So verzeichnete zum Beispiel das allgemeine Interesse an Gold-Futures innerhalb einer Woche den kräftigsten Anstieg seit acht Monaten. Die Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) zog nämlich von 658.600 auf 715.300 Kontrakte (+8,7 Prozent) kräftig an. Dieses höhere Volumen war vor allem auf die Aktivitäten großer Terminspekulanten (Non-Commercials) zurückzuführen. Auch beim Optimismus großer und kleiner Terminspekulanten gab es das stärkste Plus seit acht Monaten zu beobachten. Sowohl Großspekulanten als auch Kleinspekulanten (Non-Reportables) sind optimistischer geworden und haben per Saldo die kumulierte Netto-Long-Position (Optimismus überwiegt) großer und kleiner Terminspekulanten von 337.800 auf 385.600 Kontrakte (+14,2 Prozent) auf ein neues Jahreshoch in die Höhe getrieben. Sollte hier ein massiver Stimmungswechsel einsetzen, wäre eine markante technische Korrektur beim Goldpreis relativ wahrscheinlich.

Unter den großen Terminspekulanten fiel auf, dass diese ihre Long-Seite mit 51.800 Futures deutlich stärker nach oben gefahren haben als ihr Short-Exposure (plus 6.100 Kontrakte). Dies führte zu einem starken Anstieg ihrer Netto-Long-Position von 308.000 auf 353.600 Futures (+14,8 Prozent) erhöht. Etwas weniger dynamisch hat sich der Optimismus kleiner Terminspekulanten verstärkt. Hier war nämlich auf Wochensicht ein Zuwachs der Netto-Long-Position von 29.800 auf 32.000 Kontrakte (-6,3 Prozent) registriert worden. Besonders auffällig: In lediglich zwei Wochen hat sich der Open Interest um über 53.800 Futures erhöht. Das entspricht auf dem Papier einer Goldmenge von immerhin 167 Tonnen.

In Argentinien droht Schuldenschnitt


Am vergangenen Mittwoch empfahl der Internationale Währungsfonds (IWF) der argentinischen Regierung eine "definitive Schuldenoperation". Angesichts der Tatsache, dass sich der argentinische Peso in den vergangenen 12 Monaten gegenüber dem Dollar mehr als halbiert hat, ist die Zinslast regelrecht explodiert und auf lange Sicht nicht zu stemmen, weder wirtschaftlich noch politisch. Anders ausgedrückt: Offensichtlich muss ein Schuldenschnitt erfolgen. Zur Erinnerung: Beim jüngsten Schuldenschnitt der zweitgrößten Volkswirtschaft Südamerikas mussten private Gläubiger auf bis zu 70 Prozent ihrer Forderungen verzichten. Nun ist vom IWF zu hören: Es brauche einen "bedeutenden Beitrag von privaten Gläubigern". Die argentinische Regierung meldete sich wenige Tage vor dem IWF-Statement ebenfalls zu Wort und schlug dem IWF vor, auf einen Teil seiner Kredite zu verzichten. Wichtig zu wissen: Es ist davon auszugehen, dass der IWF - wie beim letzten Schuldenschnitt auch - auf nichts verzichten wird.

Das Beispiel Argentinien zeigt einmal mehr, dass Anleihen und Währungen im Grunde genommen lediglich wertloses Papier darstellen, welches allein auf dem Vertrauen seiner Besitzer in das jeweilige Land bzw. dessen Wirtschaft basiert. Und dieses Vertrauen kann sich relativ schnell in Luft auflösen. Gold in Form von Barren oder Münzen kann auf lange Sicht vor allem dadurch punkten, dass absolut kein Kontrahentenrisiko existiert, es als globale Währung anzusehen ist und es auf eine beeindruckende Historie (ohne Totalverlust) zurückblicken kann. Argumente, die man bei ungedeckten Währungen - so genanntem Fiat-Geld - vergeblich sucht. Insbesondere dem Euro attestieren viele Volkswirte erhebliche Konstruktionsfehler. Man darf daher gespannt sein, welche Anlageklasse sich in den nächsten Jahren besonders gut entwickeln wird. Noch überzeugen Aktien vor allem durch ihre attraktiven Dividendenrenditen. Sollten diese künftig deutlich sinken oder gar wegfallen, stehen die Chancen für noch höhere Goldpreise recht gut. Außerdem kann der Vermögensschutz Nummer Eins gegenüber Edelmetallen wie Silber, Platin und Palladium durch seine geringere Volatilität und die Mehrwertsteuerfreihet beim Kauf von Barren oder Münzen (Kapitalanlagegold) punkten.