Gold vor dem ultimativen Durchbruch, Silber mit historischem Knall: Die Preise schießen nach oben, befeuert von Zinshoffnungen und Dollar-Schwäche. Hat die Rallye gerade erst begonnen – und stehen wir jetzt vor dem größten Edelmetall-Boom der letzten Jahrzehnte?
Die jüngste Rally bei Gold und Silber hat sich zuletzt fortgesetzt. Die Preise beider Edelmetalle profitierten insbesondere von der Hoffnung auf sinkende Leitzinsen in den USA. Gold und Silber werfen keine Marktzinsen ab, sodass sie im Falle einer Lockerung der US-Geldpolitik gegenüber festverzinslichen Wertpapieren oder Tagesgeld an Attraktivität gewinnen.
Gold vor Rekord
Die Notierung für eine Feinunze Gold (etwa 31,1 Gramm) war zu Wochenbeginn zwischenzeitlich bis auf knapp 3.490 US-Dollar gestiegen. Damit hatten nur noch gut 10 Dollar zum Ende April bei rund 3.500 Dollar erreichten Rekordhoch gefehlt.
In Euro gerechnet notiert Gold aktuell bei 2.963 Euro. Hier liegt der im April erreichte Höchststand von fast 3.036 Euro ebenfalls in Sichtweite.
Gold profitiert zudem von seinem Status als relativ sicherer Zufluchtsort in politisch unsicheren Zeiten. So lässt zum einen der unvermindert andauernde, russische Angriffskrieg gegen die Ukraine die Anleger zu dem Edelmetall greifen.
Zum anderen sorgen sich die Anleger auch um die politische Unabhängigkeit der US-Notenbank Fed, die nicht nur den Arbeitsmarkt, sondern auch die Folgen der Zollpolitik für die Inflation im Blick behalten muss. Präsident Donald Trump gilt als vehementer Verfechter niedrigerer Zinsen und hat zuletzt mit der angestrebten Entlassung der Fed-Gouverneurin Lisa Cook den Druck auf die Notenbank erhöht.
Silber schafft Historisches
Niedrigere Zinsen verbilligen Investitionen sowie Kredite und dürften damit die Wirtschaft ankurbeln. Davon wiederum sollte auch Silber profitieren, das in einem größeren Maße als Gold als Industriemetall gilt. In diesem Umfeld stieg der Preis für Silber zum ersten Mal seit 2011 wieder über 40 Dollar je Unze.
Die Preise für Silber und auch für Gold haben sich in den letzten drei Jahren in etwa verdoppelt. Gerade in den letzten Monaten hat dabei auch eine Rolle gespielt, dass der Dollar mit den Spekulationen auf sinkende US-Zinsen gegenüber anderen wichtigen Währungen an Wert verloren hat. Dadurch wurden die in Dollar notierenden Edelmetalle für Investoren außerhalb des Dollar-Raumes günstiger.
So geht es jetzt weiter
Strategin Charu Chanana Saxo Capital Markets sieht die Preise für Gold und Silber aktuell auch charttechnisch unterstützt. So habe Gold den Widerstand bei 3.450 Dollar überwunden, und Silber habe die runde und damit psychologisch wichtige Marke von 40 Dollar übersprungen. Dies habe Käufer angezogen, die davon ausgehen, dass sich die starken Preisanstiege erst einmal fortsetzten dürften.
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