Vor fast einem Jahr kollabierte die Kryptobörse FTX, riss damit Kryptowährung nach unten und ließ das Geld von Millionen Anlegern einfrieren. Nun steht der Gründer und CEO Sam Bankman-Fried vor Gericht und die Jury kam zu einem Urteil:

Es war der vielleicht spektakulärste Betrugsfall seit Jahrzehnten, der sich bei der weltweit zweitgrößten Kryptobörse FTX im November 2022 ereignet hatte. Denn da sich das Unternehmen mit Kundengeldern verspekuliert hatte, wurden über Nacht die Auszahlungen eingefroren und bis heute haben die meisten Anleger keinen Cent gesehen.

Inzwischen begann aber in den USA der Prozess gegen den Gründer und Betreiber der Kryptoplattform Sam Bankman-Fried, in dem seine Partnerin als Kronzeugin gegen den 31-Jährigen aussagte. Im schlimmsten Fall droht dem ehemaligen Wunderkind der Kryptoszene nun eine Haftstrafe von mehr als 100 Jahren. Jetzt hat die Jury in New York ihr Urteil gefällt:

Muss der Gründer nach riesigem Kryptobetrug für Jahrzehnte ins Gefängnis?

So hieß es “Schuldig!” von der Jury am Donnerstag. Die Geschworenen sahen es als erwiesen an, dass Sam Bankman-Fried acht Milliarden Dollar an Kundengeldern aus reiner Gier veruntreut hat, um damit zu spekulieren und einen aufwendigen Lebensstil zu finanzieren. Sie kamen nach einer mehr als vier Stunden dauernden Beratung zu dem Schluss, dass Bankman-Fried in allen sieben Anklagepunkten schuldig ist. Der FTX-Gründer hatte zuvor in zwei Fällen von Betrug und fünf Fällen von Verschwörung auf nicht schuldig plädiert. US-Bezirksrichter Lewis Kaplan zufolge soll die Verurteilung am 28. März 2024 stattfinden. Der Richter wird das Strafmaß erst noch festlegen. Er befindet sich bereits seit August im Gefängnis, nachdem der Richter eine Kaution widerrufen hatte, weil der 31-Jährige Zeugen manipuliert haben soll.

"Dies war eine Pyramide des Betrugs, die der Angeklagte auf einem Fundament aus Lügen und falschen Versprechungen aufgebaut hat, nur um an Geld zu kommen", hatte der Ankläger Nicolas Ross in seinem Schlussplädoyer gesagt. "Er hatte die Arroganz zu glauben, dass er damit durchkommt." 

Der Angeklagte hatte bei seiner mehrtägigen Vernehmung zwar Fehler eingeräumt, Betrugsvorwürfe jedoch erneut zurückgewiesen. Bankman-Frieds Anwalt Mark Cohen erklärte am Donnerstag, dass die Verteidiger enttäuscht über das Ergebnis der Jury seien und sie nach wie vor von der Unschuld des 31-Jährigen ausgingen. Die Anwälte des FTX-Gründers werden voraussichtlich gegen das Urteil Berufung einlegen.

Wie steht es um Kryptowährungen ein Jahr nach dem großen Kryptobetrug?

Doch während der Stern von Sam Bankman-Fried immer mehr am Sinken ist, haben sich Kryptowährungen von dem Abverkauf vor einem Jahr inzwischen wieder sehr gut erholt. So rauschte der Bitcoin im Zuge der FTX-Krise auf 15.000 US-Dollar ab und hat sich seit damals mehr als verdoppelt. Aber auch die Altcoins konnten seitdem eine solide Performance aufweisen.

Dementsprechend zeigt sich: auch das FTX-Beben war nicht stark genug, um Kryptowährungen in der Versenkung verschwinden zu lassen und nach einem Jahr sind die Auswirkungen auch zu großen Teilen kompensiert. Dies ist also ein klares Argument dafür, dass Bitcoin & Co. uns noch länger begleiten und womöglich immer wichtiger werden.

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Mit Material von Reuters

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