Bitcoin, Ethereum, Ripple und Co. sind in den vergangenen Tagen heftig unter Druck geraten. Die größte und älteste Kryptowährung rauschte zeitweise auf unter 26.000 Dollar auf ein neues Zwei-Monats-Tief nach unten. Mittlerweile haben sich die Coins wieder gefangen und suchen einen tragfähigen Boden.

Die Digitalwährung Bitcoin leidet seit Mitte Juli vor allem weiter unter der Aussicht auf längerfristig höhere Zinsen an den Anleihemärkten. Hinzu kam am vergangenen Freitag ein Bericht über einen Verkauf von Bitcoin-Beständen durch das Unternehmen SpaceX des US-Milliardärs Elon Musks. Der Bitcoin-Kurs setzte seinen Rutsch fort und fiel zeitweilig unter die Marke von 26.000 US-Dollar auf den tiefsten Stand seit zwei Monaten. Mitte Juli war die älteste und nach Marktwert größten Kryptowährung noch zu knapp 32.000 Dollar gehandelt worden - ein Hoch seit mehr als einem Jahr.

Am Dienstag stabilisieren sich die meisten Krypto-Coins. Bitcoin erklimmt zeitweise wieder 26.100 Dollar, Ethereum pendelt bei 1665 Dollar. Mittlerweile zeigen die Coins überverkaufte Bewertungen.

Bitcoin (ISIN: CRYPT0000BTC)

Nach Einschätzung von Marktbeobachtern litt der Bitcoin in den vergangenen Handelstagen vor allem unter dem jüngsten Anstieg der Zinsen am Kapitalmarkt. Derzeit werden Staatsanleihen mit den höchsten Renditen seit vielen Jahren gehandelt. So lag zum Beispiel die Rendite für zehnjährige US-Anleihen am gestrigen Montag bei 4,34 Prozent und damit so hoch wie seit der schweren Finanzkrise 2008 nicht mehr. 

"Es ist und bleibt die Sorge, dass das Zinsniveau in den Vereinigten Staaten länger hoch bleiben könnte als bislang eingepreist", sagte Krypto-Experte Timo Emden. Die hohen Renditen bei Staatsanleihen bremst die Nachfrage nach risikoreichen Anlegen wie den Bitcoin.

Dazu passt eine Einschätzung zu den Anleihemärkten der Strategen der Bank of America. Demzufolge müssten Investoren ihre Einschätzung des Bond-Marktes überdenken und sich darauf einstellen, dass die Renditen dauerhaft auf ein Niveau zurückkehrten, das dem vor der Weltfinanzkrise 2008/09 entspreche. Experten des Vermögensverwalters BlackRoch und von Pacific Investment Management glauben zudem, dass die Inflation über dem Ziel der US-Notenbank Fed bleiben könnte, weshalb Renditen für langfristige Anleihen weiter steigen könnten.

Weitere Gründe für die Schwäche der Kryptowährungen liegen in der Furcht vor einer weiteren Wirtschaftsabschwächung in China. Zudem steht die SEC-Zulassung eines Bitcoin-ETF in den USA doch nicht unmittelbar bevor.

Der Bitcoin zählt zu den riskanten Anlagen. Er ist in den vergangenen Jahren mehrfach durch extreme Kursbewegungen aufgefallen. So wurde die Digitalwährung zu Beginn des Jahres noch unter 17.000 Dollar gehandelt. Im Jahr 2021 war ein Rekordhoch bei über 60.000 Dollar erreicht worden.

Innerhalb kurzer Zeit sind Kryptowährungen zu einer viel diskutierten Anlageform geworden. In dem hochvolatilen Markt waren es bisher allerdings eher die risikofreudigen Anleger, die in Bitcoin und Co investiert waren. Die weltweite Nutzung von Kryptowährungen hat laut UNCTAD während der Covid-19-Pandemie aber exponentiell zugenommen und die Anzahl der Kryptonutzer von aktuell rund 257 Millionen soll bis 2027 auf 350 Millionen ansteigen. Gleichzeitig investieren auch immer mehr Unternehmen in den Kryptobereich. Grund genug für die Redaktion von BÖRSE ONLINE, jetzt ein entsprechendes Finanzprodukt für kryptointeressierte Anleger in ihre Indexwelt aufzunehmen. Im Best of Krypto Index befinden sich die 10 größten Krypto-Coins, bewertet nach ihrer Marktkapitalisierung.

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(Mit Material von dpa-AFX)

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Der Preis der Finanzinstrumente wird von einem Index als Basiswert abgeleitet. Die Börsenmedien AG hat diesen Index entwickelt und hält die Rechte hieran. Mit dem Emittenten der dargestellten Wertpapiere hat die Börsenmedien AG eine Kooperationsvereinbarung geschlossen, wonach sie dem Emittenten eine Lizenz zur Verwendung des Index erteilt. Die Börsenmedien AG erhält insoweit von dem Emittenten Vergütungen.

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