Der Goldpreis hat sich in den vergangenen fünf Jahren bereits mehr als verdoppelt. Doch wahrscheinlich ist damit das Ende der Fahnenstange noch längst nicht erreicht.

Die Goldpreisentwicklung beschäftigt Anleger weiterhin intensiv. Nachdem sich das Edelmetall im Herbst 2025 erneut auf neue Rekorde zu bewegte, rücken jetzt Kursziel-Prognosen von über 5000 US-Dollar pro Feinunze in den Fokus. Dabei spielen Zentralbankkäufe, geldpolitische Erwartungen und technische Marktmechanismen eine entscheidende Rolle.

Aktuelle Gold-Rallye und kurzfristige Treiber

Der Preis für eine Feinunze Gold stieg zuletzt wieder kurzzeitig auf mehr als 4200 US-Dollar. Er verbuchte damit sein stärkstes Wochen-Plus seit vier Wochen und machte sich wieder auf den Weg in Richtung Allzeithoch von nicht ganz 4400 US-Dollar. Treibende Kräfte waren unter anderem Spekulationen auf bevorstehende Zinssenkungen durch die Federal Reserve (FED) sowie ein „Gamma-Squeeze“ im Futures- und Optionsmarkt, bei dem Absicherungskäufe von Futures die Aufwärtsbewegung beschleunigten. Gleichzeitig sorgen massive Reservekäufe durch Zentralbanken für zusätzliche Unterstützung: Laut Marktteilnehmern diversifizieren Notenbanken fortgesetzt in Gold, um Währungs- und Kreditrisiken abzusichern.

Mittelfristige Perspektive des Goldpreises: Zielmarke über 5000 US-Dollar

Mehrere große Investmenthäuser sehen eine nachhaltige Aufwärtsbewegung im Goldpreis. So geht J.P. Morgan Chase davon aus, dass der durchschnittliche Goldpreis bis Ende 2026 auf rund 5055 US-Dollar pro Unze steigen könnte. Auch die UBS Group AG nennt ein Ziel von etwa 5000 US-Dollar für 2026/27. Auslöser sind gleich mehrere Faktoren: sinkende reale Zinsen, ein schwächerer US-Dollar, wachsende Haushaltsdefizite und die zunehmende Bedeutung von Gold als strategischer Bestandteil von Portfolios. Allerdings warnen Analysten, dass eine solche Entwicklung kein Automatismus ist — insbesondere bei einer beschleunigten Normalisierung der Geldpolitik oder einer starken wirtschaftlichen Erholung (evtl. als Folge des KI-Booms?) könnten Rücksetzer folgen.

Hintergrund: Strukturveränderungen im Goldmarkt

Der aktuelle Goldzyklus unterscheidet sich von früheren insofern, als nicht nur kurzfristige makroökonomische Impulse wirken, sondern dauerhafte Strukturveränderungen im Spiel sind. Laut Marktforschern setzen die Zentralbanken ihre Käufe unvermindert fort — etwa 43 Prozent planen eine weitere Aufstockung ihrer Goldreserven bis 2026. Außerdem sind institutionelle Investoren immer noch vergleichsweise gering in Gold investiert, sodass auch hier noch deutliche Nachfragepotenziale bestehen. Zwar können Optionsdynamiken („Squeezes“) kurzfristig starke Schwankungen nach oben oder unten erzeugen — der zugrunde liegende Aufwärtstrend wird jedoch von vielen Teilnehmern als robust bewertet.

Fazit:

Ein gut diversifiziertes Depot sollte – wie von vielen Ländern vorgelebt – eine Goldreserve enthalten. Ein Goldanteil von etwa 10 bis maximal 15 Prozent des Depots gilt allgemein als ideal. Anleger, die noch nicht (hinreichend) investiert sind, machen wahrscheinlich mittel- und langfristig nichts falsch, wenn sie auch nach dem starken Preisanstieg noch zugreifen.

Wichtig: Entweder Gold physisch erwerben oder via ETFs, die entsprechende Goldbestände physisch hinterlegt haben.

Wer einen zusätzlichen Stabilisierungsanker für sein Depot sucht, für den eignet sich ein Blick auf den "Stabile Werte Index" von BOERSE ONLINE.

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