Der überraschend gut ausgefallene Arbeitsmarktbericht verstärkte an den Finanzmärkten die Spekulation auf einen Ausstieg aus der extrem lockeren Geldpolitik durch die US-Notenbank Fed.

Als Folge der Dollar-Stärke verteuerten sich die meist in Dollar gehandelten Edelmetalle Gold und Silber in Ländern außerhalb des Dollarraums, was seit Freitag die Nachfrage bremst und die Notierungen zu Beginn der Woche weiter belastet hat. In der Nacht zum Montag rutschte der Preis für eine Feinunze Gold (rund 31,1 Gramm) erstmals seit mehr als vier Monaten unter die Marke von 1700 US-Dollar. Zeitweise wurde für das Edelmetall an der Börse in London nur noch 1690 Dollar bezahlt.

Innerhalb von zwei Handelstagen ist der Goldpreis damit zeitweise etwa 100 Dollar gefallen. Vermutlich haben einige größere Investoren sich direkt zum Wochenstart von Gold-Positionen trennen wollen, hieß es aus dem Handel. Dafür spricht auch, dass der Goldpreis im Verlauf des Morgens den Einbruch zum größten Teil wettmachen konnte, so dass die Feinunze am Vormittag wieder zu 1745 Dollar gehandelt wurde.

Eine ähnliche Entwicklung zeigte sich auch beim Silberpreis. Auch hier erfolgte in der Nacht ein starker Einbruch und die Notierung für eine Feinunze sackte bis auf 22,63 Dollar ab und damit auf den tiefsten Stand seit November 2020. Der Silberpreis konnte sich am Vormittag ebenfalls erholen, auf zuletzt 23,87 Dollar.

Der Preisrückgang beim Gold könnte zudem durch technisch bedingte Anschlussverkäufe verstärkt worden sein, nachdem die Marke von 1790 Dollar unterschritten wurde, erklärte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank den Kurseinbruch am Morgen. Diese Marke habe bei Preisrückgängen in den vergangenen vier Wochen mehrmals einen Tiefpunkt darstellte.

Am Markt wurde die Preiserholung am Vormittag aber grundsätzlich auch mit günstigen Einstiegskursen erklärt. "Schnäppchenjäger haben den niedrigen Preis zum Wiedereinstieg genutzt", sagten Edelmetallhändler von Heraeus.

dpa-AFX