdaten aus der Eurozone moderate Gewinnmitnahmen ausgelöst hatten. Auch das europäische Pendant, der Euro Stoxx 50, hält sich stabil: So liegt dieser derzeit 0,19 Prozent im Plus und steht bei 4.904 Punkten.

So kurz vor der Marke von 18 000 Punkten seien mit Blick auf den Dax „leichte Ermüdungserscheinungen zu spüren", wie Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets schrieb. Doch Luft holen sei gesund, ergänzte er, zumal in dieser Woche einige wichtige Daten und Ereignisse anstünden. So wird etwa der US-Notenbankpräsident Jerome Powell vor dem US-Kongress sprechen, in China steht der Volkskongress an und am Freitag werden die US-Arbeitsmarktdaten für Februar veröffentlicht.

Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst beim Broker CMC Markets, ist daher vorsichtig: „Noch vermittelt der Dax den Eindruck, als könne ihn nichts aus der Bahn werfen." Aber diese Woche habe es in sich und stark gestiegene Kurse könnten angesichts kleinerer Enttäuschungen durchaus Verkaufswellen auslösen.

DAX (WKN: 846900)

Die heutigen Gewinner im DAX: Aktien von MTU und Volkswagen

An die Spitze des DAX schaffen es heute von der Performance bisher die Aktien von MTU und Volkswagen. So legte die Aktie von MTU über zwei Prozent zu und machte ihre Kursverluste vom Freitag wieder wett. Ebenfalls zulegen konnte Volkswagen mit einem Plus von derzeit fast 1,7 Prozent, mehrere Analysten hatten sich positiv geäußert.

So hatte Deutsche Bank Research die Einstufung für Volkswagen-Vorzüge mit einem Kursziel von 180 Euro auf "Buy" belassen. Die Wolfsburger seien zu optimistischen Erwartungen zum Opfer gefallen, schrieb Analyst Tim Rokossa in einem am Montag vorliegenden Nachklapp zu den Zahlen. Die Anlagestory bleibe aber intakt. Die Privatbank Berenberg hat die Einstufung für Volkswagen nach Zahlen ebenfalls auf "Buy" mit einem Kursziel von 130 Euro belassen. Analyst Romain Gourvil sprach in einer am Freitag vorliegenden Studie von einem soliden Bericht für das Jahr 2023 und einem ebenso soliden Ausblick für 2024, der komfortabel über den Erwartungen liege. Allerdings seien die Prognosen für den Nettobarmittelfluss schwächer als gedacht. Dies zusammen mit womöglich allgemein am Markt etwas höheren Erwartungen dürfte der Auslöser für die schwache Kursreaktion auf die Zahlen sein, so der Experte.

Aktien von Henkel und Fresenius verlieren deutlich

Die beiden Schlusslichter bilden im DAX derzeit von der Performance die Aktien von Henkel und Fresenius. Die Aktie von Henkel sackte zeitweise auf den tiefsten Stand seit Oktober und gab zuletzt als einer der größten Verlierer im Dax um 4 Prozent nach. Der Konsumgüterkonzern rechnet 2024 mit Gegenwind durch die Wechselkursentwicklung, was laut Händlern nun zu Abstrichen an der durchschnittlichen Analystenschätzung beim Ergebnis je Aktie führen dürfte. Die Fresenius-Aktien büßten ebenfalls über vier Prozent ein und fielen damit auf den tiefsten Stand seit Mitte November.

Mit Material von dpa-afx

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