Am 21. Oktober erlitt der Goldpreis den höchsten Tagesverlust seit April 2013 und verpasste dadurch dem Optimismus im Markt einen kräftigen Dämpfer. In zahlreichen Medien wurde sogar seine Funktion als sicherer Hafen in Frage gestellt.
Geldanleger sollten dabei das große Ganze nicht aus den Augen verlieren. Am Goldmarkt sorgt der anhaltende US-Regierungsstillstand derzeit zwar für eine erhebliche Datenlücke inkl. Verunsicherung. Seit Wochen veröffentlicht nämlich die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) keine neuen Commitments of Traders (CoT)-Wochenberichte über die Stimmung an den Terminmärkten (Gold-Futures), da die Behörde vom Shutdown betroffen ist. Damit bleibt unklar, wie sich die Positionen großer und kleiner Terminspekulanten – also der sogenannten Non-Commercials und Non-Reportables – zuletzt verändert haben. Der aktuellste Bericht beruht noch auf den Marktdaten vom 23. September, was eine fundierte Einschätzung der jüngsten Marktstimmung erschwert. Trader und Analysten müssen sich daher stärker auf alternative Indikatoren stützen, um die die weiteren Aussichten des Goldpreises zu beurteilen.
Massive Kauflaune bei Gold-ETFs
Nach wie vor positiv fällt dagegen der Blick auf den globalen ETF-Markt für Gold aus. Laut dem jüngsten Bericht des World Gold Council (WGC) bleibt die Nachfrage institutioneller und privater Anleger weltweit auf hohem Niveau. Allein im Oktober verzeichneten börsengehandelte Gold-ETFs Zuflüsse von 54,9 Tonnen – ein deutliches Signal, dass Anleger Gold weiterhin als sicheren Hafen betrachten. Besonders stark zeigt sich die Entwicklung auf Jahressicht: In den ersten zehn Monaten 2025 summierten sich die globalen Zuflüsse auf rund 673,8 Tonnen. Den größten Anteil daran hatte Nordamerika mit 392,9 Tonnen, gefolgt von Asien mit 162,7 Tonnen und Europa mit 111 Tonnen.
Zur Erinnerung: In den vier vergangenen Jahren waren jährliche Goldabflüsse von 188,8 Tonnen (2021), 109,5 Tonnen (2022), 244,2 Tonnen (2023) und 6,8 Tonnen (2024) registriert worden. Die diesjährigen Zahlen unterstreichen, dass die physische Investmentnachfrage trotz hoher Preise und konjunktureller Unsicherheiten robust bleibt. Während spekulative Marktteilnehmer an den Terminbörsen aktuell schwer einzuschätzen sind, zeigt sich die ETF-Seite als verlässlicher Indikator für nachhaltiges Anlegerinteresse – ein Faktor, der den Goldpreis auch für den Rest des Jahres stützen dürfte.
Notenbanken setzen seit Jahren auf Gold
Ein zentrales Argument, das Privatanleger beim Thema Gold keinesfalls übersehen sollten, sind die Notenbanken. Sie spielen auf dem Goldmarkt mit Blick auf ihre Goldreserven eine doppelte Rolle: Die einen halten an ihren umfangreichen Beständen fest, die anderen bauen ihre Reserven kontinuierlich aus. Auch wenn es den Käufern in diesem Jahr wohl nicht gelingen dürfte, erneut die Marke von über 1.000 Tonnen wie in den Jahren 2022 bis 2024 zu überschreiten, bleibt der Trend eindeutig. Seit 2010 summierten sich die staatlichen Goldzukäufe weltweit auf beeindruckende 8.900 Tonnen – ein klares Signal, wie unverändert groß deren Vertrauen in das Edelmetall ist. Wer also seine Ersparnisse absichern will, sollte diese Haltung nicht ignorieren und die privaten Goldreserven ebenfalls aufstocken.
Über diese beiden Gold-ETCs können Anleger an der Entwicklung des Goldpreises relativ kostengünstig 1:1 partizipieren. Beide Papiere sind mit einem Lieferanspruch ausgestattet, so dass etwaige Kursgewinne (bei derzeitiger Rechtsprechung) ab einer Haltedauer von einem Jahr steuerfrei wären: Xetra-Gold (ISIN: DE000A0S9GB0) und EUWAX-Gold II (DE000EWG2LD7).
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Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Xetra-Gold.